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Sternenjagd

Sternenjagd

Titel: Sternenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linnea Sinclair
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Augen und seinen schwarzen Haaren sah er einfach zu gut aus. Was vermutlich auch der Grund für die Arroganz war, die sie unterschwellig an ihm wahrnahm.
    So wie es aussah, wimmelte der Quadrant geradezu vor gut aussehenden arroganten Männern. Kerlen wie Jagan. Gut aussehend und arrogant, aber noch dazu wohlhabend und mächtig, sodass er sich selbst für den Nabel der Welt hielt …
    Sie bremste sich. Nein, Vanur war doch bloß ein gewöhnlicher Lieutenant, irgendein unbedeutender Luftakrobat. Sie öffnete eine Schrankklappe und holte einen dickbauchigen Plastik-Shaker heraus. Vanur gehörte zu der Sorte von Männern, die Befehle erhält und nicht erteilt. Trotzdem dröhnte ihr Schädel hartnäckig weiter vor sich hin, als hallte darin der Doppelschlag von zwei ungleichen Trommeln: Grantforth. Vanur. Grantforth. Vanur .
    Je schneller sie nach Port Rumor kam, desto eher konnte sie sich die Entschädigung für all diesen Ärger sichern. Und diesen Kerl loswerden.
    Gegen ihre Kopfschmerzen aber konnte sie schon hier und jetzt etwas unternehmen. Sie entriegelte ein weiteres Schrankfach, griff tief hinein und förderte ihre letzte Flasche Gin zutage. Als sie sich umdrehte, lehnte Rhis an der Tresenkante und spähte interessiert in das geöffnete Fach.
    Zeit für Gastfreundschaft. »Mögen Sie auch etwas?«
    Er kam um den Tresen herum, trat neben sie, griff über ihren Kopf hinweg in das Schrankfach und nahm eine Flasche Bagrond-Whisky heraus.
    »Ich kann Ihnen auch einen Kaffee machen, falls Sie welchen wollen«, erbot sie sich. »Oder wollen Sie etwas essen?« Doch er schüttelte nur den Kopf.
    »Gläser stehen hier.« Sie stießen vor dem Schrank mit den Armen aneinander. Seine Finger schlangen sich um ihr Handgelenk, als wollte er sie an sich ziehen. Einen komplett verrückten und hirnrissigen Moment lang dachte sie, er wolle sie küssen.
    Sein Gesicht war über ihrem, sein anderer Arm legte sich um ihren Rücken …
    Und dann schob er sie höflich zur Seite. »Ich krieg das auch alleine hin.« Er warf ihr ein kleines, leicht schiefes Lächeln zu.
    Sie zog sich langsam zurück, nahm auf einem der beiden Barhocker Platz und schraubte den Deckel der Ginflasche ab.
    Er goss sich einen kleinen Schluck Whisky ein, verschloss die Flasche wieder und stellte sie ins Fach zurück.
    Unfassbar, ein Mann, der hinter sich aufräumte!
    Im Stillen schrieb sie ihm einen weiteren Bonuspunkt gut. Jagan hätte die Flasche stehen lassen, damit Dezi oder sie sie zurückstellten.
    Sie trank einen Schluck und genoss das Brennen, als der Gin durch ihre Kehle rann.
    Er setzte sich neben sie auf den anderen Hocker und begann sein Glas in den Händen zu drehen. »Sie sagten etwas von Port Rumor?«
    »Es liegt etwa einen Trike von hier entfernt.« Sie stützte sich mit den Ellenbogen auf den Tresen, setzte ihr Profi-Gesicht auf und überlegte, wie sie all die losen Enden in eine Ansage verpackte, die man von einem erfahrenen Schiffskapitän erwarten konnte. Am besten brachte sie ihm die schlechten Nachrichten zuerst bei. »Vor mir liegen bestimmt noch zehn Stunden harter Reparaturarbeit, bevor wir hier wegkommen.«
    »Zehn Stunden? Wenn ich Ihnen helfe, könnte das erheblich Zeit sparen.«
    Sein Angebot klang verlockend, war aber nur eingeschränkt durchführbar. »Dazu müssten wir allerdings getrennt arbeiten.«
    »Ja, selbstverständlich, aber …«
    »Ich will Sie nicht beleidigen, Vanur, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich wirklich will, dass Sie ohne Aufsicht an meinem Schiff herumhantieren.«
    »Ihr Schiff ist auch meine einzige Chance hier wegzukommen. So blöd werde ich ja wohl nicht sein.« In seiner Stimme schwang ein Hauch von Herablassung mit, noch betont durch seinen zafharischen Akzent.
    »Oh, ich hab keine Angst, dass Sie die Venture lahmlegen«, sagte sie freundlich. »Zumindest nicht, solange Sie noch an Bord sind. Es geht mir mehr darum, was passieren wird, wenn Sie nicht mehr an Bord sind, das beunruhigt mich. Ich bräuchte vermutlich Tage, um dahinterzukommen, was für fiese kleine Bugs und Würmer Sie heimlich installiert haben könnten.«
    »Bugs und Würmer?« Da war es wieder, das schiefe kleine Lächeln. »Ich installiere keine Bugs und Würmer, Trilby Elliot. Schon gar nicht, wenn ich es dermaßen eilig habe, zurückzukommen. Ich habe nicht mal Zeit für Ihren Abstecher nach Port Rumor.«
    Sie wollte ihn gerade daran erinnern, dass nicht er das zu entscheiden habe, da sprach er weiter: »Das Einzige, wofür wir Zeit

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