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Sternenjagd

Sternenjagd

Titel: Sternenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linnea Sinclair
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endlich hinter sich. Und wenn nicht, dann hören Sie gefälligst auf, zwischen mir und meinem dringend benötigten Drink zu stehen.«
    »Gehen Sie schon und gönnen Sie sich Ihren Drink. Ich werde den Droiden befreien.«
    Sie dachte einen Moment über sein Angebot nach, dann zuckte sie die Achseln.
    »Seien Sie nett zu ihm«, fügte sie hinzu, als er hinter ihr in den Korridor trat. »Er hat furchtbare Angst vor Ihnen.«
    Er nickte knapp, ohne eine Miene zu verziehen. »Ich werde ihm alles erklären.« Er sah ihr nach, als sie eine Bodenluke ansteuerte, die Leiter hinabstieg und unter Deck verschwand. Das vollkommen unlogische Bedürfnis, ihr zu folgen, ignorierte er entschlossen.
    Der Kopf des Droiden fuhr herum, als Rhis die Krankenstation betrat. Dezi lag immer noch unter der Regenerationsglocke gefangen. Seine Gliedmaßen zuckten sinnlos vor sich hin, als hätte jemand Frostschutz in seinen Stromkreis gegossen.
    »Oh nein, Sir, sagen Sie jetzt nicht, Sie haben sie umgebracht. Sagen Sie mir, dass sie noch lebt. Sie ist ein gutes Mädchen, das ist sie wirklich. Etwas ungestüm zuweilen, aber …«
    »Captain Elliot gönnt sich einen Drink«, würgte er Dezis Befürchtungen ab. Er löste die Verschlüsse und schwenkte die Glocke zur Seite. »Es war einfach ein Missverständnis«, erklärte er dem Droiden, der sich ungeschickt aufrichtete.
    Scheppernd stellte er die Füße auf den Boden und schaute zu Rhis auf. »Ein Missverständnis. Ja, natürlich, das muss es gewesen sein. Aber mein Captain – geht es Captain Elliot gut?«
    »Es geht ihr gut.« Er entdeckte sein Hemd, das noch im Spind hing, und griff danach. Ein stechender Schmerz schoss ihm durch die Schulter. Er beachtete ihn nicht. »Sie wollte sich wohl … wie sagte sie? … einen eisgekühlten Gin genehmigen.«
    »Ah, ja, in der Lounge. Nun, es ist nicht direkt eine Lounge. Keine richtige Schiffslounge.«
    »Unter Deck?«, schlug Rhis vor, um die Flut des anscheinend endlosen Monologs im Ansatz zu stoppen.
    »Unter Deck. Neben der Kapitänskajüte. Genauer gesagt, ursprünglich gehörte die Lounge auch zur Kapitänskajüte. Aber sie hat …«
    »Dezi, geh einfach vor, ich folge dir.«
    »Ich soll … oh, ja, selbstverständlich. Es ist ja mein Schiff. Nun, eigentlich ist es Captain Trilby Elliots Schiff. Und Sie sind der Gast. Und …« Dezi schlurfte eilig aus der Krankenstation, und seine Stimme hallte durch den leeren Korridor.
    Rhis ließ ihm einen kleinen Vorsprung, dann folgte er kopfschüttelnd.

3
    Trilby stützte sich mit beiden Armen auf die Arbeitsplatte, die ihre kleine Kombüse säumte, und holte ein paar Mal tief Luft. Sie wäre beinahe gestorben. Dieser verdammte Schweinehund hätte sie fast umgebracht, bloß weil er sie für irgendeine konklavenhörige Kopfgeldjägerin hielt. Wenn sie erst nicht mehr so zitterte, würde sie diese Fehleinschätzung wahrscheinlich zum Brüllen komisch finden, aber im Moment war absolut nichts daran lustig.
    Zu allem Überfluss setzte sie vielleicht gerade ihren Techplat-Vertrag in den Sand. Statt das Schiff zu reparieren, verlor sie wertvolle Zeit, indem sie mit diesem Irren diskutierte.
    Diesem nackten Irren. Der auf der Krankenstation seinen – zugegebenermaßen atemberaubenden – Körper gegen ihren gepresst und auch sonst wenig Zweifel an seiner Männlichkeit gelassen hatte.
    Bloß gut, dass ihr keine Frotzelei über die sprichwörtliche Kanone in seiner Hose rausgerutscht war. Ein hysterisches Kichern stieg in ihr auf, aber sie schaffte es, die Kontrolle zu behalten. Zu leicht konnte sich hemmungsloses Gegacker in eine Tränenflut verwandeln. Erst recht nach der Anspannung der letzten Stunde, die ihr wieder einmal vor Augen geführt hatte, dass sie einfach strohblöd war und grundsätzlich den falschen Leuten vertraute.
    Zum Beispiel Transportagenturen, die einem paradiesische Zeiten versprachen und dann die Aufträge strichen.
    Oder einem Mann, von dem sie glaubte, er liebte sie. Bis er eine andere heiratete.
    Oder einem Zafharier, den sie für ungefährlich hielt, und der prompt versucht hatte, sie zu töten.
    Drei Chancen, drei Luschen? Sie setzte sich auf einen der zwei am Boden festgenieteten Barhocker, die die Lounge ihren Gästen zu bieten hatte. Dann zog sie die unangenehm kneifende Laserpistole aus ihrem Gürtel und legte sie auf die Tresenplatte. Gut, vielleicht nicht drei völlige Luschen. Durch den Zafharier war sie immerhin an die geborgenen ’Sko-Komponenten gekommen. Das war wirklich

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