Sternenfohlen 06 - Wolke in Not
hat.“
Wolke schüttelte den Kopf. „Das wird er leider nicht.“
Sturmwind sah Saphira eindringlich an. „Dann musst du dem Trihorn sagen, was passiert ist“, sagte er fest. „Sonst gehen sie bestimmt davon aus, dass du schummeln wolltest. Du kannst die Schuld nicht einfach auf dich nehmen. Und von Mondstrahl ist es nicht fair, das von dir zu erwarten. Ich werde ihn jetzt sofort suchen.“
Saphira zögerte einen Moment und sah Wolke unsicher an.
„Sturmwind hat recht“, wurde sie von Wolke ermutigt. „Du solltest dem Trihorn die Wahrheit sagen.“
Saphira atmete tief durch. „Na gut. Ich möchte es zwar nicht, aber ich werde es tun.“
„Es ist auf jeden Fall das Richtige“, sagte Sturmwind und stupste sie aufmunternd an. „Sollen wir mitkommen?“
Saphira schüttelte den Kopf.
„Viel Glück“, wünschte ihr Wolke.
Saphira schluckte. „Danke, das werde ich auch brauchen.“ Mit diesen Worten ging sie langsam auf die Tür des Wolkenstalls zu. Wolke spürte, dass es Saphira nicht leichtfiel.
7
Wolke und Sturmwind warteten ängstlich auf Saphiras Rückkehr. Nach wenigen Minuten hörten sie ein Geräusch an der Tür.
„Wie ist es …?“ Wolke unterbrach sich. Es war nicht Saphira, sondern Mondstrahl.
„Oh“, sagte sie knapp. „Du bist es.“
Mondstrahl lief auf seine Box zu.
„Wolke und Saphira haben mir alles erzählt“, sagte Sturmwind ernst und stellte sich ihm in den Weg.
Mondstrahl hielt inne. „Sie haben es dir gesagt?“
Sturmwind nickte. „Mondstrahl, ich kann es einfach nicht glauben! Du wolltest betrügen, und jetzt stehst du nicht einmal dazu. Ich finde das sehr feige!“
„Das kannst du leicht sagen. Du hast nicht den König zum Vater“, sagte Mondstrahl vorwurfsvoll.
„Aber das ist doch keine Entschuldigung!“, rief Sturmwind. „Du hättest das nicht tun dürfen. Ich glaube, wir können so keine Freunde mehr sein.“
„Der Meinung bin ich auch!“, verkündete Wolke. „Wie kannst du nur zulassen, dass Saphira die ganze Schuld auf sich nimmt?“
„Ich hab dir doch gesagt, dass ihr nichts passieren wird“, versuchte Mondstrahl verzweifelt sich zu verteidigen.
„Das Trihorn weiß, dass sie Geschichte überhaupt nicht belegt hat …“
„Aber dann muss er davon ausgehen, dass sie versucht hat wegen eines anderen Fachs zu schummeln“, wandte Sturmwind ein.
„Du hättest dich melden sollen“, sagte Wolke. „Jetzt ist es zu spät. Saphira ist gerade beim Trihorn und beichtet alles.“
Mondstrahl starrte sie entsetzt an. „Das ist doch nicht wahr, oder?“
„Doch“, antwortete Sturmwind. „Sie wollte es zwar nicht, aber sonst hätte ich es getan.“
Die Tür öffnete sich noch einmal. Dieses Mal war es tatsächlich Saphira. Sie war völlig aufgelöst, und dicke Tränen rollten ihr die Wangen hinunter.
„Saphira! Was ist denn passiert?“, fragte Wolke. „Was hat das Trihorn gesagt?“
„Er sagte, dass er keinen Betrug duldet und dass ich vielleicht heimgeschickt werde und nicht mehr zurückkommen darf.“ Saphira schluchzte laut auf.
„Was?“, rief Sturmwind. „Aber er hat doch bestimmt begriffen, dass du nicht für dichschummeln wolltest, oder? Du hast ja nicht einmal Geschichte!“
„Ich … ich habe ihm nicht die Wahrheit gesagt“, gestand Saphira. „Ich konnte es einfach nicht.“ Sie sah Mondstrahl an. „Als ich vor dem Trihorn zugab, dass ich in den Schrank gesehen hatte, fragte er mich, warum ich mir die Geschichtsprüfung ausgesucht hatte. Ich wollte nicht, dass Mondstrahl Ärger bekommt, und habe behauptet, mir sei da ein Fehler unterlaufen. Dass ich eigentlich einen Blick auf die Zauberprüfung werfen wollte.“
„Dann denkt das Trihorn jetzt also, dass du wirklich schummeln wolltest?“, fragte Wolke bestürzt.
„Ja“, flüsterte Saphira.
Wolke drehte sich zu Mondstrahl um. „Du kannst doch nicht zulassen, dass Saphira die ganze Schuld auf sich nimmt! Du …“
Aber Mondstrahl trat bereits zu Saphira. „Mach dir bitte keine Sorgen. Du hast dich als echte Freundin erwiesen. Es war sehr mutig von dir, dass du dem Trihorn die Wahrheit verschwiegen hast, um mir Ärger zu ersparen. Aber ich kann nicht erlauben, dass dubestraft wirst. Ich hatte wirklich nicht erwartet, dass das Trihorn annehmen würde, du wolltest schummeln. Ich werde jetzt sofort zu ihm gehen.“
„Warte, Mondstrahl! Er wird dich der Schule verweisen!“, widersprach Saphira.
„Das habe ich auch verdient“, erwiderte Mondstrahl mit bebender
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