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Sternenfeuer

Sternenfeuer

Titel: Sternenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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Aber ich halte es nach wie vor für einen verdammten Wahnsinn.«
    »Ich muss es einfach versuchen, Gunter. Ich hoffe, du siehst das ein.«
    »Ich sehe nur, dass jemand, der schon seine Familie verloren hat, ihr scheinbar ins Nirwana nachfolgen will. Sprich mit Sam Wheeling über einen Vakuumanzug. Er kennt sich damit aus und wird dir einen guten beschaffen. Schau aber nicht auf den Preis. Es könnte ziemlich lange dauern, bis man dich rettet.«
    Lisa Arden beobachtete Sar-Says mühelose Fortbewegung in der Mikrogravitation der PoleStar und fragte sich, wie lange es wohl schon her war, seit seine Leute die Raumfahrt entdeckt hatten. Der Pseudoaffe — wie die Wissenschaftler ihn nannten - schien so gut an die Mikrogravitation angepasst, als ob sie seine natürliche Umgebung wäre. Sie fühlte sich vergleichsweise unbeholfen. Im Vergleich zu den fließenden Bewegungen des Taff wirkte sie steif und ungelenk.
    »Warten Sie, Sar-Say! Wir haben noch mindestens eine Viertelstunde Zeit.«
    Der geschmeidige Hals drehte sich, und zwei gelbe Augen und komische Ohren wiesen in ihre Richtung. »Beeile dich, Lisa. Wir wolln uns doch nicht verspäten.«
    »Wollen mit einem >e<«, korrigierte sie automatisch.
    Das Alien blinzelte - ein Anzeichen dafür, dass es wieder etwas in seinem erstaunlichen Gedächtnis ablegte - und sagte: »Wir wollen uns doch nicht verspäten.«
    »Schon besser«, lobte sie ihn, als sie ihn endlich einholte. Erst an diesem Morgen hatten sie ein Gespräch geführt, das noch vor einer Woche unmöglich gewesen wäre. Sie hatten den Aspekt thematisiert, welche Bezeichnung für das Reich der Broa zutraf.
    »Die Broa herrschen über kein Reich. Es gibt keinen allein verantwortlichen Broa, keinen Kaiser.«
    »Wie würden Sie es dann bezeichnen?«
    »Ich weiß nicht«, hatte Sar-Say geantwortet. »Ich habe noch kein Standard-Wort gelernt, das dafür passt.«
    »Wie bezeichnet ihr es denn in eurer Sprache?«
    Das Alien hatte eine Abfolge von Silben artikuliert, die größtenteils aus Zischlauten bestanden.
    »Und was bedeutet das?«
    »Es bedeutet >Zivilisation<. Es bedeutet, dass die Broa alles beherrschen.«
    »Die Broa-Tyrannei vielleicht?«
    »Nein. Das Wort ist zu negativ.«
    »Sie haben sie doch auch als ziemlich negative Leute beschrieben.«
    »Sie sind nicht bösartig«, hatte Sar-Say im Brustton der Überzeugung erwidert. »Solange man das tut, was sie wollen, darf man in der Regel mit einem Minimum an ... an Einmischung leben.«
    »Echt großzügig von ihnen«, hatte Lisa sarkastisch gesagt. »Wie ist der Machtapparat in Bezug auf andere Spezies? Wie erhalten sie die Kontrolle aufrecht?«
    »Es ist nicht notwendig, dass sie die Welten direkt kontrollieren. Sie kontrollieren die Sternentore. Die Broa sind kein ... fruchtbar... ja, fruchtbares Volk. Sie vermehren sich langsam. Es gibt nicht genug von ihnen, um jede Welt in ihrem ... wie auch immer ihr Menschen es nennt, zu kolonisieren.«
    »Dann gibt es also auch ein paar Welten ohne Broa?«
    »Ja. Viele Welten haben nur ein paar Broa, und andere werden hin und wieder von den Meistern besucht.«
    »Diese Welten sind souverän?«
    »Was bedeutet das?«
    »Es bedeutet, dass sie die Kontrolle über ihre eigenen Angelegenheiten haben und niemandem Rechenschaft dafür schulden, was sie tun.«
    »Nein, die Broa sind ... souverän. Diejenigen, die herrschen, tun dies im Namen der Meister.«
    »Die Broa sind die Könige?«
    »Nein, dieses Wort bezeichnet eine einzelne Person, die regiert. Die Broa regieren in der Praxis durch Verwandtschaft, nicht durch Königtum.«
    Lisa hatte ihren Sternenschüler intensiv gemustert. »Sollte das ein Scherz sein, Sar-Say?«
    »Ja.«
    »Nicht schlecht für einen Anfänger. Aber Sie sagten doch ...«
    »Ein einzelner Clan oder eine Gruppe kontrollieren im Allgemeinen ein paar Sterne oder sogar einen ganzen Sektor. Sie besitzen die Souveränität über alle Welten, die durch das Netzwerk aus Sternentoren miteinander verbunden sind, die sie kontrollieren. Im Allgemeinen lebt der Clan auf einer einzigen Welt und besucht regelmäßig seine Besitzungen. Es gibt Welten, die für Jahrzehnte keinen Besuch von den Meistern bekommen - natürlich nur, solange es keine Schwierigkeiten gibt. Und wenn es Schwierigkeiten gibt, dann statten die Kampfschiffe der Broa ihnen einen kurzen Besuch ab.«
    »Das Broa-Territorium ist um die Sternentore herum organisiert?«
    »Wie könnte es auch anders sein?«
    »Vielleicht sollten wir es die

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