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Sternenjagd

Sternenjagd

Titel: Sternenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linnea Sinclair
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Scannern und bloß einer einzigen Ionen-Kanone, die zudem im Sterben lag.
    Ein Leben mit Trilby Elliot, der Funkenfee mit nur einem einzigen funktionierenden Lasergewehr. Und mit einer vermissten Freundin.
    Rhis begann zu verstehen, wie sehr diese Freundin vermisst wurde. Und leider auch, warum.
    Er hatte Trilby sehr genau zugehört, als sie Neadis Warnung wörtlich wiedergab. Er hatte, mit ihrer Zustimmung, Neadis Worte wiederholt. Und er hatte ihr ein kleines bisschen von dem erzählt, was er über die ’Sko wusste – was seinen Beitrag zu den in jüngster Zeit aufgekommenen Gerüchten anging, hatte er sich allerdings lieber bedeckt gehalten. Es war besser für sie, wenn sie ihn weiterhin für einen Bruchpiloten hielt, der rein zufällig aufgrund mechanischen Versagens auf ihrer Türschwelle gestrandet war.
    Er konnte ihr unmöglich seine Anwesenheit auf Szedcafar erklären. Er dachte an Neadis Frage, wer außer den Zafhariern sich mit den ’Sko ins Bett legen würde. Er wusste es, aber Trilby würde ihm die Geschichte nicht glauben.
    Ein Mann allein war nicht in der Lage, die Militärbasis der ’Sko zu knacken.
    Folglich war er nicht allein gewesen.
    Er war seit drei Tagen zur Rückkehr überfällig gewesen und hatte seinem Team strikte Order gegeben, unter keinen Umständen länger als zwölf Stunden am vereinbarten Treffpunkt auf ihn zu warten.
    Er hatte allerdings nicht vorhergesehen, dass die Ycsko ihn von ihrer Stellung auf Szed auf eines der Mutterschiffe verlegten. Rückblickend musste er zugeben, dass er das hätte vorhersehen können. Müssen. Wie hatte Dasjon Admiral Vanushavor dieses Problem noch auf den Punkt gebracht? Er neige in letzter Zeit zu unbedachtem Handeln. Nicht fahrlässig, nein. Nur unbedacht. Als käme es ihm nicht darauf an, ob er am Leben oder tot war.
    Es kam ihm nicht darauf an. Und als dann der Beschluss für den Einsatz auf Szed fiel, war ihm der Erfolg der Aktion wichtiger als sein Leben. Und der Einsatz wurde ein Erfolg! Er drang in die Militärbasis vor und übermittelte die gestohlenen Geheimdaten zurück an die Razalka . Was danach geschah, hatte er ausschließlich sich selbst und seinem unbedachten Handeln zuzuschreiben, das ihn schließlich in eine aussichtlose, ja fast unweigerlich tödliche Lage gebracht hatte.
    Tödlich, wenn Trilby Elliot nicht gewesen wäre. Avanars Vampirschnecken hätten sicher nicht lange auf sich warten lassen. Er wäre langsam und unaufhaltsam im Sumpf versunken und jetzt nicht hier. Nicht hier und damit beschäftigt, Informationsfetzen zusammenzuklauben, die das, was er auf Szed in Erfahrung gebracht hatte, noch brisanter machten.
    Nein, er säße nicht hier und würde auf das Fiepen eines Wasserkessels warten, um eben dieser Trilby Elliot einen Becher mit heißem, frisch aufgegossenen Tee bringen zu können. Trilby Elliot, der Funkenfee, Frachtschifferin und Retterin verschollener zafharischer Offiziere.
    Wie auf Bestellung ertönten ein paar kurze Fiepser.
    Er tat, was zu tun war, und verließ die Lounge. Über die Falltreppe gelangte er auf die Brücke.
    Trilby hatte inzwischen wieder das Kommando übernommen. Dezis Scharniere quietschten, als er den Kopilotensitz räumte und an die Navigation zurückkehrte. Rhis reichte ihr ihren dampfenden Tee und stellte seinen Becher in den Getränkehalter an der Kopilotenkonsole.
    Sie zeigte auf den Schirm zu seiner Rechten. »Dezi und ich haben eine Liste all der Kleinlastschiffe zusammengestellt, die in den letzten zwei Monaten als vermisst gemeldet wurden – nur die, die nach Neadis Schilderungen infrage kommen. Abflug, Frachtannahme, Fracht, alles vermerkt.«
    Es waren sieben – einschließlich der Bellas Dream . Vier Aufträge waren von Rinnaker vergeben worden. Zwei von Grantforth. Einer von Norvind.
    Er übertrug die Liste ins Datenraster, welches die Daten in Koordinaten umrechnete und als stecknadelkopfgroße Lichtpunkte im Koordinatensystem der Sternenkarte erscheinen ließ. Auf der Razalka wurde eine Sternenkarte als maßstabsgetreue Holografie auf den großen polierten Tisch im Konferenzraum der oberen Brücke projiziert. Und nun hätten sich die besten strategischen Köpfe des Imperiums darübergebeugt und bis ins kleinste Detail beraten.
    Hier hingegen waren Sternenkarten bloß flach auf einem Bildschirm zu sehen. Er legte gedankenverloren den Lichtstift auf den Tisch, prüfte, ob der Tee etwas abgekühlt war, und fragte sich, wie viel er seiner Funkenfee und ihrem Protokolldroiden wohl

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