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Sternenjagd

Sternenjagd

Titel: Sternenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linnea Sinclair
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bin.«
    Weder auf der Falltreppe noch in den Korridoren lief ihr Rhis über den Weg. Auch die Lounge war leer und lupenrein sauber. Sie nahm sich einen Sumpfapfel aus dem Kühlschrank und biss auf dem Weg zu ihrer Kabine hinein. Die knackige Frucht gehörte zu den wenigen Genüssen auf ihren Reisen nach Avanar.
    In ihrer Kabine sortierte sie die Schmutzwäsche, als das Türsignal piepte. Dezi würde ohne Befehl nicht die Brücke verlassen. Sie konnte also mit ziemlicher Sicherheit sagen, wer da vor der Tür stand, noch bevor sie eine gedämpfte zafharische Stimme »Trilby?« rufen hörte.
    Sie trat um einen Berg Handtücher herum und drückte auf den Türöffner. »Kommen Sie doch rein.« Als er den Zustand ihrer Kabine sah, nahm sein Gesicht einen verwunderten Ausdruck an.
    »Renovieren Sie?«
    Sie wedelte mit einer Hand in seine Richtung und bemerkte verspätet, dass sie noch ihren knappen Blümchen- BH in den Fingern hielt. Pillorische Seide. Hauchdünne Träger. Sie gluckste unwillkürlich. »Bloß eine unaufschiebbare Maßnahme«, sie machte eine dramatische Geste, »wenn ich nicht bei der nächsten Schicht splitternackt auf der Brücke stehen will.«
    Rhis wollte etwas sagen, doch er klappte den Mund langsam wieder zu und wurde stattdessen rot. Hatte sie ihn etwa in Verlegenheit gebracht? Das hätte sie nicht für möglich gehalten.
    Sie konnte nicht widerstehen. »Na, Sie werden sich doch sicher erinnern, dass unsere erste Begegnung unter ähnlichen Bedingungen stattgefunden hat.«
    »Das hab ich mir nicht aussuchen können.« Er schob seine Hände in die Taschen und studierte eingehend den Fußboden. Ihr leerer Schrank schien es ihm besonders angetan zu haben.
    »Sie befassen sich wohl eher selten mit Wäschewaschen, was, Vanur?«
    Ein angewidertes Zucken schoss ihm kurz übers Gesicht, seine Augenbrauen bogen sich fragend nach oben. Aha. Verhätscheltes Imp-Herrscherchen. Arrogant. Herablassend.
    »Es ist ja bald überstanden.« Sie warf das letzte Handtuch auf den Berg zu den anderen. »Port Rumor ist nur noch achtundvierzig Stunden entfernt. Dann können Sie Ihrer Wege ziehen und ins gelobte Imperium eilen, wo alles viel besser ist.«
    »Dezi kocht also nicht, und die Wäsche macht er, wie es aussieht, auch nicht, ja?«
    »Nicht, wenn Sie das Essen herunterbringen und die Wäsche danach noch anziehen wollen.« Sie grinste. Sein zafharischer Akzent und der Satzbau kamen ihr immer noch wunderlich vor. Dadurch bekam er irgendwas ganz Eigenes, fast Gewinnendes. »Haben die Ihnen auf der imperialen Flug-Akademie denn nichts über den angemessenen Einsatz des Flugpersonals beigebracht? Oder ist das unwichtig, weil im Imperium ohnehin jeder in jeder Disziplin perfekt ist, wie mir gerüchteweise zu Ohren kam?«
    »Gerüchte?«, fragte er in gespielter Empörung. Seine Augen blitzten vor Vergnügen. »Sie kennen mich jetzt seit was? – zwei? – drei Tagen und wissen immer noch nicht, dass alles, was aus Zafharia kommt, pure Perfektion verkörpert?«
    Stimmt, ich hab dich nackt gesehen! , hätte sie fast ausgerufen, was nicht gut gewesen wäre, denn es hätte ihm zu Kopfe steigen können. »Also, Lieutenant Purperfekt, hier ist ein Haufen schmutziger Handtücher.« Sie schob ihm einen Wäscheberg hin. »Es sind nicht alles Ihre, aber das muss Sie nicht weiter kümmern. Wie schön zu wissen, das alles in ein paar Stunden makellos rein und perfekt zusammengelegt in den Schränken liegen wird.«
    Er starrte sie entgeistert an und wedelte fassungslos mit den Armen, als wäre ihm etwas völlig Unerwartetes zugestoßen. »Das ist nicht …«
    »Nicht genug?«, fiel sie ihm ins Wort und grinste breit. Sie deutete auf den Berg mit Seiden- und Spitzenwäsche daneben. »Wollen Sie mehr?«
    Rhis wich einen Schritt zurück. »Nein!«
    »Schade.« Sie zeigte Richtung Korridor. »Rechts runter. Die Wäscherei ist die dritte Tür links. Es steht W1 dran. Drei Gänge, alle Überschall. Es gehen aber nur zwei, und der Trockner braucht manchmal ein paar Tritte, bevor er mitspielt.«
    Sein fassungsloser Blick wanderte von ihr zu den Handtüchern in seinen Armen und wieder zurück. Eine kleine Furche grub sich zwischen seine Augenbrauen. »Elliot, das ist wirklich nicht …«
    »Kein Widerspruch! Noch ein Wort, Vanur, und ich brumme Ihnen auch meine Schlüpfer und BH s auf.«
    Wieder schnellte sein Blick hin und her. Was mochte jetzt wohl in diesem hochherrschaftlichen Schädel vor sich gehen? Er gab einen unterdrückten Fluch auf

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