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Sternenjagd

Sternenjagd

Titel: Sternenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linnea Sinclair
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Zerstörung überall. Ganze Teile der Außenhülle fehlten.
    Er schaute wieder zur Brücke. Noch leuchteten die Zugangssignallampen in der Bucht rot. Macht schon! Macht schon!
    Die Tore wurden geschlossen, die Bucht mit Luft gefüllt.
    In der Sekunde, in der das Licht auf Grün wechselte, sprang er an die Schiebetür und zwängte sich seitlich durch den viel zu langsam breiter werdenden Spalt.
    Die ausgefahrenen Auffanglager zischten noch, als bereits eine Nottreppe an die Venture geschoben wurde. Er packte das Geländer mit einer Hand, war mit wenigen Schritten oben und begann am Hauptlukenpad herumzureißen.
    »Captain. Wir haben Schneidbrenner, mit denen …«
    Da! Das Pad gab nach. Er riss es heraus und griff in das Loch dahinter. Irgendwo waren da diese drei Hebel. Einer. Er fühlte einen. Er legte ihn um. Der zweite Hebel. Umgelegt.
    Der dritte, wo war der dritte? Seine Finger stocherten herum, binnen Kurzem waren sie taub vom Kontakt mit dem eisigen Metall. Er schob den Arm tiefer in das scharfkantige Loch, spürte, wie etwas in seine Hand schnitt. Warmes Blut lief ihm über die eisigen Finger.
    Drei! Er legte den Hebel um.
    Die Lukentür bewegte sich, glitt ein paar Zentimeter zur Seite – und blieb stecken. Er presste beide Hände gegen die Tür und drückte. Als sie etwas nachgab, stemmte er sie mit aller Kraft zur Seite. Dann stürmte er in das Schiff, sich vage der Stimmen und des Getöses hinter sich bewusst.
    Der Korridor war stockdunkel und eiskalt. Er stieß eine verbogene Blechplatte der Bordwand zur Seite, die den Zugang zur Brücke versperrte.
    Die Brückenluke war verschlossen. Sie hatte sie natürlich versiegelt, als sie die Lebenserhaltungssysteme kappte.
    Er ging auf die Knie und tastete in der Dunkelheit nach dem Paneel mit den Noteinlasshebeln, das sich irgendwo kurz über dem Boden neben der Tür befinden musste. Plötzlich fiel helles Licht in den Korridor.
    Demarik stand hinter ihm, Brechstange und Lampe in der Hand.
    Rhis stemmte das Deckblech weg, fand die drei Hebel.
    Auf einmal war Demarik vor ihm, stellte sich ihm in den Weg und ging als Erster hinein.
    Zak! Du musst mich nicht schonen. Er hastete hinter seinem Ersten Offizier her.
    Die Brücke war völlig verwüstet, doch er sah nur den Kapitänssessel. Und den kleinen blonden Kopf, der irgendwie schief nach rechts hing.
    Herabhängende Kabelstränge versperrten ihm den Weg. Er riss das ganze Wirrwarr kurzerhand von der Decke und stieg hinüber. Zwängte sich zwischen ihren Sessel und die Steuerung, rutschte auf Knien vorwärts.
    Sie war immer noch angeschnallt. Ihre Augen waren geschlossen. In Demariks Taschenlampenlicht wirkte ihr Gesicht kreideweiß. Ihre rechte Hand schien nach ihm zu greifen, doch sie griff ins Nichts.
    Er nahm sie, sie war eiskalt. Sein Blut tropfte auf ihre Handfläche.
    »Trilby- Chenka ?«, hauchte er ihren Namen.
    Er hörte, wie Demarik den Datalyzer aufklappte, während gleichzeitig Fußgetrappel im Korridor heraneilte. Dann schob sich sein Bordarzt herein und drückte Demarik zur Seite. Der Arzt begann sofort medizinisches Gerät hervorzuholen und seinem Team ärztliche Anweisungen zuzubrüllen.
    Er starrte sie flehend an. Sie bewegte sich nicht.
    Jemand fasste ihn an der Schulter. Demarik.
    »Captain, Sie müssen jetzt mit mir kommen. Wir stehen hier im Weg.«
    Er stand sofort auf, seine Knie zitterten. Er verstand nur die Hälfte von dem, was gerade gesagt wurde. Demarik packte seinen Arm und zog ihn aus dem Durcheinander auf der Brücke raus in den Korridor.
    Im letzten Moment klammerte er sich an den Rahmen der Luke. »Ich kann sie nicht allein lassen. Sie ist so kalt. Es ist so dunkel …«
    »Khyrhis, so hören Sie doch. Sie lebt!« Demarik hielt ihm den Datalyzer unter die Nase. »Sie hat reichlich was abbekommen. Aber sie lebt. Bitte, lassen Sie jetzt die Ärzte ihre Arbeit machen.«
    Lebt? Er brauchte ein paar Sekunden, bis er begriff, was die tanzenden Lebensformanzeigen auf dem Kleinbildmonitor besagten.
    Sie war sehr schwach, sie war verletzt, und sie lebte.
    Er taumelte ein Stück von Demarik weg und fing sich am Treppengeländer vor der Luke zur Brücke ab. Lehnte sich gegen die Stangen.
    Sie lebte. Er spürte, wie er einknickte, seine zitternden Beine konnten ihn nicht mehr tragen. Er landete auf der obersten Treppenstufe, die Knie an seiner Brust.
    Freudentränen reiner Erleichterung spülten durch seinen Körper und füllten das klaffende Loch, wo sich einst sein Herz befunden hatte. Er

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