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Sternenfeuer

Sternenfeuer

Titel: Sternenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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Notfrequenz«, befahl Landon.
    »Schaltung steht, Captain.«
    »Sie da! Wir haben Sie umstellt. Verringern Sie Ihre Geschwindigkeit, oder wir eröffnen das Feuer auf Sie. Ich wiederhole, wir verfolgen Sie und werden schießen, wenn Sie nicht stoppen.« Er machte eine Halsabschneide-Geste, und Pendergast unterbrach die Schaltung.
    »Womit sollen wir denn auf ihn feuern?«, murmelte Pendergast.
    »Er weiß hoffentlich nicht, Fähnrich, dass Raumschiffe unbewaffnet sind.«
    »Und wenn er es nun doch weiß?«
    »Offensichtlich hat er zumindest Gerüchte über unseren Gast gehört. Vielleicht hat er auch gehört, dass wir dieses außerirdische Schiff in Neu-Eden zerstörten. Wenn das der Fall ist, müsste allein dieses Wissen ihn schon zur Vorsicht mahnen.«
    Lange Sekunden verstrichen, ohne dass irgendetwas geschah. Dann bemerkte Pendergast, dass das optische Fernrohr ein paar aktinische Funken an der Position des Eindringlings registriert hatte. »Es sieht so aus, als ob er Ihrer Aufforderung gefolgt sei, Captain. Er wird langsamer.«
    »Gut! Sagen Sie Lieutenant Frees, wo er seinen Gefangenen aufsammeln kann.«
    Pendergast wollte gerade zum Funkgerät greifen, als er plötzlich innehielt. »Verdammt, Captain, er ändert den Kurs.«
    »Wohin?«
    Pendergast klappte die Kinnlade herunter. Er warf einen Blick auf seinen kommandierenden Offizier. »Das Habitat, Sir. Er fliegt direkt das PoleStar- H abitat an!«

12
    Das PoleStar-Habitat und die Magellan waren zwei sichelförmige Gebilde, die — von einer Warte jenseits der Erdumlaufbahn betrachtet - das Erde-Mond-System imitierten. Hätte die Erde im Vordergrund gestanden und nicht irgendwo rechts hinter Mark Rykands Schulter, dann wären die Station und das Raumschiffeines dieser »Ansichtskarte aus dem Weltraum«-Motive gewesen, die Erst-Touristen im Orbit so gern nach Hause schickten. Jedoch hatte Mark kein Auge für die Schönheit der Szene. Er war viel zu beschäftigt, um die schöne Landschaft zu genießen.
    Mark steckte der Beinahe-Zusammenstoß mit dem Pole- Star-Reflektor noch in den Knochen. Immer wieder raste der riesige Spiegel vor dem geistigen Auge auf ihn zu. Das einzig Gute an der Sache war, dass er vor Angst die Augen geschlossen hatte und somit nicht geblendet worden war, als er den Sonnenstrahl durchquerte. Den Moment der dichtesten Annäherung hatte er durch eine plötzliche Helligkeit hinter geschlossenen Augenlidern und die darauffolgende Dunkelheit erlebt.
    Da der Spiegel nun hinter ihm lag, war es kein Problem für die Magellan gewesen, ihn wieder zu orten. »Sie da. Wir haben Sie umstellt. Verlangsamen Sie Ihren Flug, oder es wird das Feuer auf Sie eröffnet. Ich wiederhole, wir verfolgen Sie und werden schießen, wenn Sie nicht stoppen.«
    Die Stimme verfügte über eine natürliche Autorität. Mark widerstand dem plötzlichen Drang, abzubremsen, und befasste sich stattdessen mit dem Problem dieser neuen Bedrohung.
    Trugen Raumschiffe wirklich Waffen, und wenn ja, würden sie wirklich auf ihn schießen?
    Das Problem war, wie er sich bald bewusst wurde, akademisch. Auf seiner Odyssee hatte er den Raum ständig abgesucht und seine Verfolger auszumachen versucht. Als er das Raumschiff kurz nach dem Durchgang durch den Sonnenstrahl wieder sah, erregten zwei Funken seine Aufmerksamkeit, die nur von Flugtornistern stammen konnten. Die Funken befanden sich vor ihm und zweifellos auf einem Abfangkurs!
    Marks Aufmerksamkeit hatte der Magellan gegolten, seit sie groß genug geworden war, um überhaupt sichtbar zu sein. Die neue Gefahr veranlasste ihn nun, die Umgebung der PoleStar nach anderen Leuchterscheinungen abzusuchen. Das Habitat war größer als das Raumschiff und näher. Ohne eine Atmosphäre als »Weichzeichner« hatte er eine scharfe und klare Sicht auf den erleuchteten Abschnitt der Station. Die erleuchtete Hälfte des Rumpfs war ein Konglomerat aus Brennstofftanks, Rohrleitungen, Schläuchen, Wärmetauschern und Kommunikationsantennen in Form von Schüsseln. Außer der hellen Sichel vermochte Mark nichts von der übrigen Station zu sehen außer ein paar erleuchteten Schleusen.
    Das unübersichtliche Äußere der Station brachte ihn auf eine Idee. Wieder stand er vor dem Problem, dass er im leeren Raum hing, ohne sich vor den neugierigen Sensoren des Raumschiffs verstecken zu können. Mit PoleStar und der Magellan zwischen sich wäre vielleicht eine Wiederholung des Tricks möglich, der ihm mit dem Reflektor gelungen war. Wenn er die im Schatten

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