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Sternenjagd

Sternenjagd

Titel: Sternenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linnea Sinclair
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belustigt. »Elliot. Zwei L, ein T. Captain Trilby Elliot.«
    »Und Ihr Schiff?«
    Sie schaute sich gemächlich auf der armseligen Brücke um, als wolle sie Inventur machen. »Ähm … nein, Sie zuerst.«
    »Ich?«
    »Genau, Rhis. Sie. Auf welchem Schiff haben Sie gedient, ehe Sie beschlossen, sich einen Abstecher mit dem Tark zu gönnen?«
    Sein Verstand arbeitete mit Hochgeschwindigkeit, denn er wusste, jedes Zögern konnte als Suche nach Ausflüchten interpretiert werden. »Auf der Razalka , kennen Sie sie?«
    »Gute Güte, wer im bewohnten Universum kennt und fürchtet nicht das zafharische Wunderkampfschiff. Der Commander war Tivahr, oder?«
    »Soweit ich informiert bin, ist er es noch. Zumindest bis vor zwei oder drei Wochen, als ich … als ich und mein Team auf … in der Nähe von Szedcafar Schwierigkeiten bekamen.«
    Er bemerkte, wie sie skeptisch eine Augenbraue hob und bereute sofort, was er zuletzt gesagt hatte. Szed war eine ’Sko-Welt, auf der sich eine riesige Militärbasis befand. Kein Ort, wo Zafharier sich gewöhnlich herumtrieben, und bestimmt nicht uneingeladen. Schnell dachte er nach. »Wir waren auf einem Übungseinsatz mit Ernstfall-Simulation. Sie nahmen mich ins Kreuzfeuer, in einem Tark, den wir vor ein paar Jahren mal gekapert hatten.« Er sprach weiter, um möglichst kooperativ zu wirken. »Irgendwie haben wir die Orientierung verloren und sind über die Grenze geraten. Ich machte den Lockvogel, damit die anderen umdrehen konnten.«
    »Gefährliches Spiel.«
    Er zuckte die Achseln. »Das gehört zu meinem – wie würden Sie es ausdrücken – zu meinem Job?«
    Wieder eine skeptisch gehobene Augenbraue. Aber diesmal hatte er damit gerechnet, es geradezu darauf angelegt. Genau wie auf die Frage, die sie ihm jetzt stellte und die ihm helfen würde, seine erfundene Identität zu untermauern.
    »Und Ihr Job ist was genau?«, fragte sie.
    »Lieutenant. In einem B-Geschwader.«
    »Ein Lieutenant also. Aber –«
    Rhis hob die Hand und unterbrach sie. »Ich glaube, jetzt bin ich wieder dran. Erzählen Sie mir etwas über Ihr Schiff.«
    Sie zögerte. »Okay, das ist wohl fair. Das hier ist die Careless Venture. Unabhängiger Sternenfrachter, derzeit vorübergehend in Port Rumor registriert.«
    »Sie sind eine Unabhängige?«
    »Wenn ich jemals meine Schulden bezahlen kann, dann ja.«
    Er nickte und schloss kurz die Augen. Ihm war durchaus bewusst, wie dünn die Linie war, auf der viele Kleinspediteure balancierten – sowohl finanziell als auch was die Gesetze anging. »Wie lange haben Sie sie schon?«
    »Fünf Jahre, ein paar Monate mehr oder weniger.«
    »Es sind nicht mehr besonders viele davon unterwegs.«
    »Sie wollen wissen, wie ich diesen Schrotthaufen auf interstellaren Bahnen halte?« Sie seufzte erschöpft. »Mit Spucke und gutem Zureden, so geht das. Und um gleich den Rest Ihrer Frage zu beantworten, ja, ich hab die Wahrheit gesagt, es gibt keine weiteren Crewmitglieder. Und ja, ein DZ -9 taugt eigentlich nicht zum Frachter-Droiden. Aber er war an Bord, als ich das Schiff übernahm. Genau wie bei Ihnen hatte ich nicht das Herz, ihn wie alten Schrott am Wegrand liegen zu lassen.
    Und ja, wenn ich endlich mein Com-Pack reparieren darf, will ich nach Port Rumor, wo ein Frachtauftrag nach Bagrond auf mich wartet. Sie sind herzlich eingeladen mitzukommen. Aber es steht Ihnen selbstverständlich frei, mit den Überresten Ihres fabelhaften ’Sko-Fighters hierzubleiben und mit den Blutfledermäusen Sackhüpfen zu spielen. Offen gesagt ist es mir scheißegal, wofür Sie sich entscheiden.«
    Er wollte etwas sagen, aber sie hob die Hand und ließ ihn nicht zu Wort kommen.
    »Und jetzt«, sagte sie und stand auf, »werde ich meine Krankenstation aufsuchen und Dezi befreien.« Sie schlang sich den Gewehrriemen über die Schulter. »Danach such ich mir das größte Glas, das ich finden kann, und das werde ich mit eisgekühltem Gin füllen und austrinken. Denn ich fühl mich beschissen, hab Migräne und kann nicht mehr geradeaus gucken. Und ich hatte noch nicht mal ein Frühstück. Also wenn Sie mich bitte entschuldigen würden …«
    Bevor sie die Luke erreichte, legte er seine Hand auf ihren Arm.
    »Elliot –« Das klang schroffer, als er wollte. Er wusste gar nicht genau, warum er sie eigentlich aufhielt. Er hatte einfach nach ihr gegriffen, bevor ihm überhaupt bewusst wurde, was er tat.
    Sie sah ihn scharf an. »Hören Sie, wenn Sie wieder vorhaben, mich zu töten, dann bringen Sie es bitte

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