Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenfinsternis (German Edition)

Sternenfinsternis (German Edition)

Titel: Sternenfinsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Atum
Vom Netzwerk:
wild darauf herum. Dabei öffneten und schlossen sich einige Systemfenster. Für das menschliche Auge zu schnell, um wahrnehmen zu können, um was es sich dabei handelte. Doch einem geschärften Verstand, wie dem der Syka, konnte nichts entgehen.
    »Was war das eben?«, fragte Galime.
    »Was meinst du?«, entgegnete Matt verwirrt und die Syka fragend anblickend. »Ich habe nur Speicherungen vorgenommen, wie ich es sollte.«
    »Hol noch einmal den Live-Stream der Sonnenaktivitäten in den Vordergrund«, befahl sie und starrte gespannt auf den Monitor, während Matthew tat, worum Galime ihn bat.
    Sogleich nahm die Darstellung der Sonne die volle Bildschirmgröße ein.
    »Irgendwas ist anders«, sagte sie und betrachtete den Zentralstern voller Skepsis.
    Auch Matthew sah angestrengt auf den Monitor, um für sich zu dem Ergebnis zu kommen, nichts Außergewöhnliches zu sehen.
    »Ich kann keinen Unterschied zu gestern oder den Tagen zuvor feststellen. Vielleicht sind hier und da ein paar Sonnenflecken dazugekommen, doch dies ist nichts Außergewöhnliches. Das haben wir die letzten Jahre immer wieder erlebt«, erklärte Matt nüchtern.
    »Nein, das ist es nicht«, entgegnete Galime.
    Dann, wie aus heiterem Himmel, traf sie die Erkenntnis wie ein blau flammender Blitz.
    »Sol hat an Größe zugenommen.«
    Der junge Mann belächelte die Aussage der Syka.
    »Unsere Sonne wächst ständig, das wissen wir schon sehr lange.«
    Galime fühlte sich von dem Menschen zum Narren gehalten und verpasste ihm einen Schlag auf den Hinterkopf.
    »Dessen bin ich mir ebenso bewusst, du Idiot!«, erwiderte sie scharf. »Aber Sol hat eine stark ansteigende Wachstumsrate, die sich außerhalb ihres Rahmens bewegt. Gerade eben hat sie erneut einen Schub gemacht. Wie kannst du das nur nicht sehen?«
    Auch wenn Matthew Nguyen nicht glauben konnte, dass sich die Sonne außerhalb ihres gewohnten Verfahrens ausdehnte, wusste er, dass der sykaschen Wissenschaftlerin niemals ein derartig gravierender Irrtum unterlaufen würde. Sollte sie Recht behalten, so bedeutete dies nichts Gutes. Um sich selbst Klarheit zu verschaffen, stellte Matt eine Berechnung an, wobei die Sonne in ihrem Ausmaß in kurzen Abständen mehrmals hintereinander vermessen wurde.
    Nach wenigen Minuten präsentierte sein Computer das Resultat der Kalkulation.
    »10:13 am 1.392.665 km, 10:15 am 1.392.725 km, 10:17 am 1.392.805 km und 10:20 am 1.392.905 km im Durchmesser«, las Matthew schockiert das Ergebnis laut vor.
    Sogleich wandte er sich von seinem Bildschirm ab und sah Galime mit furchtsamen Augen an.
    »Was hat das zu bedeuten?«
    »Wenn ich das nur wüsste«, entgegnete sie, selbst darüber entsetzt, dass sie mit ihrer Vermutung recht lag.
    »60, 81 und dann 110 km. Und das in nur wenigen Minuten«, murmelte die Syka vor sich hin.
    »Nach der herrschenden Expansionstheorie müssten 7,5 Milliarden Jahre vergehen, bis sich die Sonne, als roter Riese an ihrem Höhepunkt, auf das 256-fache ihrer Größe ausgedehnt hätte. Das heißt sie wächst jährlich um etwa 470 Meter. Doch mit dieser enormen Steigerung, wenn man die Wachstumsrate in Betracht zieht, würden uns nur noch ...«
    »... etwa 8 Jahre bleiben, Tendenz fallend«, unterbrach Galime ihren Assistenten, was Erstaunen in ihm auslöste. »Ich will gar nicht wissen, wie du das so schnell rechnen konntest.«
    »Ich habe einfach mit den uns vorliegenden Daten, die exponentiellen Steigerungen inbegriffen, auf eine Stunde hochgerechnet. Fakt ist jedoch, dass dies nur das Ende unseres Erdballs beträfe. Die Menschen und alle anderen Lebewesen würden viel früher einen Hitzetod sterben. Während der bisherigen 4,5 Milliarden Jahre, welche die Sonne existierte, nahm die Strahlung bereits um vierzig Prozent zu. Wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge müsste eine Milliarde Jahre an Lebenszeit Sols verstreichen, sodass eine Steigerung von zehn Prozent daraus resultieren würde. Diese stärkere Strahlung hätte jedoch schon verheerende Auswirkungen. Während der Kern der Sonne zu schrumpfen beginnt, würden sich die äußeren Schichten stetig ausdehnen. Auf der Erde würden die Ozeane zu kochen beginnen und ein Lebewesen nach dem anderen würde der sengenden Hitze zum Opfer fallen, um nicht zu sagen, dass sie bei lebendigem Leibe verbrennen würden.«
    Matthew stieg die Blässe ins Gesicht und er wagte nicht, die Frage zu stellen, die ihm auf der Zunge lag. Seine Neugier war jedoch stärker als die Furcht vor Galime Cees

Weitere Kostenlose Bücher