Sternenjagd
gleichmütigen Blick. Sie wusste verdammt genau, dass er dort gewesen war. Und er wusste genau, dass Salnys Geständnis pure Erfindung war. Um ihn zu retten. Ihn, Tivahr den Teuflischen.
»Wenn Kospahr erfährt, dass der Befehl von Ihnen kam«, fuhr Jankova fort, »bringt er Sie vors Kriegsgericht. Auf jeden Fall enthebt er Sie Ihres Kommandos, und Zak muss die Razalka befehlen. Wir könnten dann nichts mehr machen, bis eine Untersuchung stattgefunden hat.«
Er nickte. Ihm dämmerte allmählich, wie töricht, naiv und undurchdacht seine Vorgehensweise gewesen war.
»Vom Gefängnis aus können Sie ihr nicht mehr helfen. Doch selbst wenn ihr nicht mehr zu helfen sein sollte«, fügte sie hinzu, und ihre Stimme wurde sehr sanft, »würde sie bestimmt nicht wollen, dass Sie wegen einer Kanaille wie Durwin Kospahr Ihre gesamte Zukunft wegwerfen.«
»Und wenn er sie getötet hat?« Seine Stimme brach.
Er konnte kaum glauben, dass er das gesagt hatte.
»Das sehen wir, wenn wir Genaueres wissen. Vertrauen Sie uns, Captain. Zak und ich werden uns darum kümmern.«
»Und dieser Salny?«
Demarik zeigte den Anflug eines Lächelns. »Major Mitkanos kümmert sich um Salny. Er ist Rimanavas Onkel.«
Mitkanos, so. Und da beschuldigten manche Leute ihn, auf der Razalka sein eigenes kleines Königreich zu haben!
»Wer hat Kospahr gemeldet, dass die Venture weg ist?«
»Wir sind noch nicht ganz sicher«, sagte Demarik, »aber wir vermuten, Pavor Gurdan.«
»Schweinehund! Ich werde ihn und Kospahr in die Hölle schicken.« Er schlug hart mit der Faust gegen die Wand.
Jankova schob sich vor ihn und sah ihn verständnisvoll an. Ihr ganzes Gesicht drückte tiefes Mitgefühl aus.
Er holte tief Luft. »Erzählen Sie mir alles, was Sie wissen. Was ist vorgefallen? Was wissen Sie über Trilby? Wann wissen wir, ob sie noch lebt?«
»Die eingesetzte Schwadron ist auf Degvar stationiert. Major Mitkanos …«
»Lassen Sie mich raten. Sein Bruder ist bei der Schwadron?«
»Seine Schwägerin, soweit ich weiß«, sagte Jankova. »Allerdings ist sie nicht Commander der Schwadron. Aber sie konnte durchsickern lassen, dass die Lebenserhaltungssysteme auf der Brücke der Venture noch intakt sind. Nicht jedoch auf dem Rest des Schiffs. Sie schleppen die Venture jetzt im Traktorstrahl zurück.«
Rhis stand wie angewurzelt. Gedanken und Bilder rauschten ihm durch den Kopf. Er legte die Hände zusammen, verschränkte die Finger und presste seinen Mund dagegen. Sollte er ihnen von seinem Hoffnungsschimmer erzählen?
Er ließ die Hände sinken und sagte zu Jankova: »So was macht sie. Sie trennt das Schiff von den Lebenserhaltungssystemen, um deren Energie zusätzlich auf den Schub zu geben. Sie hat das Schiff extra dafür umgebaut … also ehrlich.« Er schüttelte den Kopf. »Sie würden mir niemals glauben, wie sich Trilby dieses Schiff zurechtgebastelt hat.«
Unwillkürlich dachte er an ein kleines, katzenartiges Plüschtier, dass an einem roten Band von der Decke herabbaumelte.
Es schnürte ihm die Kehle zu. Er musste sich von Jankova abwenden.
»Wann wird die Schwadron hier sein?«
»Im Traktorstrahlmodus? In etwa einer Stunde«, sagte Demarik. »Aber wir könnten –«
»Ihnen entgegenfliegen! Bei allen Göttern, ja!« Er stolperte zur Tür, schlug auf den Öffner, riss sie ungeduldig auf, als sie sich gerade erst einen Spalt breit geöffnet hatte.
»Mister Demarik«, rief er dem Mann zu, der hinter ihm her den Korridor entlangeilte. »Ich will, dass wir in fünf Minuten unterwegs sind. Berechnen Sie einen Abfangkurs.«
»Aye, Sir!«
Er hämmerte auf sein Combutton. »Tivahr an Krankenstation! Doc Vanko soll sein Pokerspiel unterbrechen und seinen Arsch in Bewegung setzen. Ich brauche ihn samt Noteinsatzteam in fünfzehn Minuten am Shuttledeck sechs.«
Er schaltete den Button ab und war nur noch wenige Schritte von der Tür zur oberen Brückenebene entfernt, als Jankova ihn am Arm zu fassen bekam. Sie hielt ihn fest.
»Captain. Bitte denken Sie daran: Sie wussten von nichts und haben erst durch uns von Captain Elliots Flucht erfahren. Konzentrieren Sie sich auf nichts anderes. Geben Sie vor, Sie wären –«
»– der arrogante, manipulierende, ekelhafte Scheißkerl, der ich immer bin? Ja, Commander, ich schätze, das kriege ich hin.«
Sie schmunzelte unmerklich. »Ich bin auf der Brücke auf meinem Posten, falls Sie mich brauchen, Captain.« Sie ging zum Lift. Ihre Station lag auf der unteren Ebene der Brücke.
»Hana«,
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