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Sternenfeuer

Sternenfeuer

Titel: Sternenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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im System und gemäß ihren Energiesignaturen auch diejenigen, die bewohnt sind.
    Die bewohnte Hauptwelt im System ist die dritte. Das ist auch nicht verwunderlich, denn der dritte Planet ist oft der gemäßigte in G-Klasse-Systemen mit Zwergsternen wie Orpheus oder Sol. Das ist ein Glücksfall für uns. Es bedeutet nämlich, dass wir beim Besuch des Planeten wahrscheinlich nicht mehr Schutz als eine Sonnenschutz-Lotion oder vielleicht auch einen dicken Wintermantel brauchen.«
    Eine Hand hob sich in der zweiten Reihe. Sie gehörte einem der Projektwissenschaftler, Dr. Roonavong.
    »Ja, Padhil?«
    »Sie sagen, Sie wüssten nicht, ob Sie alle Sterne des Systems lokalisiert hätten, aber unsere Scouts haben das Sternentor gefunden. Wie haben sie das geschafft, wo es doch viel kleiner ist als ein Planet?«
    »Das war eine leichte Übung. Die Columbus und die Magellan haben kurz nach dem Ausbruch eine Gravitationswelle entdeckt und per Dreieckspeilung ihre Position zu bestimmen vermocht. Tatsächlich ...« Thompson griff nach dem Bedienelement des Holotanks, wurde aber von einer Hand auf der Schulter zurückgehalten.
    »Einen Moment bitte, Doktor!«, sagte Dan Landon. Der Kommandant bedachte das Publikum mit dem strengen Blick, der dafür reserviert war, unfähige Besatzungsmitglieder auf den Senkel zu stellen. »Meine Damen und Herren! Ich freue mich über Ihr reges Interesse an Captain Heinrichs und Captain Erikssons Entdeckungen. Wir haben heute aber eine Vielzahl von Informationen abzuarbeiten und wollen uns nicht ablenken lassen. Bitte heben Sie sich Ihre Fragen für später auf und lassen Sie die Referenten erst ihre Berichte abschließen. Vielen Dank.«
    Wenn Padhil Roonavong merkte, dass er wegen dieser Unterbrechung gerügt wurde, ließ er sich nichts anmerken. Nach ein paar Sekunden fuhr Thompson fort.
    »Wo wir nun die Planeten lokalisiert haben, werden wir auch imstande sein, die Bewohner des Systems umfassend abzuhören. Ich freue mich Ihnen mitzuteilen, dass die broanische Ersatz-Kommunikationsausrüstung der beiden Schiffe störungsfrei funktioniert. Unsere Kameraden haben Audio-, Video- und Datensignale aufgezeichnet und nach Möglichkeit sofort analysiert. Den Rest haben sie für die Spezialisten hier mitgebracht.
    Ich kann Ihnen zu diesem Zeitpunkt so viel sagen, dass die Orpheaner sechs tentakelartige Greifwerkzeuge am Umfang des Oberkörpers haben, wo der Hals sein müsste. Die Köpfe sind starr. Dieses Manko gleichen sie jedoch durch sechs Augen aus, die in gleichmäßigen Abständen am Umfang des Kopfes angeordnet sind und ihnen eine Rundumsicht verleihen. Sie sind Dreibeiner und bewegen sich wirbelnd wie ein Derwisch. Für eine sitzende Position scheinen sie nicht geschaffen zu sein.
    Und dies hier ist ein Orpheaner.«
    Die Darstellung auf dem Holobildschirm verschwand und zeigte eine fremdartige Gestalt. Die Haut des Wesens mutete reptilienhaft an. Es war aschgrau und hatte einen kugelförmigen Kopf, aus dem sechs Glubschaugen hervorquollen. Das Wesen hatte einen hexagonalen »Aufbau« mit sechs Augen, sechs Tentakeln und drei Beinen.
    »Die Instrumente der Expedition haben ein paar Hundert Stunden Kommunikation aufgezeichnet - zum großen Teil in einer Sprache, die wir nicht zu identifizieren vermochten. Unsere Kenntnisse der broanischen Handelssprache sind jedoch ausreichend, um zu bestätigen, dass es sich tatsächlich um eine Welt der Souveränität handelt.
    Im Anschluss an diese allgemeine Besprechung findet eine Astronomie-Konferenz statt: in den Räumen der Astronomie-Gruppe in Abteilung B7, Korridor 9. Ich erteile das Wort nun Captain Eriksson, der die Einzelheiten der Suchexpedition beschreibt.«
    Die Besprechung dauerte noch über drei Stunden. Captain Eriksson widmete allein eine Stunde der Beschreibung der jüngsten Expedition. Er berichtete, wie die Columbus und die Magellan jenseits der Umlaufbahn des äußersten Planeten des Systems und in der Nähe der inneren Grenze der Oortschen Wolke von Orpheus aus dem Überlichtbereich gefallen waren.
    Eriksson beschrieb die Aufregung, als einen Tag nach ihrer Ankunft eine so starke Gravitationswelle durch die beiden Raumschiffe gelaufen war, dass die Tassen in den Schränken gescheppert hatten. Anhand einer Dreieckspeilung verfolgten sie die Sprungwelle leicht zum Sternentor von Orpheus zurück und von dort zum dritten Planeten. Und nachdem die Ebene der Ekliptik von Orpheus identifiziert worden war, hatten sie an einem einzigen Tag noch

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