Sternengötter
Großteil des Himmels verdeckte.
Treappyn blieb jedoch ganz ruhig. Er wusste, dass das fremde Gefährt nicht vom Himmel fallen würde wie ein Fels, den man aus den Tiefen der Erde gesprengt hatte. Es bewegte sich langsam, bewusst und unter der Kontrolle seines undurchschaubaren Lenkers. Das war jedoch nicht das, was ihn in diesem Moment am meisten interessierte.
Es war die nicht zu leugnende Erkenntnis, dass das gewaltige Schiff in westliche Richtung auf Metrel, die Hauptstadt von Wullsakaa, zuschwebte.
* * *
Es dauerte nicht lange, bis der August-Hochgeborene und sein Gefolge ebenfalls zu dieser Einsicht kamen. Obwohl sie natürlich wussten, dass sie unmöglich mit der fliegenden Maschine des Besuchers mithalten konnten, eilten sie dennoch so schnell sie ihre Tethets trugen zurück nach Metrel und ließen die Ersten Offiziere Bavvthak, Eptpulvv und den Rest des wullsakaanischen Militärs zurück, damit sich diese um die Verteidigung der Reichsgrenzen kümmern konnten.
Als sie die Außenbezirke der Stadt erreichten, kamen dem Hochgeborenen und seinen Begleitern Massen verängstigter, verwirrter Bürger entgegen, die von ihnen wissen wollten, ob das Ende der Welt nahe sei. Man konnte ihnen ihre Panik kaum verdenken, da die Teacher unheilvoll und ehrfurchtgebietend direkt über der Stadt schwebte. Flinx’ Schiff hing dort in der Luft als unbegreifliche fremde Masse, über deren Absichten man die wildesten Vermutungen anstellte. Und die entnervten Bürger Metrels verfügten über eine blühende Fantasie.
Nicht alle Szenarien, die sie sich ausmalten, endeten mit der bevorstehenden Katastrophe. Jene unter ihnen, die von Flinx’ Heilversuchen profitiert hatten, bestanden darauf, dass der Alien nur die besten Absichten haben würde. Warum sollte er die Kranken und Verletzten heilen, argumentierten sie, nur um dann später zurückzukommen und Tod und Zerstörung zu bringen? Sie wurden in ihrer Haltung – unter anderem durch zahlreiche gegenseitige Fühlerkontakte – von jenen unterstützt, die den Fremden nicht für ein natürliches Wesen, sondern für einen neuen Gott hielten, der nach Arrawd gekommen war, um die Dwarra von ihren Sünden und Fehlern zu befreien. So wurde viel und zuweilen sehr laut gestritten, wobei es unter denjenigen mit unterschiedlichen Meinungen auch zu einem gelegentlichen Schlagabtausch kam.
All diese Konflikte und Kontroversen ließen der Hochgeborene und sein Gefolge hinter sich zurück, als sie in der inneren Festung von Metrel versuchten, etwas Frieden zu finden. Die große, zentrale, achteckige Bastion, die auf dem höchsten Flecken in Metrel errichtet worden war, erstreckte sich mehrere Stockwerke über dem Rest der Hauptstadt und bot einen umwerfenden Blick auf die Stadt und das Land jenseits davon.
Überdies hatten alle, denen der Zugang zu den obersten Ebenen gewährt wurde, auch noch einen besseren Blick auf das fremde Schiff. Nachdem sie sich, so gut es unter diesen Umständen möglich war, ausgeruht und erfrischt hatten, begaben sich der August-Hochgeborene und seine Ratgeber in die große Audienzhalle unter dem Dach. Der Raum erstreckte sich über die komplette Breite und Länge der Bastion. Gegenüber der Stelle, an der sie sich momentan versammelt hatten, befand sich ein Empfangsbereich mit höheren Emporen für den Hochgeborenen und seine Familie sowie einer niedrigeren, auf die sich die zu Besuch weilenden Würdenträger stellen konnten, während sie dem Herrscher offiziell Respekt erwiesen.
Von den acht Seiten der Bastion waren vier mit hohen, bogenförmigen Portalen ausgestattet, die auf große Balkone führten. Von ihnen aus konnten die Regenten von Wullsakaa jeden Winkel ihres Reiches überblicken. Der, auf dem sie sich gegenwärtig befanden, bot keinen besseren Blick als einer der anderen, da das gewaltige Schiff des Besuchers von allen vier Balkonen sehr gut zu sehen war.
Pyrrpallinda, der seine Okulare gelegentlich zusammenziehen musste, wenn ein einzelner Regentropfen hineinfiel, starrte zu der schwebenden Maschine hinauf. Weder er noch einer seiner besten wissenschaftlichen Ratgeber hatten eine Idee, warum man das Schiff auf diese Weise gebaut hatte. Welchen Zweck erfüllte die riesige Scheibe an einem Ende, und warum war die Hauptmasse des Schiffes durch so eine lange, schmaler werdende Struktur damit verbunden? Wofür brauchte der Besucher ein derart großes Fahrzeug? War die Entfernung zwischen den Sternen
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