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Sternenfeuer

Sternenfeuer

Titel: Sternenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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auf die Sar-Say erwiderte:
    »Viele Welten besitzen bei der Entdeckung heimische Arten. Arten erweisen sich lästig für Broa. Planeten mit neuen Lebensformen besamt.«
    »Was ist mit der Erde? Würden die Broa auch die Erde mit einer neuen Ökologie besamen?«
    »Unbekannt«, erwiderte Sar-Say. »Wenn Broa Vorteil, Menschen von Broa beherrscht. Wenn nicht, Menschen getötet, Erde neu besamt.«
    »Falls wir den Broa nützen, was wird unser Status sein?«
    »Nicht verstehen.«
    »Wird uns beschränkte Selbstverwaltung gewährt? Wird es uns erlaubt sein, Abgeordnete zu einer Zentralregierung zu entsenden?«
    »Keine Regierung. Broa herrschen. Alle anderen ... Diener.«
    »Guten Morgen, Captain. Gut, dass Sie so schnell gekommen sind«, sagte Anton Bartok, erhob sich hinter seinem Schreibtisch und ging auf Landon zu.
    »Danke, Direktor.«
    »Wie war der Flug?«
    »Etwas einsam auf der ersten Etappe. Bei der Rückkehr von PoleStar ist der Versorgungs-Shuttle nur eine große leere Hülle. Ich fühlte mich wie eine Fliege in einem Druckluftzylinder.«
    »Irgendwelche Probleme in der Äquatorialstation?«
    »Keine, Sir. Ich bin in Zivilklamotten geschlüpft, im letzten Moment an Bord der Fähre gegangen und habe beim Wiedereintritt ein gutes Buch angefangen. Wozu denn die Geheimhaltung?«
    »Ein paar Leute haben kürzlich Gespräche mit neugierigen Fremden gemeldet. Sie alle scheinen sich für Ihre letzte Mission zu interessieren. Es handelt sich wahrscheinlich um neugierige Reporter.«
    Jetzt erst bemerkte Landon, dass sie nicht allein waren. Eine große hagere Frau saß auf einem Besucherstuhl. Das Gesicht, das wohl nicht einmal ihre Mutter als schön bezeichnet hätte, war ihm vertraut.
    »Ich glaube, Sie kennen Laura Dresser bereits.«
    »Hallo, Laura«, sagte Landon.
    »Hallo, Dan«, erwiderte sie mit einer sinnlichen Stimme. Wegen dieser Stimme hatte er sich anfangs ein ganz anderes Bild von ihr gemacht, als sie nur über die Akustikschaltungen miteinander gesprochen hatten. Außerdem hatte Laura eine archaische Brille im Gesicht. Diese Brille war von der Nase abgerutscht, und sie linste über sie hinweg auf Landon. »Es ist ungefähr fünf Jahre her, nicht wahr?«
    Er nickte. »Die letzte Überholung der Magellan.«
    Laura Dresser war ein personifizierter Widerspruch. Mit der Brille gab sie der Welt zu verstehen, dass sie eine Mediävistin war - also jemand, der ein Leben gemäß den moralischen Prinzipien einer früheren — und vermutlich auch einfacheren — Zeit lebte. Wie ihr Glaube es verlangte, trug sie keine Synthetik-Kleidung, verzehrte keine industriell produzierten Nahrungsmittel und benutzte auch kein mit menschlichen Duftstoffen formuliertes Parfüm. Zugleich war sie aber die beste Sternenantriebs-Expertin der Sternenforschung. Sie führte eine Truppe von hundert schrulligen Individualisten, die innerhalb von ein paar Monaten ein Raumschiff zu zerlegen und so perfekt zu restaurieren vermochten, wie es nach menschlichem Ermessen überhaupt möglich war.
    Und sie war eine verdammte Nervensäge. Sie und Landon hatten nichts anderes getan als sich zu streiten, als er vor fünf Jahren sein neues Kommando in ihre liebevolle Obhut gegeben hatte. Sie hatten auch kaum miteinander gesprochen, als sie die Magellan nach der Überholung an ihn zurückgab. Aber sie hatte erstklassige Arbeit mit seinem Schiff geleistet, und dafür würde er ihr alles verzeihen.
    »Captain, ich weiß, dass Sie einen Einsatz mit dem Ziel planen, zurückzufliegen und dieses außerirdische Wrack zu bergen«, sagte Bartok und benannte damit den Grund, weshalb Landon aus dem Orbit heruntergekommen war.
    »Jawohl, Sir. Darf ich Ihren Computer benutzen?«
    »Selbstverständlich.«
    Landon griff in eine Tasche, brachte ein Rekorder-Modul zum Vorschein und schob es in den Leseschlitz im Schreibtisch des Direktors. Das Fenster polarisierte sich automatisch, um das Licht auszublenden, und ein Bildschirm erhellte sich in etwas, das eben noch als großes Gemälde einer Meeresküste erschienen war.
    Auf dem Bildschirm wurde eine Sternkarte abgebildet.
    »Neu-Eden, Sir, ist der dritte Planet eines Sterns der G3-Klasse. Der Stern ist etwas weniger als hundert Lichtjahre von hier entfernt. Die Reisezeit in jede Richtung beträgt zehn Tage. Ich glaube, dass wir das Wrack zu bergen und alles Wertvolle in drei Monaten hierher zu transportieren vermögen, wenn wir eins der großen Kolonieschiffe für den Transport verwenden.«
    Bartok schüttelte den Kopf.

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