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Sternenfeuer

Sternenfeuer

Titel: Sternenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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kommt er von einem Schiff unter uns. Die Magellan hat ihn fast eine Stunde gejagt und uns soeben davon unterrichtet. Wahrscheinlich ein Reporter, der hinter einer Story her ist.«
    »Er weiß über Sar-Say Bescheid?«
    »Schwer zu sagen. Wir sollten besser kein Risiko eingehen. Ich möchte, dass Sie das Sichtfenster schließen und verriegeln. Sorgen Sie dafür, dass Sar-Say keine Gelegenheit hat, mit diesem Kerl zu kommunizieren, bevor sie ihn erwischt haben.«
    »In Ordnung. Ich werde es tun, sobald ich angezogen bin.«
    »Tun Sie es sofort!«
    »Schon gut«, murmelte sie verdrießlich. Sie schaltete die Kommunikationsanlage aus und drehte sich in der Luft, um nach dem Handtuch zu suchen. Wie zu erwarten, war es in die unzugänglichste Ecke der Schlafkammer gedriftet. Sie wollte es schon bergen, sagte sich dann aber, dass Pavel es ernst gemeint hatte, als er sagte, dass es sofort erledigt werden solle. Sie seufzte und hoffte, dass die Sicherheits-Leute keine Kopien vom Aufzeichnungsmodul machen würden.
    Als sie die Luke öffnete, wurde das Licht im Wohnbereich automatisch eingeschaltet. Sar-Say nahm das zum Anlass, sie neugierig zu mustern. Sie fluchte leise und wollte sich zum Sichtfenster abstoßen. Als sie für den Sprung in Position ging, fiel ihr Blick zufällig auf das Sichtfenster. Ihr Schrei war unwillkürlich, genügte aber, um Sar-Say zu alarmieren. Das Alien drehte sich und folgte ihrem Blick.
    Langsam wurde Mark sich bewusst, dass seine Umgebung wieder heller wurde. Das beunruhigte ihn. Auf seinem Zickzack-Kurs musste er irgendwann kehrtgemacht haben und sich wieder in die Richtung bewegt haben, aus der er ursprünglich gekommen war. Er legte den Kopf in den Nacken und schaute durch die Oberseite des Helms. In diesem Moment ging über der Station ein neuer Mond auf. Er hatte auch eine graue Hülle mit einem Gewirr aus Rohrleitungen und sonstiger Ausrüstung. Es war die Magellan.
    Mark erstarrte, als eine Gestalt in einem Vakuumanzug plötzlich rechts von ihm ins Bild kam. Der Raumfahrer schwebte in der Schwärze und suchte mit gesenktem Blick die Hülle der Station ab. Er trieb durch den schwarzen Himmel und verschwand wieder unterm allzu nahen Horizont. Mark entschied, dass die Zeit gekommen war, um die Tarnung zugunsten der Geschwindigkeit zu opfern. Er schwebte hinab ins kleine Tal der Röhren, denen er gefolgt war, und hangelte sich zum Raumschiff. Und wieder wurde ihm der Weg versperrt — diesmal durch eine Ansammlung von Antennen. Auf der einen Seite war die kahle Hülle, bei deren Überquerung er sich wie auf dem Silbertablett präsentieren würde. Auf der anderen Seite war ein Sichtfenster, aus dem ein gedämpftes Licht drang.
    Unter normalen Umständen hätte der Anblick einer schönen nackten Frau durch ein offenes Sichtfenster im Weltraum Marks volle Aufmerksamkeit gehabt, solange sie es zuließ. Da war aber noch etwas anderes in der Kabine - eine Gestalt, die sich als Reaktion auf den Schrei der Frau zu ihm umdrehte. Mark schaute plötzlich in die gelben Augen von etwas, das einem Affen sehr, sehr ähnlich war.

13
    Nadine Halstroms Temperament war eines ihrer am besten gehüteten Geheimnisse. Ihr öffentlicher Charakter war der eines abgebrühten Berufspolitikers — jemand, der selbst einen Streit zwischen Gott und Teufel zu schlichten vermochte, ohne in den Ruch der Parteilichkeit zu geraten. Manch ein Kommentator hatte sich schon über das Eiswasser mokiert, das in den Adern der Weltkoordinatorin fließen musste. Überwiegend traf diese Wahrnehmung auch zu. Jedoch lernten diejenigen, die in ihrer Nähe arbeiteten, hin und wieder auch eine andere Seite ihrer Persönlichkeit kennen. Wenn sie böse war, konnte die Koordinatorin wie ein Rohrspatz schimpfen. Das geschah so oft, dass es ihr schon vor über drei Jahrzehnten den Spitznamen »Eiserne Jungfrau« eingetragen hatte.
    Als sie die Gesichtszüge von Anton Bartok, Direktor der Sternenforschung, betrachtete, war Nadine nicht böse — sie hatte ihren letzten Wutanfall erst vor zwanzig Minuten gehabt.
    »Wie ist das passiert, Anton?«
    Bartok zuckte an seinem Schreibtisch auf der anderen Seite der Welt sichtlich zusammen. Er hatte natürlich gewusst, dass seine Meldung eine Reaktion hervorrufen würde. Er hatte nur nicht damit gerechnet, dass sie schon so bald erfolgen würde.
    »Mein Fehler, Koordinatorin. Meine Leute hätten an Rykand dranbleiben müssen, um sicherzugehen, dass er die Nachricht vom Tod seiner Schwester besser

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