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Sternenjagd

Sternenjagd

Titel: Sternenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linnea Sinclair
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zurückkehrte.
    Der Krieg war vorbei. Sie musste nicht befürchten, in Gefangenschaft zu geraten. Das bedeutete unterm Strich nur eines: Sie würden sich auf Degvar voneinander verabschieden. Sie würde frei sein und konnte ihrer Wege ziehen.
    Aber sie wusste, ein Teil von ihr würde für immer im Imperium bei einem gewissen einfachen Lieutenant zurückbleiben. So viel zum Thema »Wer’s findet, darf’s behalten«. Sie hatte ihn gefunden, ja, aber sie hatte keine Chance, ihn zu behalten.

9
    Lieutenant Gurdan war ein dünner Mann, fast so groß wie Rhis, mit sandbraunen Haaren. Trilby hielt in ihrem Gespräch mit einem der Dockarbeiter auf Degvar inne und sah die beiden Männer voreinander salutieren. Sie hätte erwartet, dass Freunde sich die Hände abklatschten und sich ein paar Mal auf die Schultern klopften. Aber Rhis hatte ja auch nur gesagt, er kenne Gurdan. Und der offenbar bedeutende Gurdan war hier.
    Ach ja, das Militär. Trilby drehte sich kopfschüttelnd um und wandte sich wieder dem Problem zu, ein Schiff konklavischer Bauart, zu allem Überfluss auch noch ein ziviles, in ein imperiales System eindocken zu müssen.
    »Ich glaub, jetzt sitzt sie«, sagte sie dem Dockarbeiter, als endlich alle Rampenkontrollleuchten grün blinkten.
    »Fein, dass ich Ihnen behilflich sein konnte.« Sein rundes Gesicht lachte freundlich. Sein Akzent war breiter als der von Rhis. Er deutete auf ihr Schiff, verankert in einer Bucht des Außenpostens. Sie betrachteten die Venture auf den großen viereckigen Ansichtsschirmen. »Sie entspricht nicht mehr ganz dem heutigen Standard, oder? Hat schon viele Jahre auf dem Buckel, vad? «
    Sie wollen wissen, wie ich diesen Schrotthaufen auf interstellaren Bahnen halte? Sie erinnerte sich, wie sie genau das zu Rhis gesagt hatte. Ein Scherz, den sie hin und wieder machte. »Sie ist ein gutes altes Mädchen, nicht schnell, aber zuverlässig.«
    »Nicht gerade das, was er gewöhnt ist«, erklärte der Dockarbeiter und deutete mit dem Kinn rüber zu Rhis, der mit Gurdan sprach. Trilby blickte in Rhis’ Richtung, der sich im selben Augenblick zu ihr umdrehte. Er nickte ihr zu und hielt kurz seinen Zeigefinger hoch. Er wollte, dass sie wartete.
    Gerne. Sie hätte auch gar nicht gewusst, wo sie jetzt hingehen sollte. Sie musste ihre Nachricht an Neadi schicken, aber jedes verdammte Schild hier war auf Zafharisch. Sie konnte genauso gut auf dem Kommissariat landen statt in der Kommunikation.
    Was hatte der Dockarbeiter eben noch über Rhis gesagt? Der Mann wusste vermutlich, dass Rhis auf der Razalka stationiert war. »Sich mal unters gemeine Volk zu mischen, hat doch auch was.«
    »Gemeines Volk? Diesen Ausdruck habe ich noch nie gehört.«
    Sie grinste. »Das heißt … ach vergessen Sie’s, Hauptsache, wir haben es geschafft. Er hat es geschafft.«
    »Selbstverständlich hat er es geschafft!«
    Imperiale Arroganz , dachte Trilby und loggte sich aus der Rampenkonsole aus. Wahrscheinlich kippten sie irgendeinen Zusatz in ihr Trinkwasser.
    Sie hörte Rhis Lieutenant Gurdan noch etwas zurufen, während er bereits auf sie zugerannt kam. Der Dockarbeiter beendete seine Arbeit, stand stramm und salutierte.
    Rhis erwiderte den Salut knapp und merklich desinteressiert. Der kleinere Mann schien das in Ordnung zu finden und machte, dass er davonkam. Ach ja, das Militär .
    »Hat alles geklappt?«, fragte er und warf einem kurzen Blick zur Rampe und zur Venture .
    » Vad .« Sie grinste ihn von unten an. »Und das ist auch schon alles, was ich von deiner Sprache noch weiß, müde, wie ich bin.«
    »Ich hab noch ein paar Stunden mit Gurdan vor mir. Dann bin ich wieder da. Aber du musst nicht aufbleiben. Warum legst du –«
    »Ich muss Neadi benachrichtigen. Kann ich die Computer benutzen, oder ist das verboten?«
    »Es ist verboten, aber ich sorg dafür, dass du sie benutzen darfst.«
    »Hast du noch etwas Zeit?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich wünschte, ich hätte, Trilby- Chenka . Aber im Sektor haben während des letzten Trike außergewöhnlich viele ’Sko-Bewegungen stattgefunden. Sehr ernstzunehmende Bewegungen. Die Information ist brandaktuell.«
    Sie wusste, was es bedeutete, wenn die ’Sko sich zur Offensive sammelten. Eine Vorstellung, die sie sich nicht näher ausmalen wollte.
    »Geh und tu, was du mit Lieutenant Gurdan zu tun hast. Ich werde warten.«
    »Nein. Ich lass dich von jemandem rüber zur Kommunikation bringen. Ich hoffe, du hast Verständnis dafür, dass du in deiner

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