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Sternenjagd

Sternenjagd

Titel: Sternenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linnea Sinclair
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Zafharisch von sich, drehte sich um und wäre fast über die Türschwelle gestolpert, bevor er im Korridor verschwand.
    Ein Handtuch rutschte herab und fiel auf den Boden. Trilby, die ihm folgte, hob es auf und warf es lachend seiner kleiner werdenden Gestalt hinterher. »Ich mag sie sauber und frisch, Vanur, und perfekt gefaltet!«
    Er warf ihr über die Schulter einen undurchdringlichen Blick zu. Trilby lehnte sich an die Bordwand und lachte, bis sie Seitenstiche bekam.
    Götter, tat das gut, mal so richtig zu lachen. Sie wischte sich die Augen, kehrte in die Kabine zurück und verfrachtete die restliche Wäsche in einen großen Leinensack. Durch das kurze Intermezzo mit Rhis hatte sie ihre Sorgen um Carina vergessen, ihren Kummer wegen Jagan und ihre Nöte, wenigstens das Geld für die überlebensnotwendigen Kosten zusammenzubekommen. Sie war sicher, dass ihm das kleine Wortgefecht genauso viel Spaß gemacht hatte wie ihr. Sie hatte das verräterische schüchterne Lächeln in seinen Mundwinkeln ebenso bemerkt wie das erheiterte Funkeln in seinen Augen.
    Nein, es hatte ihm viel mehr als nur ein bisschen Spaß gemacht, er hatte das Wortgetändel regelrecht befeuert. Er hätte sie mit einer kurzen, scharfen Bemerkung jederzeit stoppen können. Er hätte auch einfach weggehen können. Das würde er ja in spätestens zwei Tagen sowieso tun. Aber vorerst …
    … vorerst sahen die Dinge jetzt schon anders aus. Zumindest begannen sie, anders auszusehen. Da war etwas Freundschaftliches gewesen. Vielleicht war das ja der wahre Rhis Vanur, nicht dieser arrogante, fordernde, kaltblütige Mann, der ihr auf der Krankenstation an die Kehle gesprungen war und sie fast umgebracht hatte. Der Mann hatte unter Schmerzen und in großer Angst gehandelt. Das konnte sie jetzt besser nachvollziehen.
    Sie stieß den prallen Wäschesack durch die Tür und zerrte ihn den Korridor entlang. Vielleicht stellte sich ja am Ende heraus, dass ihr zafharischer Lieutenant gar kein so schlechter Kerl war.
    Sie ließ sich eine Stunde Zeit, bevor sie nach ihm sehen ging. Was sollte er einem Haufen Handtücher schon groß antun? Sie betrat die Wäscherei, als er gerade dabei war, die Vorderseite des Trockners mit der flachen Hand zu versohlen. Auf ihn einzuboxen, so ein erstes Ergebnis seiner jüngsten Erfahrung, brachte nicht das gewünschte Resultat. Das Gerät schnorchelte und prustete, als stimmte es dem zu. Sie schnappte sich einen Stapel frisch zusammengelegter Handtücher und schaffte es, nicht allzu laut aufzulachen.
    Plötzlich jaulte ein markerschütternder Heulton durch die Korridore.
    Sie ließ die Handtücher fallen und wirbelte zu ihm herum. Er hob die Hände in einer flehenden Geste. »Ich habe nur getan, was Sie von mir verlangt haben.«
    Sie packte seinen Arm. »Besuch. Verdammt. Das ist der Kurzwellenalarm. Wir bekommen Gesellschaft.« Sie rannte in den Korridor hinaus.
    An der Falltreppe zur Brücke hatte er sie eingeholt. »Kurzwellenalarm?«
    »Lange Wellen sind gebührenpflichtig verschlüsselt. Man kann die ID s nicht herauslesen.« Ihre Stiefel hämmerten die Metallstufen hinauf. »Dank kurzer Wellen wissen wir wenigstens, wer uns ans Leder will.«
    Trilby war zuerst auf der Brücke. »Wer ist es, Dez?«
    »Ycsko. Drei ’Sko-Fighter. Tarks.« Der Droide nannte Geschwindigkeit und Entfernung und verzichtete auf seine üblichen ausufernden Monologe.
    Mit den Fingern bereits an Tasten und Schaltern der Konsole beschäftigt, rutschte Trilby in den Kapitänssitz. Das Heulen verstummte. »Okay, ich sehe sie. Waffen scharf machen. Schutzschilde auf Maximum.«
    »Bestätigt.«
    Sie schnallte sich den Sicherheitsgurt quer über die Brust. »Noch jemand in der Nähe?«
    »Negativ. Ich habe einen Hilferuf aufs Breitband gelegt.«
    Rhis blieb stehen und las die Daten auf der Kopilotenkonsole. Die Tarks waren etwa zwanzig Minuten hinter der Venture . Dann warf er sich auf den Navigatorsessel. Ein Licht ging auf ihrer Konsole an und zeigte, dass er online ging. Sie wandte sich wieder Dezi zu, ihre Miene fragend.
    »Fünfzehn Minuten. Sie kommen näher«, meldete der Droide.
    Irgendein unbekanntes Lämpchen flackerte auf einem von Trilbys Datacomps. Das kam aus der Navigation. Sie fuhr herum und blickte ihm kurz über die Schulter. »Vanur, was zum Teufel –?«
    »Die ’Sko haben begonnen, ihre Energieemission zu filtern. Dadurch werden sie praktisch unsichtbar. Es sei denn natürlich, Ihre Scanner wissen, wonach sie suchen

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