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Sternenjagd

Sternenjagd

Titel: Sternenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linnea Sinclair
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Zalia erfahren hast. Ich wollte dir doch nicht wehtun. Und schau mal, es gibt doch auch gar keinen Grund, warum du und ich unsere wunderschöne Beziehung nicht fortsetzen sollten. Das ist eigentlich ganz einfach, wenn du einsiehst, dass ich Zalia heiraten muss, weil … nun, weil ich sie eben heiraten muss. Reine Pflicht, mehr nicht. Ihre Familie ist reich und angesehen, hat gute Verbindungen, komm schon, du verstehst das doch. Ich bin nun mal ein Grantforth, einer von den Grantforths.«
    Die letzte verbliebene Nachricht war im Ton merklich aufgeheizt.
    Jagan beharrte noch darauf, dass er sie wollte, aber er war ungeheuer zornig. Offenbar hatte Trilby ihm den Laufpass gegeben, und er war jetzt sauer, dass sie sein geiles kleines Arrangement nicht mehr mitspielen wollte. Und aus seinen letzten Bemerkungen zu schließen, hatte Trilby ihn wohl auch nicht ganz ungeschoren davonkommen lassen.
    »Meine Mutter hat es ja immer schon gesagt«, polterte der smarte Mann übellaunig und giftig, »du bist nichts als zweitklassiger Müll aus Port Rumor.«
    In Rhis stieg schlagartig ein ungeheurer Grimm auf. Heiße Wut durchbohrte ihm die Brust. Hätte Jagan Grantforth in diesem Moment vor ihm gestanden, so hätte er ihm mit Vergnügen eine verpasst, dass er sich nur mit Mühe von der Bordwand kratzen konnte.
    Trilby musterte Rhis, als der sich um 0542 in den Pilotensessel fallen ließ. Er hatte immer noch dunkle Ringe unter den Augen.
    Vielleicht hätte sie ihn dazu verdonnern sollen, noch einen Tag länger auf der Krankenstation zu bleiben. Aber die Venture so schnell wie möglich flugtauglich zu machen, war ihr wichtiger gewesen, als an seine Gesundheit zu denken. Sie bekam ein schlechtes Gewissen.
    »Brauchen Sie ein Aufwachgetränk?«
    »Nein, warum? Ich bin wohlauf.« Mit Nachdruck legte er den Gurt an.
    »Ja, ja, den Text kenne ich inzwischen, Rhis, mein Junge. Das waren doch schon letztes Mal Ihre Worte, kurz bevor Sie …«
    »Sie wollten einen Systemtest durchführen?«, unterbrach er sie und betrachtete brennend interessiert den Bildschirm und die Leuchtdioden auf der Konsole.
    Sie schmunzelte und schwenkte ihr Datablett in Position. »Wie Sie wünschen, starker Mann. Volle Kraft bereit. Gehen wir die Checkliste durch. Lebensrettungssystem?«
    »Alle Pegel optimal.«
    »Sind die Filter online?«
    »Sind sie. Ebenso der Hilfsgenerator.«
    Es war seltsam, statt Dezis Stimme seine auf ihre Anweisungen antworten zu hören.
    »Alles bereit.«
    Die nächsten paar Minuten waren sie mit allen möglichen Messungen und Kalibrierungen beschäftigt, regelten hier und da an den Parametern herum und justierten einige Pegel nach.
    Ein paar Mal fiel ihr auf, dass er drauf und dran war, ein Kommando zu geben, bevor sie es tat. Als ob er gleich kurzerhand die Kapitänsposition übernehmen wollte. Sie bezweifelte, dass Kommodore Tivahr auf der Brücke der Razalka so etwas ungestraft hätte durchgehen lassen.
    Aber anscheinend hielt sich ein rangniederer zafharischer Lieutenant für qualifizierter als eine unabhängige Lastschiffkapitänin. Na, dann wollte sie ihm mal ein oder zwei Sachen erklären. »Schon mächtig viele Frachter geflogen, was, Rhis?«
    »Einige.«
    »Bitte im Dachstübchen vermerken, dass dies hier tatsächlich nur ein Frachtschiff ist und kein blank gelecktes Hightechspielzeug der imperialen Preis- und Ausstattungsklasse. Also halten Sie sich gefälligst zurück und lassen Sie mich das Schiff steuern, bis wir außerhalb des Schwerkraftfeldes sind.« Sie zeigte auf seine Hände, die in Bereitschaft über Schubkraft- und Steuerregler verharrten. »Ich weiß, wie man dieses Schiff fliegt.«
    Er zog seine Hände weg.
    »Schon besser. Und jetzt bringen wir diesen Haufen rostiger alter Bolzen in die Luft.«
    Als der bullige Frachter abhob, musste Rhis ihr insgeheim zustimmen. In einem Punkt zumindest hatte sie recht. Seine vielen Flugstunden hatte er natürlich ausschließlich in hochgerüstetem, hochpreisigem, imperialem Spielzeug abgeleistet. Spielzeug, das unter anderem über erheblich bessere Antischwerkraftaggregate verfügte als die Venture . Die Seite begann wieder schmerzhaft zu ziehen. Er atmete gleichmäßig und versuchte, seine physischen Wahrnehmungen auszublenden, indem er sich ganz auf die Instrumentenanzeigen konzentrierte.
    Eine halbe Stunde noch, neunundzwanzig Minuten … sein Blick wanderte von den Anzeigen zu Trilby Elliot an der Steuerung. Sie atmete angestrengt, ja, auch sie kämpfte mit der körperlichen

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