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Sternenfinsternis (German Edition)

Sternenfinsternis (German Edition)

Titel: Sternenfinsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Atum
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im Zentrum der Brücke stand. »Es wäre schließlich keine geheime Station, wenn sie ein jeder ohne Probleme finden könnte.«
    »Nokturijè, übermittle auf dem Alphakanal unseren Identifikationscode«, sprach er der Mè zugewandt, die ihren Platz an der Kommunikationskonsole hatte.
    »Ausgeführt!«, entgegnete sie nach einer kurzen Eingabe.
    »Bestätigung erhalten. ›Die Bastille heißt Jaro Tem, Botschafter der Syka, willkommen und bekundet ihm im Vorfeld ihre Trauer um den Verlust seiner Brüder und Schwestern‹ In wenigen Sekunden werden unsere Scanner an die Tarnvorrichtung der Bastille angepasst sein.«
    Aufmerksam verharrte Camerons Blick auf der Leere jenseits des Sichtfensters der Kommandobrücke. Dann, wie aus dem Nichts – zuerst nur schleierhaft, nahmen seine Augen ein sich materialisierendes Objekt wahr, das zu einem atemberaubenden Konstrukt heranwuchs.
     
    An der Spitze der Bastille dominierte ein gewaltiger Turm das Bild der Raumstation, der zehn bis fünfzehn Kilometer weit, in den freien Raum hineinreichte. Das Gebilde erinnerte an einen ägyptischen Obelisken, einer sich nach oben verjüngenden, monolithen Steinsäule, deren oberes Ende eine pyramidenförmige Spitze zierte. Von dem Turm und dessen großflächigem Plateau spreizten sich vier weit ausladende Arme wie die Blütenblätter einer Blume von dem Rest der Station ab.
    Der unterhalb der Stationsarme angrenzende, sich ebenfalls verjüngende Teil, war der flächenmäßig kleinste Bereich – was jedoch über seine wahre Dimension leicht hinwegtäuschen konnte.
    Nokturijè trat neben Cameron, der wie gebannt die enormen Ausmaße der Raumstation bewunderte, ohne gleich ihre Anwesenheit zu bemerken.
    »Faszinierend, nicht wahr?«, sprach sie ihn an.
    Camerons Augen schweiften zu Nokturijè, um sogleich wieder die Bastille zu fixieren.
    »Faszinierend ist gar kein Ausdruck! Das übersteigt meine kühnsten Erwartungen«, entgegnete er bewegt.
    »Die Baupläne der Bastille sind uralt, von einer längst verschwundenen Rasse erdacht. Die Syka fanden diese Pläne und setzten sie beinahe detailgerecht um«, erklärte Nokturijè, während sie der Station immer näher kamen.
    Cameron wollte diesen Moment in seiner Erinnerung geradezu einbrennen, doch es gab zu viele Einzelheiten, als dass er all diese auch nur annähernd hätte erfassen können. Es war die reinste Flut an Reizen, die ihn in diesen Augenblicken überschwemmten. Es war schlichtweg atemberaubend.
    »Nach der Fertigstellung wurde die Bastille von zahlreichen unterschiedlichen Völkern besiedelt. Sie diente als politische, kulturelle und finanzielle Hauptstadt der galaktischen Gemeinschaft. Zur Wahrung ihrer Interessen unterhalten die meisten Spezies eine Botschaft im Präsidium, welches sich auf dem Hauptplateau in dem gewaltigen Turm befindet, der dir sicherlich schon aufgefallen ist. Dort ist die Ratskammer, deren Entscheidungen weitreichende Auswirkungen für die gesamte galaktische Gemeinschaft haben. Die Oberflächen der vier Stationsarme, die Bezirke genannt werden, wurden zu Städten ausgebaut, die von Millionen Einwohnern aus der gesamten Galaxis bewohnt werden. Die Bastille gilt als unzerstörbar. Über die ausgeklügelte Tarntechnologie hinaus können die Arme bei einem Angriff geschlossen werden, sodass sie als ein undurchdringlicher Panzer fungieren und vor allem den wichtigsten Bereich, das Präsidium, schützen. Im unteren und kleinsten Bereich der Station befindet sich der Raumhafen und die Quartiere für Besucher und Reisende. Da die Unterbringungen jedoch nicht sonderlich komfortabel sind, bleiben sie meist ungenutzt. Der Großteil der Besucher nächtigt auf ihren Schiffen oder sie beziehen ein Gästehaus in einem der Bezirke, sofern sie es sich leisten können«, fuhr Nokturijè mit ihrer Erklärung fort.
    »Millionen von Lebewesen unterschiedlicher Herkunft? Ich dachte, ihre Existenz wäre geheim? Wie kann es dann sein, dass so viele Leute darauf leben?«, fragte er ungläubig.
    »Dies geschah, bevor sich der Rat, aufgrund einiger Unstimmigkeiten einiger alliierten Völker und deren Austritt aus dem Bündnis, für einen Standortwechsel und die fortwährende Tarnung entschied. Viele Familien haben demnach seit Jahrhunderten die Bastille nie verlassen. Vermutlich aus Angst, dass man ihnen die Rückkehr verwehren könnte. Zudem ist sie ein wunderschöner Ort zum leben. Was die Ausmaße der Stationsarme angeht, so bieten diese genügend Platz, um den Menschen der fünf

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