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Sternenfeuer

Sternenfeuer

Titel: Sternenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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Miniaturlandschaft verwandelte, bis die Erde unter den Horizont fiel. Dann landete er wieder auf der Hülle und versteckte sich sofort in einem nahen Labyrinth aus Rohrleitungen. Er stellte fest, dass er sich zwischen zwei Rohren auszurichten und vergleichsweise mühelos sich an ihnen entlangzuhangeln vermochte.
    Nachdem er fünf Minuten durch einen geisterhaften Wald aus unsichtbaren Röhren gekrochen war, sagte er sich, dass er sich nun weit genug vom Landepunkt entfernt hätte, und legte eine Verschnaufpause ein. Außerdem wusste er nicht mehr, wo er überhaupt war, und musste sich erst einmal neu orientieren. Er verankerte sich hinter der kompakten rechteckigen Form eines Abwärme-Radiators und schaute gen Himmel. Über ihm trieb wie ein großer Pfannkuchen der Reflektor, mit dem er fast zusammengestoßen wäre. Ein heller Funken am Himmel direkt über dem Spiegel erregte seine Aufmerksamkeit. Zu seinem Erstaunen sah er eine winzige menschliche Gestalt am Funken hängen.
    Aufmerksam verfolgte er, wie der Vakuumanzug immer größer und heller wurde, während der Mann auf die Stelle zuraste, an der Mark zuerst gelandet war. Bald verschwand die Gestalt unter dem kurzen Horizont, und Mark sagte sich, dass er sich besser wieder in Bewegung setzte.
    Er vermochte die Umgebung gut zu sehen, nachdem die Augen sich an die Dunkelheit angepasst hatten. Seine Verfolger befanden sich hingegen im Sonnenlicht und würden sein gut getarntes Versteck auf keinen Fall ausfindig machen. Selbst wenn ihre Anzüge über Restlichtverstärker verfugten, wäre er nur ein diffuser Schatten von vielen in einem schattigen Chaos.
    Mark sah, dass eine nicht zu identifizierende massive Maschine ihm den Weg verstellte. Auf der Suche nach einem anderen Weg stellte er fest, dass er eine der erleuchteten Schleusen erreicht hatte, die er aus dem Raum gesehen hatte. Er wandte sich ab, bevor das Licht ihn blendete, und machte kehrt; schließlich fand er ein Kabelrohr, das in die Richtung führte, die er einschlagen wollte.
    Die Tür der Dusche öffnete sich, und eine braune bepelzte Hand schob sich hindurch. Ein großes Handtuch hing an den sechs Fingern. Lisa bedankte sich bei Sar-Say und wickelte sich sorgfältig ins Handtuch, wobei sie darauf achtete, dass es sich in der Schwerelosigkeit nicht aufbauschte. Ihre Schamhaftigkeit galt nicht Sar-Say. Sie hätte sich vor ihm genauso unbekümmert ausgezogen wie vor einem Hund. Wovor sie sich jedoch hütete, waren die Videokameras in ihrer Unterkunft. Sie hatte ganz bestimmt nicht vor, demjenigen, der heute Abend Dienst in der Kontrollstation tat, eine Peep-Show zu bieten.
    Lisa und Sar-Say lebten nicht mehr in ihrem ursprünglichen Käfig. Man hatte ihnen eine »Suite« mit einem zentralen Wohn-/Ess-Bereich, einer persönlichen Hygienestation und separaten Schlafkammern zugewiesen. Die neue Unterkunft grenzte von innen an die Außenhülle und hatte ein Sichtfenster, das ihnen einen Blick auf die Erde ermöglichte, wenn die Station sich im entsprechenden Sektor ihrer Umlaufbahn befand.
    Als sie ins Abteil schwebte, wurde es nur von einem Computermonitor erhellt, auf dem Dieter Pavels Gesicht zu einer Maske erstarrt war. Sie verankerte sich vor dem Monitor und sah, dass er aufschreckte - eine Reaktion, die Leute in der Warteschleife häufig zeigen.
    »Was liegt an, Dieter?«
    »Wieso ist es denn so duster?«
    »Ich hatte die Deckenbeleuchtung ausschalten lassen, weil ich unter der Dusche war.«
    »Sie sind im Wohnbereich?«
    »Ja.«
    »Beenden Sie bitte das Gespräch und rufen Sie mich aus Ihrer Schlafkammer an. Ich habe eine wichtige Nachricht für Sie.«
    Sie öffnete den Mund, um nach dem Grund zu fragen, sah den Ausdruck in Pavels Gesicht und verkniff es sich. »In Ordnung. Ich rufe Sic in einer halben Minute zurück.«
    Sie hangelte sich an den Handläufen an der Decke zu ihrer Kammer, schloss die Tür ab und befahl der Kommunikationsanlage, sie mit Dieter Pavel zu verbinden. Fast zu spät ließ sie die Kamera ausschalten. Sie hatte das Handtuch beim Eintreten abgeschüttelt und suchte nun nach etwas zum Drüberziehen.
    »Nun sehe ich Sie gar nicht mehr.«
    »Ich habe die Kamera ausgeschaltet. Ich ziehe mir gerade etwas an.«
    »Sind Sie allein?«
    »Ja. Sar-Say ist im Gemeinschaftsbereich und schaut sich ein Unterhaltungsprogramm an. Was gibt es denn?«
    »Wir haben einen Einbruchsalarm. Er ist irgendwo auf der Hülle der Station.«
    Sie runzelte die Stirn. »Ein Eindringling? Von wo?«
    »Anscheinend

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