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Sternenjagd

Sternenjagd

Titel: Sternenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linnea Sinclair
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anvertrauen konnte.
    »Also?«, fragte Trilby.
    »Ich kann schon nachvollziehen, dass Dasja Neadi besorgt ist.«
    »Und?«
    Er schüttelte den Kopf und trank bedächtig einen Schluck Tee. Ein guter, kräftiger Aufguss. Fast so gut wie ein zafharischer. »Ich habe mehr Fragen als Antworten, Trilby Elliot.«
    »Wir haben noch einen Deuce, bis wir in Port Rumor sind. Neadi wird inzwischen mehr wissen. Im Flyboy ist im Moment bestimmt besonders viel los.«
    Rhis sah sie an. Seine Funkenfee hatte wieder ein paar Funken verloren. Nach dem aufmunternden Gespräch in ihrer Kabine hatten die Dinge nun eine ernste Wendung genommen. Eine Wendung, die ihn leider zwang, dieses Kettenkarussell wieder anzuwerfen. Genau wie sie es befürchtet hatte. Genau wie Jagan Grantforth es vorgemacht hatte.
    Tatsächlich waren sie nicht zwei Tage von Port Rumor entfernt, sondern drei, vielleicht sogar fünf Tage von der Razalka oder irgendeinem anderen imperialen Stützpunkt – je nachdem, was er zuerst ausfindig machen konnte.
    Trilby Elliot würde natürlich nicht gerade in Jubel ausbrechen, wenn er sich das Kommando über ihr Schiff unter den Nagel riss. Seltsamerweise störte ihn der Gedanke.
    Aber er musste auf jeden Fall die Kontrolle übernehmen, und dafür blieben ihm höchstens vierundzwanzig Stunden. Die Venture zu annektieren würde deutlich leichter gehen als mit ihrem unberechenbaren Captain fertigzuwerden. Und mit seinen irrationalen Reaktionen auf sie.
    Er ahnte schon, dass er in Anbetracht dieser Herausforderungen in der kommenden Nacht nur wenig Schlaf finden würde.

6
    Langstreckenflüge brachten immer tatenloses Herumsitzen mit sich und waren daher weitestgehend von vorhersagbarer Langeweile bestimmt.
    Wie die meisten Frachtschiffer bemühte sich auch Trilby, einen halbwegs geregelten Tagesrhythmus aufrecht zu erhalten. Das hieß unter anderem: sechs Stunden Schlaf in einem Zeitrahmen, den sie zur Nacht bestimmt hatte, und eine Viertelstunde für den ersten Kaffee am Morgen. Den Rest des Tages galt es, mit möglichst viel nützlichem kleinem Gewurstel herumzukriegen, während das Schiff selbstständig, ohne jegliches Zutun, seine Bahn von Punkt A nach B zog.
    Sie streifte sich ihr letztes sauberes T-Shirt über und piepte Dezi auf dem Intracom an. »Bin in zehn Minuten auf der Brücke. Hast du Rhis schon gesehen?«
    »Auf der Brücke heute Morgen noch nicht. Aber in der Kombüse hat es schon vor einer Stunde rumort.«
    »Okay, danke.«
    Rhis hockte am Esstresen, Datapad rechts neben sich, Kaffeebecher links. Er blickte kurz auf, dann vertiefte er sich wieder in die Flugdaten auf seinem Pad.
    »Alles in Ordnung?«
    »Noch mehr Fragen.« Er sah müde aus.
    Sie bemerkte den Verdruss in seinem Tonfall. Verdruss über ein Problem, das doch gar nicht seins war. Das berührte sie irgendwie. Vielleicht sollte sie ihm dafür einen Bonuspunkt geben. Sie schenkte ihm Kaffee nach. »Jetzt sagen Sie nicht, Sie haben die ganze Zeit vor Ihrem Pad verbracht. Ich hatte Ihnen doch gesagt, Sie sollen schlafen. Wie geht es Ihrer Seite?«
    Er streckte den rechten Arm aus. »Besser.«
    Lügner , dachte sie. Ich sollte ihn betäuben und auf der Krankenstation festsetzen. Natürlich müsste sie ihm dann die Klamotten wieder ausziehen. Ein verlockender Gedanke. Verlockende Gedanken konnte sie gerade gut gebrauchen, um ihre Sorge um Carina auf Abstand zu halten.
    »Ich geh ein bisschen auf die Brücke und spiele Captain. Dezi braucht eine Auszeit.«
    »Ich bin hier.«
    Sie nahm sich einen großen Plastikbecher, füllte ihn mit Kaffee und stülpte einen Schutzdeckel drüber. In der Lounge nahm sie es mit der Ordnung nicht so genau. Aber auf ihrer Brücke gab es nichts, was willenlos herumlag. Alles befand sich verschlossen und gesichert an seinem vorgesehenen Platz.
    »Sie wissen, wo Sie mich finden, falls Sie mich brauchen.«
    Pünktlich kehrte Dezi nach der befohlenen Auszeit auf die Brücke zurück.
    »Und was treibt unser Lieutenant?«, fragte Trilby.
    »Unten in der Technik war er nicht. Ich bin ihm auch nicht in den Gängen begegnet. Bestimmt ist er noch in der Lounge. Ist es nicht Zeit für Ihre Mittagspause?«
    »Du sagst es, Dez. Ich mach mich auf den Weg. Danach werde ich mich ein wenig mit lästiger Hausarbeit abgeben müssen.« Wenn sie sich nicht beschäftigte, würden ihre Gedanken ständig zur Bellas Dream wandern. Noch etwas in ihrem Leben, was sie nicht ändern konnte. »Falls du ihn siehst, sag ihm, dass ich auf der Suche nach ihm

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