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Sternenfeuer

Sternenfeuer

Titel: Sternenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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mit 2,5 g und wird noch zwei Minuten anhalten. Der Punkt der nächsten Annäherung an das Sternentor wird in zwei Stunden erreicht.«
    »Sehr gut. Halten Sie mich auf dem Laufenden.«
    Dan Landon fiel das Sprechen schwer wegen des hohen Gewichts, das auf ihm lastete. Im ganzen Schiff lagen durch die Monate in der Mikrogravitation erschlaffte Körper auf Beschleunigungsliegen, während die Besitzer dieser Körper schwer atmeten und die Sekunden zählten, bis die Sandsäcke endlich von ihrer Brust genommen wurden.
    »Ich habe einen Kontakt, Captain!«, meldete der Sensorenbediener.
    »Was für eine Art von Kontakt?«
    »Es sieht wie ein Schiff aus, das Kurs aufs Sternentor nimmt.«
    Landon runzelte die Stirn. Die Begegnung mit einem Schiff war das Letzte, was sie in dieser letzten Phase der Annäherung gebrauchen konnten, wo die Gefahr einer vorzeitigen Entdeckung am größten war. Während des langen Falls von der Oort'schen Wolke hatten sie wie ein Felsbrocken von außerhalb des Systems gewirkt. Und in ein paar Stunden würden sie als ein Handelsschiff von jenseits des Sternentors auftreten. Nun befanden sie sich jedoch in einem sehr » un -kometenhaften«-Manöver und verzögerten mit fünfundzwanzig Metern pro Sekundenquadrat. Ein Schiff, das sie nun ortete, wusste, dass sie a) kein natürliches Phänomen waren und b) vom Rand des Sternsystems kamen. Falls sie tatsächlich geortet wurden, bevor sie bereit waren, würden sie die Mission abbrechen und in einem anderen Sternsystem einen neuen Versuch starten müssen.
    »Entfernung?«
    »Es ist unmöglich, die zu bestimmen - fest steht nur, dass es das Tor anfliegt. Soll ich das Radar einschalten?«
    »Negativ. Keine elektromagnetischen Emissionen aussenden. Visuelle Verfolgung fortsetzen.«
    »Aye, aye, Sir.«
    »Was hältst du davon, Sar-Say?«, frage er. Der Taff saß auf dem Platz des Beobachters; ihm fiel das Atmen genauso schwer wie den Menschen. Irgendwie wirkte seine komische Gestalt auch nicht mehr ganz so komisch, als er versuchte, den Kopf in Landons Richtung zu drehen. Trotz seines Unwohlseins schaute er den Captain ganz aufgeregt und mit großen Augen an. Er war überhaupt schon während des ganzen Anflugs aufgedreht gewesen. Selbst diejenigen, die bisher nicht viel Kontakt mit dem Alien gehabt hatten, nahmen die Veränderung bei ihm wahr.
    »Ich halte das für Routine-Verkehr, Captain. Dieses spezielle Sternentor ist das einzige im System. Es ist ein Drehkreuz für den gesamten Schiffsverkehr.«
    »In Ordnung. Wir werden den Anflug also fortsetzen. Sensoren! Auf Anzeichen dafür achten, ob er uns geortet hat.«
    Ein Schiff in der Nähe war zwar eine Komplikation, die er nicht brauchen konnte, aber es war dennoch nicht der Ursprung des plötzlichen Gefühls, dass er etwas Wichtiges vergessen hatte. Landon gefiel es nicht, dass sich ihm mitten im wichtigsten Anflug-Orbit seines Lebens plötzlich die Nackenhaare sträubten. Er nahm sich ein paar Momente Zeit, um im Unterbewusstsein nach der Ursache für diesen streiflichtartigen Gedanken zu forschen. Und plötzlich wusste er den Grund für dieses Unbehagen! Er bekam ein flaues Gefühl im Magen.
    »Verdammt!«
    »Was ist denn los, Daniel?«, fragte sein Erster Offizier.
    »Gravitationswelle!«, antwortete er. »Wir haben die verdammte Gravitationswelle übersehen!«
    »Und wo liegt das Problem?«
    »Siehst du das denn nicht? Selbst wenn dieses Schiff unsere Annäherung nicht bemerkt, werden die Anwohner wissen, dass wir nicht durch das Sternentor gekommen sind. Unsere Ankunft wird von keiner Gravitationswelle begleitet!«
    Raoul Bendagar, der den wissenschaftlichen Rechner zwei Plätze weiter von Landon bediente, verzog das Gesicht. »Sie haben recht! Wie haben wir etwas so Elementares nur übersehen können?«
    »Das fällt uns reichlich spät ein. Sar-Say, deine Meinung.«
    Der Taff hatte die Menschen beobachtet und sich schon über ihre Erregung gewundert. Er reagierte mit einem Achselzucken. »Ich halte das nicht für so wichtig, Captain. Die Gravitation des Planeten überlagert die Wellen sowieso, und es ist unwahrscheinlich, dass jemand sie extra beobachtet.«
    »Raoul, sind Sie auch dieser Ansicht?«
    Bendagar zuckte ebenfalls die Achseln. »Ich habe keine Daten, auf deren Grundlage ich zu einer Schlussfolgerung gelangen könnte. Ich schlage vor, dass wir auf der Grundlage von Sar-Say's Einschätzung weitermachen.«
    Landon bedachte das Problem. »Sensoren«, sagte er schroff, anstatt eine Entscheidung

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