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Sternenjagd

Sternenjagd

Titel: Sternenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linnea Sinclair
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Gabelstapler in meine Seite gesteuert hat. Wenn ich die Klappe bei meinem Transport nach Bagrond verliere, sehe ich nämlich ziemlich alt aus. Meine Transport-Scooter müssen komplett überholt werden und brauchen dringend neue Gestelle, und«, sie warf ihm einen skeptischen Blick zu, »das sollte ich Ihnen wohl besser gar nicht erzählen, es funktioniert nur eins meiner Lasergewehre, und meine Ionen-Kanone läuft nur noch mit halber Kraft. Und Sie schlagen mir die Anschaffung eines Replikators vor?« Sie lachte kurz auf. »Rhis, mein Junge, erzählen Sie mir lieber von einer gut geladenen Lady-Fünf. Dann hör ich auf, über meine Ionen-Kanone zu jammern.«
    Ihm war klar, dass die Venture in keinem guten Zustand war. Aber die mangelnde Ausstattung ihres Verteidigungssystems alarmierte ihn. Nur ein funktionierendes Lasergewehr und eine sterbende alte Ionen-Kanone. »Ich dachte, die Konklaven haben die Lady-F-Torpedos gleich nach dem Krieg verboten.«
    »Ja, sicher haben sie das. Die müssen ja auch nicht ständig hier draußen rumkurven. Aber ich schon. Und nachdem sie bei den Gensiira-Patrouillen alle möglichen Mittel- und Personalkürzungen durchgesetzt haben …«
    Sie musste den Satz gar nicht beenden. Rhis verstand schon. Die Konklaven hatten einem Gebiet den Rücken gekehrt, in dem es kein Geld zu holen und kein Vergnügen zu erleben gab. Im Gegensatz zu den inneren Welten wie Quivera oder Bagrond alles Teile des Lissade-Quadranten. Lissade war die Basis und somit der Dreh- und Angelpunkt des Vereinigten Intergalaktischen Konklaviens. Und Lissade unterschied sich von Gensiira etwa so wie die Razalka von der Venture.
    Ihm fiel ein, dass ihm an Neadis Nachricht etwas seltsam vorgekommen war. »Wieso konnte Dasja Neadi Sie und die Bellas Dream überhaupt warnen? Ich weiß, in einer Bar auf den Docks schnappt man viel auf. Aber das waren doch sehr genaue Angaben.«
    »Was glauben Sie, wie Port Rumor zu seinem Namen gekommen ist? Bestimmt nicht wegen Neadis kleinem Pub, der übrigens Flyboy heißt. Nein, sondern weil wir hier direkt am Weltendreieck sind, direkt an den Grenzen von Gensiira, Ihrem eigenen Yanir-System und der an beides angrenzenden ’Sko-Enklave Eilni. Konklaven. Zafharier. Ycsko.« Sie markierte für jeden Namen einen imaginären Punkt auf einer gedachten Luftkarte. »Eine Konstellation, die nur einmal im Universum vorkommt, und zwar hier. Und weit und breit ist Port Rumor der einzige Ort, wo man ein kühles Bierchen ergattern kann. Da rumoren die Gerüchte.«
    Sternenkarten tauchten vor Rhis’ innerem Auge auf und bestätigten die Dreiwelten-Konstellation. Und soweit er ihre Schiffskarten richtig erinnerte, konnte er sich auch Handelsrouten ausmalen, die ihm bisher niemals in den Sinn gekommen wären.
    »In Port Rumor finden sogar ausgewanderte ’Sko eine Zuflucht – zugegeben, es sind nicht viele«, fuhr Trilby fort. »Hingegen leben hier deutlich mehr Zafharier, die die Abneigung gegen die Drangsalierungen Ihres Imperiums zusammenschweißt. Und dann gibt es natürlich noch den üblichen Abschaum, der über einen schwappt, wenn man es in den Klauen der Konklaven aushalten muss. Sie denken vermutlich, Ihr Imperium sei ja weit, weit weg, sicher auf Verahznar. Aber glauben Sie mir, Rhis, alles, was sie dort wissen, wissen wir früher oder später auch hier in Rumor. Meistens früher. Frachter überbringen nicht nur Lasten, Sie verstehen?«
    Das tat er. Besser konnte man es nicht auf den Punkt bringen. »Und deshalb wusste Neadi …«
    »Was Quivera und andere Herrschaften des Polit-Establishments im Moment bestimmt nicht an die große Glocke hängen würden. Oder überhaupt zugeben würden. Und sie hat erfahren, dass es bei den Konklaven Pläne gibt, die Profitrate skrupellos hochzutreiben. Dazu gehört das Abwürgen der Kleintransporterbranche, zu der auch ich gehöre. Die ’Sko waren offenbar so entgegenkommend, die Ausführung zu übernehmen.«
    Rhis setzte sich aufrecht hin und umklammerte kaum merklich die Stuhlkante. Sein Pflichtbewusstsein deckte sich endlich wieder mit seinen sehr persönlichen Interessen. »Bitte, erzählen Sie«, sagte er mit ernster, leiser Stimme. »Erzählen Sie mir ganz genau, was Dasja Neadi gesagt hat.«
    Rhis saß in der Lounge und hörte dem Wasserkocher beim Sieden zu. Ein Leben ohne Replikator. Ein Leben ohne bequemes Bett und ohne weichen, dicken Kabinenteppich unter den Füßen. Ein Leben mit gestückelter Kommunikation, nur gelegentlich funktionierenden

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