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Sternenfeuer

Sternenfeuer

Titel: Sternenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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routinemäßig den schwarzen Himmel ab, als ein überwältigender Brechreiz ihn überkam. Wieder schlug das Herz ihm bis zum Hals, während er hektisch die Instrumente überflog. Was auch immer der Grund dafür war, am Anzug lag es jedenfalls nicht. Alle Anzeigen waren normal. Zähneknirschend konzentrierte er sich wieder auf die Dunkelheit vor sich, obwohl er dabei wieder stechende Schmerzen in den Augen verspürte.
    Es herrschte Chaos im Universum. Die paar Sterne, die er zu sehen vermochte, schienen zu wabern und zu blinken. Welche mögliche Ursache gab für ein solches Phänomen? Korrektur. Welche Ursache gab es für eine derart verzerrte Reflexion der Sterne? Natürlich! Irgendetwas hatte den Spiegel gestört, sodass er nun die von ihm reflektierten Sterne verzerrte.
    »Du bist zu nah!«, schrie er stumm, als das Gehirn anhand der neuen Informationen die Größe des Spiegels vor ihm neu kalibrierte. Er hatte die Lage falsch beurteilt, zu lange gewartet, sodass eine Kollision nun unvermeidlich war! Als er das Blut in den Schläfen pulsieren spürte, war es ihm egal, ob er strahlte oder nicht, und so sandte er einen einzelnen Entfernungsmessimpuls vom Anzugsradar aus.
    Die Antwort kam mit der Geschwindigkeit des Lichts. Er war noch zehn Kilometer vom Spiegel entfernt und 320 km/h schnell. Im allerletzten Moment hatte er die Kurve gekriegt — in fünfzig Sekunden wäre es zu spät gewesen!
    Es lief ihm eiskalt den Rücken hinunter, als er das Manöver für eine hohe Querbeschleunigung einleitete, die ihn - vielleicht - am Spiegel vorbeiführte. Er betätigte den Schubdüsen-Regler und wurde durch ein leises Zischen des Tornisters belohnt, begleitet von einem sanften Schub im Kreuz.
    In dieser Nähe zum Spiegel vermochte man die »Schönheitsfehler« in seiner Oberfläche zu erkennen — Perforationen durch Mikrometeoriten und Stellen, an denen sich die Beschichtung im Lauf der Jahre abgelöst hatte. Die abgerundete Kante des Spiegels raste mit irrwitziger Geschwindigkeit auf ihn zu. Mark zuckte zusammen, als er gegen die riesige Wand zu klatschen drohte ...
    Niles Pendergast war besorgt. Seit einiger Zeit war er effektiv blind. Er vermochte zwar Harlan Frees und seine zwei Begleiter zu sehen, nicht aber die Zielperson. Der PoleStar-Reflektor hatte ihn wirksam abgeschirmt. Zum hundertsten Mal suchte er die Umgebung des Reflektors mit dem ultravioletten Laser des Schiffs ab, als Frees' aufgeregte Stimme im Lautsprecher ertönte.
    »Kurtzkov, Donner, der Scheißkerl ist gerade an mir vorbeigezischt! Er kann nicht mehr als dreihundert Meter weit weg gewesen sein, als er in den Sonnenstrahl eintrat. Die Ahnung von einem Helm war alles, was ich gesehen habe. Sein Anzug muss mit irgendetwas beschichtet worden sein. Wo ist er jetzt, Kontrolle?« Diese Frage war an Pendergast gerichtet.
    »Drei Kilometer über Ihnen, Harlan«, meldete der junge Fähnrich, nachdem er den Eindringling wieder erfasst hatte. Er leierte eine Reihe von Zahlen herunter, die Frees den Positionsvektor von seinem Standort mitteilten, und hörte dann, wie Frees die anderen zwei ermahnte, den Spiegel nicht mit ihren Düsen zu beschädigen. Im nächsten Moment hoben alle drei mit minimalem Schub vom Reflektor ab. Einen Kilometer über dem Spiegel gaben sie dann mit ihren Flugtornistern Vollgas. Trotzdem war es offensichtlich, dass sie sich auf eine lange Verfolgung einstellen mussten.
    Frees schaltete den Laser auf Automatik und nahm den Eindringling ins Visier. Er lächelte. Wer auch immer dieser Wahnsinnige war - wenn seine Gesichtsplatte kein Ultraviolett abhielt, würde er morgen mit einem schönen Sonnenbrand aufwachen. Geschähe ihm nur recht!
    Pendergast wurde durch eine Stimme direkt neben ihm aufgeschreckt. »Wen haben wir sonst noch da draußen?«
    Er drehte sich um und sah den Captain hinter seinem Stuhl schweben; dieser beobachtete die Verfolgung auf dem Bildschirm.
    »Ah ... Murphy und Goldstein, Captain. Sie versuchen, diesen Generator zu bergen.«
    »Befehlen Sie ihnen, das Ding zu sichern und sich auch an der Verfolgung zu beteiligen. Wir werden ihn zwischen ihnen und Frees in die Enge treiben.«
    »Aye, aye, Sir.« Pendergast erteilte die Befehle und erhielt von den beiden betroffenen Raumfahrern eine Bestätigung. Als sie sich vom Schiff entfernten, hatte der Eindringling bereits die Hälfte der Entfernung zur Magellan bewältigt. Wenn er nicht bald verzögerte, würde er übers Ziel hinausschießen.
    »Schalten Sie mich auf die

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