Sternenjagd
den passenden Worten in Standard suchte.
Trilby reichte ihr Neadis Übermittlungscode. Dass Farra Rimanava oder besser gesagt das Imperium die Generalcodes für Gensiira und Port Rumor hatte, überraschte sie nicht wirklich.
Farra zeigte Trilby, wie sie die Holokamera auf der Konsole steuern konnte, was sich nur marginal von der Bedienung anderer Kommsysteme, die sie kannte, unterschied. Wie gesagt, lediglich die zafharischen Bezeichnungen …
»So beenden Sie die Aufzeichnung«, erklärte Farra und zeigte auf ein quadratisches Pad. »Falls Sie mögen, kann ich Ihnen inzwischen gerne einen Tee zubereiten. Dann haben Sie etwas mehr Privatsphäre, vad? «
»Das geht schon in Ordnung.« Trilby winkte mit der Hand ab. »Es wird nur eine kurze Nachricht.«
»Dann warte ich, und wir können gemeinsam mit Yavo einen Tee nehmen, wenn Sie fertig sind. Meine Schicht ist gleich zu Ende.«
Trilby aktivierte die Holocam und begann, ihre Nachricht aufzuzeichnen. Es gebe gute und schlechte Neuigkeiten, sagte sie Neadi. Dass sie in ein ’Sko-Nest getreten sei, jetzt aber in Sicherheit hinter der Grenze in Yanir wäre.
»Ich werde in zwei Minuten mit zwei imperialen Offizieren meinen Tee nehmen«, sagte sie und lächelte Farra kurz an. »Also ist vorerst alles in Ordnung. Lasst bitte Leonids Cousin meinen Bagrond-Auftrag ausführen.« Sie nannte Kontaktnamen und Vertragsdetails.
»Ich habe keine genauen Angaben zu meiner Rückkehr. Hier gibt es große Anteilnahme am Schicksal von Carina. Sie gehen davon aus, dass das Nest, in das ich getreten bin, etwas damit zu tun hat.« Mehr wollte sie nicht preisgeben.
»Ich melde mich wieder. Mach dir keine Sorgen. Sag Leonid und Chaser, mir geht’s gut. Liebe Grüße auch von Dezi.«
Sie war müde, aber der Tee war exzellent, stark mit würzigem Aroma. Das vertrieb ein wenig die Spinnweben aus ihrem Kopf und brachte ihren Blutdruck etwas auf Trab. Bis Rhis wiederkam, würde es noch ein paar Stunden dauern. Falls er seine dringende Sitzung früher beendete, würde ihm sicher jemand sagen können, wo sie zu finden war.
Sie saß mit Farra und Yavo Mitkanos an einem Tisch in einer Ecke der Offizierslounge, einem langen Raum, der sich um den äußeren Ring der Station legte. Die Fenster, die vom Boden bis zur Decke reichten, gewährten Aussicht auf das unendliche Schwarz des Universums. Sie sah grade noch die Blinklichter eines kleinen Raumfahrzeugs aus dem Sichtfeld gleiten.
Sonst war niemand in der Lounge. Sie zählte elf Tische und sechs Stühle an der Bar. Daneben das Buffet mit einigen Nahrungs- und Getränkereplikatoren.
Der Tee war ganz frisch aufgebrüht. Sie nippte genussvoll und fragte Mitkanos, was es mit den grauen Uniformen auf sich hatte.
»Bodentruppen«, sagte er und tippte gegen das Abzeichen mit den beiden gekreuzten Schwertern auf seiner Brust. »Wir selbst bezeichnen uns als Stegzarda . Stegzarda bedeutet in Ihrer Sprache vielleicht so was wie Schlagkräftige . Wir unterstützen die imperiale Flotte, wenn es zu Grenzkonflikten kommt.«
Farra nickte zustimmend. »Ganz besonders, wenn es wie jüngst zu jhavedzga kommt.«
»Übergriffen«, übersetzte Mitkanos.
» Vad . Übergriffen der Ycsko. Deshalb ist Gurdan mit seinen Leuten hier. Und bald kommt die Razalka .«
Mitkanos schnaubte verächtlich.
»Onkel!« Farra schlug ihm spielerisch auf den Arm.
»Nichte!«, antwortete er und lachte.
Trilby entdeckte den gleichen breiten Mund und die gleichen Kinnlinien bei Farra, die ihr schon bei Yavo Mitkanos aufgefallen waren. »Er ist Ihr Onkel?«, fragte sie.
» Vad . Ja. Und der Grund, weshalb ich hier bin.« Sie schickte ihm einen Luftkuss.
»Glauben Sie, ich überlasse das Kind meiner Schwester einfach der Flotte? Und warte ab, was meine Farra- Chenka bei der Flotte lernt? Lernt sie Denken? Nein. Nur Befehlen zu gehorchen. Den Befehlen Tivahrs des Teuflischen. Oder sie muss sich vor den Nachstellungen irgendeines Admiralssöhnchens retten, der seine Finger nicht von Frauen lassen kann.«
»Es gibt Hunderte von Schiffen. Die Flotte ist groß.« Farra bemühte sich, ernst zu klingen, doch sie musste zwischendurch immer wieder kichern. »Mein geliebter Onkel Yavo. Er hat’s nicht so mit der Flotte.«
»Arrogante Prahlhansel!« Mitkanos machte eine wegwerfende Handbewegung. Dann deutete er auf Trilby. »Frag sie, sie hat es gerade erlebt. Ich vermute, der Herr betrat ihr Schiff und hat sich erst mal lautstark über alles beschwert.«
»Er betrat es nicht, er
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