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Sternenjagd

Sternenjagd

Titel: Sternenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linnea Sinclair
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Belastung. Aber ihre Hände bewegten sich ruhig, korrigierten Rotation und Mittelachse und tricksten geschickt mit den Schubdüsen.
    »Die Sternkartenanzeige ist immer kaputt«, sagte sie, als sie bemerkte, dass er sie ansah. »Meine kleine Notversicherung, falls irgendein verdammter Lump mein Schiff stiehlt. Dann trudelt es ihm schneller aus der Kontrolle, als er Zeit hat, sich für seine Heldentat zu brüsten.« Sie kicherte boshaft. »Wäre ich der Meinung, die Zafharier hätten auch nur das geringste Interesse an einer alten Bruchpilotin wie mir, würde ich Ihnen das nicht erzählen.«
    Richtig, die Zafharier konnten mit kleinen Frachtern nichts anfangen. Kriegsschiffe, Erkundungsschiffe, Patrouillenschiffe, Großraumfrachter, ja. Aber eine alte Circura Zwei war ihnen keine noch so kleine Aufmerksamkeitseinheit wert. Er hingegen würde auf keinen Fall je wieder eine sehen können, ohne an diese seltsame kleine, hellhaarige Funkenfee zu denken. Obwohl Funkenfee eigentlich eine nicht ganz zutreffende Bezeichnung für sie war. Denn ihre anmutige Erscheinung war in Wahrheit nichts als schöner Schein, ein hinterhältiger Trick der Natur, die ihr das Gesicht einer Prinzessin in die Wiege gelegt hatte und sie damit durch ein Leben der Enttäuschungen schickte.
    Eine falsche Anzeige auf der Konsole zog seine Aufmerksamkeit auf sich. »Der Aufstiegswinkel ist zu steil.«
    Trilby griff mit der rechten Hand nach oben und verpasste dem katzenartigen Plüschtier einen Stoß.
    »Nein. Alles richtig so.«
    Er starrte das langschwänzige Tier an, dann den rot bebänderten Anzeigeschirm und schließlich Trilby. »Das meinen Sie nicht ernst.«
    Sie grinste.
    Er begriff. »Noch eine kleine Notversicherung?«
    Dezi antwortete an ihrer Stelle. »Captain Elliot geht einfach davon aus, dass die Piratenfraktion, die sich mit Kapern durch Sabotage befasst, das Einfachste nicht bedenken würde. Ich bitte Sie, Lieutenant, die hohe Erfolgsquote der Zafharier macht doch hinreichend deutlich, das die Leute dort gründlicher sind als die anderen. Der Überfall der Razalka auf den GGA -Rüstungskonvoi vor fünf Jahren belegt geradezu beispielhaft, wie gigantisch –«
    »Danke Dez«, sagten zwei Stimmen simultan, aber aus unterschiedlichen Gründen.
    »Checkst du bitte die eingehenden Nachrichten, Dez?« Trilby drosselte den Hauptantrieb und schalte den Hyperantrieb auf Bereitschaft.
    Ihre Handgriffe aufgrund seiner Ausbildung vorausahnend, folgte ihr sein Blick wie ein heimlicher Schatten. Er faltete die Hände, um nicht in Versuchung zu kommen, irgendwas auf der Konsole anzufassen. »Warten Sie auf die Bestätigung aus Bagrond?«
    »Die hab ich längst.« Das Schiff hatte sich jetzt aus dem Schwerkraftfeld Avanars gelöst und glitt ruhig dahin. Die Ansichtsschirme zeigten nichts außer der dunklen Eleganz des tiefen Weltraums.
    Rhis machte es sich in seinem Sessel bequem.
    »Ich warte auf eine Nachricht«, fuhr sie fort. »Von Neadi Danzanour.«
    »Danzanour?« Ein zafharischer Nachname.
    »Neadis Mann, Leonid. Sein Vater war Zafharier. Aber er ist hier auf Gensiira in Marbo aufgewachsen. Er und Neadi führen einen großartigen kleinen Pub am Spaceport. Wirklich nette Leute«, fügte sie gedankenverloren hinzu.
    »Kennen Sie sie schon lange?« Bis auf das, was er durch seinen Zufallsfund aus der Akte Jagan Grantforth erfahren hatte, wusste er praktisch nichts über Trilby Elliot. Während der Arbeiten an den Schiffsleitungen war keine Zeit für solche Fragen gewesen. Aber in den nächsten drei Tagen – einem Trike, wie sie in ihrem Frachtslang kauderwelschte – hatten sie weiter keine Verpflichtungen. Außer die Venture auf ihrer Reise bei Laune zu halten.
    Trilby nickte. »Ich hab Neadi kennengelernt, als ich bei Norvind Intergalaktik gearbeitet habe.«
    »Norvind hat Sie wohl direkt von der Handelsakademie abgeworben?«
    Sie sah ihn kurz an, dann auf den Scanner rechts neben sich. »Ich dachte, ich hätte etwas gesehen«, bemerkte sie. »Wahrscheinlich nur eine Interferenz. Wo waren wir stehengeblieben? Ach ja, Norvind. Sie haben sicher von ihnen gehört, nehme ich mal an?« Er kannte Norvind, weil sie ihre Frachtrechte im Krieg an die Zafharier verloren hatten.
    »Nix mit Akademie. Das, Rhis, mein Junge, kostet Geld. Ich hab bei einem Schiffsausrüster angefangen, als ich zwölf oder knapp dreizehn war. Da lernte ich genug, um ein paar Jahre drauf bei Herkoid unterzeichnen zu können. Aber sie machten pleite, kurz vorm Krieg. Rinnaker

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