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Sternenjagd

Sternenjagd

Titel: Sternenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linnea Sinclair
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übernahm ihre Schiffe. Norvind übernahm ein paar Routen samt Personal. Ich gehörte einfach zum Paket.« Sie drehte sich zu Dezi um. »Gibt es Nachrichten?«
    »Ich lade sie Ihnen gerade hoch.« Seine Metallfinger tippten auf ein paar Tasten.
    Das Licht auf ihrem Bildschirm ging an. Trilby rief die erste Nachricht ab.
    »Gott sei Dank, du bist wieder online, Trill. Ich bin froh, dass ich dich zeitig genug für Rinnaker erreiche. Es gibt sehr schlechte Neuigkeiten. Hoffentlich erreicht dich diese Nachricht, bevor du in Rumor eintriffst. Schick mir deine ETA .« Sie zögerte, dann schürzte sie Lippen. »Es geht um Carina. Carina wird vermisst.«
    Trilby fuhr sichtlich zusammen.
    »Ich hab ihr die gleiche Warnung geschickt wie dir. Aber du kennst ja ihren Bruder, ihre ganze Crew. Zuerst das Geld – verdammt sollen sie alle sein.
    Offenbar wurden sie aufgebracht. Sie waren mit einer Ladung Sharvinit-Tee Qualitätsstufe zwei unterwegs. Eine Patrouille von Gensiira fand die Bellas Dream unweit der Grenze im Quadranten vierundachtzig. Gleich daneben liegt dieses Szed.«
    »’Sko.« Trilby flüsterte das Wort fast.
    »Das Schiff wurde gerammt, die Brücke zermalmt, die Ladung ist weg. Zwei der Crew sind tot, Carina und Vitorio werden vermisst.«
    Er hatte die Metzeleien, die die ’Sko anrichteten, schon zu oft gesehen, die Beschreibung ließ ihre Handschrift erkennen. Aber es war vor allem der Fundort an der Grenze, der seine Aufmerksamkeit weckte. Das war kein üblicher ’Sko-Angriff. Nicht dort. Nicht jetzt. Er hörte genauer hin.
    »Die Patrouille ist noch dabei, die Flugschreiber auszuwerten. Sowie wir mehr wissen, lass ich von mir hören. Pass auf dich auf da draußen, meine Kleine.«
    Der Bildschirm erlosch. Trilby bedeckte kurz ihre Augen mit der Hand, dann begann sie, sich mit zwei Fingern den Nasenrücken zu massieren.
    Dezis Bolzen quietschten, als er sich rührte. »Ich bedaure sehr, solche schlechten Nachrichten vernehmen zu müssen.« Er strich ihr auf eine seltsam anrührende Art unbeholfen über den Kopf.
    Trilby nickte. »Danke, Dez.« Sie holte tief Luft und hob dann entschlossen das Kinn. Als sie sich Rhis zuwandte, standen ungeweinte Tränen in ihren geweiteten Augen.
    Er hatte das Gefühl, er wurde in zwei Teile zerrissen. Die Informationen, die er soeben erhalten hatte, waren von höchstem Wert. Er hatte dranzubleiben, musste mehr erfahren. Doch alles, was ihn interessierte, war der Schmerz, den diese Frau hier vor ihm offensichtlich empfand.
    Er hörte sich selbst zu, wie er ihr vorschlug, den Helm zu übernehmen. »Gönnen Sie sich einen Drink, Elliot. Und schicken Sie Dasja Neadi eine Antwort«, sagte er sanft und verwendete den zafharischen Ausdruck für Lady. »Sie soll wissen, dass Sie in Sicherheit sind.«
    Er erwartete halb, dass sie widersprach, vorgab, sie sei auf der Höhe. Doch sie tat nichts dergleichen. Die Dankbarkeit, mit der sie seine Hilfe annahm, und die Niedergeschlagenheit, mit der sie davonschlich, berührten ihn zutiefst. Berührten zutiefst den arroganten, unerträglichen imperialen Misthund, der noch nie von irgendetwas aus dieser Richtung berührt worden war.
    »Captain Elliot und Carina kennen sich seit frühen Jahren.«
    Rhis wandte sich verblüfft Dezi zu, der ihn abwartend anschaute. Protokolldroiden waren programmiert, menschliche Gesichtsausdrücke wahrzunehmen und ihr Verhalten situationsgerecht anzupassen, selbst die ganz billigen. Er fragte sich, was ihm da eben übers Gesicht gehuscht war und wie viel er dadurch preisgegeben hatte. Genug offenbar. Er nickte Dezi zu, fortzufahren.
    »Sie wuchsen zusammen in Port Rumor auf. Captain Elliot hat mir oft von den Tricks erzählt, die sie anwenden mussten, um der Bemijufa zu entgehen.«
    »Bemijufa?«
    »Behörde für mittellose Jugendliche und Familien, soweit ich informiert bin. Alle aufgegriffenen Kinder wurden sofort im Waisenhaus untergebracht. Trilby auf jeden Fall –«
    »Trilby war ein Waisenkind ?« Für einen Zafharier ein schreckliches Wort. Von klein auf hatte er gelernt, dass Abstammung und Familientradition die Grundfesten jeder Persönlichkeitsformung darstellten.
    »Ja.« Dezis optische Sensoren blinkten. »Ebenso wie Carina und Vitorio. Das, fürchte ich, ist der Grund, warum Captain Elliot so niedergeschlagen ist.«
    »Das ist natürlich noch viel schlimmer, als einen Freund zu verlieren. Das ist, als ob man jemanden aus der Familie verliert.«
    »Ich nehme an, das ist die korrekte Analyse,

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