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Sternenfinsternis (German Edition)

Sternenfinsternis (German Edition)

Titel: Sternenfinsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Atum
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Präsidium? Oder willst du vorher noch in deine Räumlichkeiten?«, fragte Felsh, nachdem er seine Umarmung wieder gelöst hatte.
    »Nein! Ich denke, es wird klug sein, direkt ins Präsidium zu gehen.«
    »In Ordnung!«, entgegnete Felsh wieder mit einem breiten Grinsen im Gesicht, sodass man seine überdimensional großen Zähne sehen konnte.
    Der Gnom drückte auf den Rufknopf, auf dass sogleich die Lifttür wie durch Zauberei sofort aufging, obwohl sie diesen zuvor bereits betätigten.
    Alle traten in die Kabine, deren Tür sich zügig wieder schloss. Felsh stellte sich direkt an das Innentableau und blickte zu all den Knöpfen empor.
    Cameron stellte fest, dass der oberste Knopf der Ebene, zu welcher sie wollten, gut zehnmal höher lag, als Felsh groß war. Einen Moment lang dachte er darüber nach, ob er nicht höflicherweise den Leprechaun fragen sollte, ob er ihm behilflich sein könnte. Doch Nokturijè, die ebenfalls in Reichweite stand, um den Knopf zu betätigen, machte noch nicht einmal den Anschein, ihm zur Hand zu gehen.
    »Nächster Halt, oberste Ebene – Präsidium!«, verkündete Felsh freudig.
    Und ehe sich Cameron versah, schnellte der Gnom in die Höhe und betätigte den obersten Knopf der Bedienerleiste. Ein Blick nach unten verriet dem Colonel, dass sich eine Apparatur an seinen Schuhen befand, mit deren Hilfe er sein Größenproblem ohne Weiteres überwinden konnte.
    Ein ›Ping‹ signalisierte, dass sie ihr Ziel erreicht hatten. Felsh sah Cameron verschmitzt an.
    »Na, da guckste, Fleischbalken. Dreihundertachtundsiebzig Stockwerke in nicht einmal zehn Sekunden. So was gibt es bei euch auf der Erde sicherlich nicht«, stichelte er.
    Cameron peilte den Leprechaun von oben herab an und erwiderte sein selbstgefälliges Grinsen ironisch.
    »Nein, haben wir nicht. Doch wäre der Fahrstuhl unter deinen Stummeln nur ein Quäntchen schneller, hätten wir es vermutlich in nur fünf Sekunden geschafft«, entgegnete der Colonel und ließ den verdutzt dreinschauenden Felsh im Lift zurück.
     
    Im Gegensatz zum Präsidiums-Plateau, wo er nach oben sah und den Eindruck hatte, in den strahlend blauen Himmel seines Heimatplaneten zu schauen, erkannte er hier über der pyramidenförmigen Glaskuppel den dunklen sternenreichen Äther.
    Grüne Vegetation dominierte die prunkvolle, mit weißem Naxos-Marmor ausgestattete, Ratsebene. Rechteckige, mit fremdartig, exotischen Bäumen bepflanzte, in den Boden eingelassene weiße Steinbeete säumten den Weg zu den Stufen, welche sie auf das Hochplateau führten. Trotz der geradezu tropischen Atmosphäre begann sich auf seinem gesamten Körper ein Gänsehautgefühl breitzumachen, je weiter sie sich auf den weißen Stufen nach oben, zu dem kreisrunden Ratsplateau bewegten.
    Offensichtlich wurde diese Ebene ausschließlich durch die Treppe gehalten, zumindest konnte Cameron keine andere Stütze ausmachen, was ein äußerst mulmiges Gefühl in ihm hervorrief.
    Als hätte sich Cameron auf eine Zeitreise begeben, wollte ihm sein Verstand für einen Moment glauben machen, er befände sich im alten Griechenland. Eine Balustrade säumte die Ebene und auf den Postamenten, die in fortwährend gleichem Abstand zueinander standen, thronten Statuen. Im Gegensatz zum alten griechischen Reich, zeigten diese freistehenden Skulpturen jedoch keine Götter, sondern die symbolhafte Repräsentation jeder einzelnen Spezies, die diesem Rat jemals angehört hatte.
    Im Zentrum des Plateaus erhoben sich Naxos-weiße Steinsäulen, die im Kreis angeordnet, das Rats-Plenartorium umringten. Obenauf lag ein gewaltiger steinerner Ring, an dessen Seite fremdartige Lettern eingemeißelt waren.
     
    Das Firmament offenbarte den Blick auf weit entfernte Galaxien unvorstellbarer Schönheit.
    So deutlich konnte Cameron die Galaxien und Wolken der lokalen Gruppe, welcher auch die Milchstraßen-Galaxie angehörte, noch nie zuvor sehen. Da war die große Magellansche Wolke, der Dreiecksnebel, die drittgrößte Galaxie in der Gruppe und der Andromedanebel. Sicherlich hätte er noch viele weitere benennen können, wenn ihm nur ihre Namen eingefallen wären. Doch für den Moment genoss er einfach nur diesen atemberaubenden Anblick.
     
    Den kleinen Vorplatz zum Plenartorium noch nicht vollständig überquert habend, vernahmen die drei aufgebrachte und wirr durcheinander rufende Stimmen. Erst vier langanhaltende, aufeinanderfolgende dumpfe Gongschläge ließen Ruhe unter den missgelaunten Mitgliedern

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