Sternenfinsternis (German Edition)
Möglichkeit hatte, einen etwas sehen lassen zu können, das so auf diese Weise gar nicht existierte. Wenn er sich nur vorstellte, welchen Nutzen es gebracht hätte, für jeden, der sein Zimmer betrat, dieses blitzblank aussehen zu lassen. Stattdessen musste er sich bei jeder Kontrolle immer wieder aufs Neue anhören, dass er in einem Schweinestall hauste.
Auch wenn er sich nach dem Betreten seines ihm zugeteilten Quartiers einen Moment lang wünschte, ein Trugbild zu sehen, war es bei genauerem Hinsehen doch gar nicht so schlimm. Es sah alles ein wenig alt aus und die Wände hatten auch hier einen neuen Anstrich verdient, doch es war nicht schmutzig. Und sein Bett war auch in Ordnung.
Als Nokturijè das gänzlich in weiß gehaltene Labor betrat, war Kri‘Warth das Erste, was sie erblickte. Der Hüne saß noch etwas entkräftet auf einer der Liegen nahe des Eingangs und starrte vor sich hin.
»Kri‘Warth!«, rief die Mè freudig, woraufhin sie die Aufmerksamkeit des Hünen auf sich zog.
»Nokturijè. Bin ich froh, dich zu sehen«, entgegnete er mit einem Lächeln im Gesicht.
»Wie geht es dir, mein Freund?«, fragte sie ihn, während sie sich zu ihm begab.
»Die sagten mir, dass ich einen Virus in mir hatte und das sie ihn ausgelöscht haben.«
»Ja, so wurde es uns auch gesagt. Auch dass dieser Virus dich womöglich getötet hätte. Ich bin nur erleichtert, dass es dir besser geht.«
»Ich habe mich vorher nicht schlechter gefühlt als jetzt. Dem Menschen geht es aber wirklich nicht gut.«
»Ich weiß, deswegen bin ich eigentlich hier.«
»Hier entlang«, bat Magga die Mè höflich zum Weitergehen, die bis zu diesem Zeitpunkt geduldig auf sie wartete.
»Ich darf die Krankenstation verlassen, wenn der Kommandant hier ist.«
»Gut. Dann sehen wir uns später«, entgegnete sie und wandte sich von dem Golar ab.
Magga führte sie in einen angrenzenden Raum, welcher mit unzähligen komplex erscheinenden, medizinischen Geräten ausgestattet war – in seinem Zentrum eine Liege, auf welcher sich Cameron befand. Der Mensch lag unbekleidet, nur mit einem dünnen weißen leinenähnlichen Stoff, der einzig seinen Intimbereich verhüllte, da.
»Poam und unser führender Mediziner Degra werden sofort bei ihnen sein«, sprach Magga, neigte vor Nokturijè ihren Kopf und ließ sie mit dem bewusstlosen Colonel alleine.
Ein wenig nervös blickte sie sich anschließend in dem Zimmer um und fragte sich, wofür all diese Apparate gut waren. In Sachen Medizin kannte sie sich überhaupt nicht aus, um irgendwelche Vergleiche mit Maschinen dieses Bereiches aus ihrer Kultur zu vergleichen. Aus diesem Grund wandte sie recht schnell ihre Blicke von den Geräten ab und Cameron zu. Schweigend ließ sie ihre Augen über den haarlosen Körper des Colonels schweifen und sie musste sich eingestehen, dass ihr gefiel, was sie sah.
Sie konnte wohl, als sie ihn auf Gol am Bauch verarztete, einen raschen Blick von seinem durchtrainierten Oberkörper erhaschen, doch ihn hier nahezu nackt vor sich liegen zu haben, schien doch etwas ganz und gar anderes zu sein.
Sanft strich sie mit ihren Fingerspitzen über seine muskulöse Brust und ließ sie weiter hinuntergleiten, bis zur Mitte seines beeindruckenden Bauches, als ihr die deutlich sichtbaren Narben oberhalb des Hüftknochens auffielen. Gefühlvoll fuhr sie über die erhabene dunklere Hautschicht. Es war beeindruckend, denn obwohl es noch nicht lange her war, dass ihre Klingen in seinem Körper steckten, sah es so aus, als wäre es bereits Wochen oder gar Monate her.
Während sie dieses Wunder von Nahem betrachtete, bemerkte sie nicht, wie sie an den leicht herunterhängenden Stoff geriet und dieser dabei leicht verrutschte. Erschrocken musste sie feststellen, dass sie nun imstande war, ansatzweise sein Glied zu sehen, was zugegebenermaßen die Neugier in ihr weckte. Verstohlen sah sie Cameron ins Gesicht, als ob sie sich davon überzeugen wollte, dass er noch immer ohne Bewusstsein war. Dann führte sie langsam ihren Zeigefinger und Daumen zu dem Stoff, der das bedeckte, was sie zu sehen begehrte, um diesen anzuheben.
Plötzlich öffnete sich die Schiebetür und Poam trat in Begleitung eines weiteren affenähnlichen Wesens herein, was die Mè augenblicklich dazu veranlasste, ihre Hand wieder zu sich zu nehmen.
»Nokturijè. Schön, dass sie hier sind«, begrüßte sie der Kommandant.
Die Mè versuchte, die für sie peinliche Situation mit einem Lächeln zu überspielen und
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