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Sternenjagd

Sternenjagd

Titel: Sternenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linnea Sinclair
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Raum. Dann ertönte sein Türsignal. Er schielte über den Rand seiner Lupenbrille und erkannte Hana Jankovas ID . »Herein.«
    Sie trat ein. Die untere Hälfte ihres Körpers war extrem überproportioniert. Er riss sich die Brille von der Nase und ließ sie am Halteband herabfallen.
    Jetzt sah Jankova richtig aus.
    »Neuigkeiten?«
    »Sie ist wach. Es geht ihr gut.«
    »Wach?« Er sprang auf und schaltete glücklicherweise den Schweißer aus, bevor er ihn in die Hemdtasche stopfte. Er stieß sich das Schienbein am Tisch, ignorierte den Schmerz und stürmte in das kleine Wohnzimmer. Er und Jankova trafen sich vor der Couch. »Sie ist wach? Es geht ihr gut?«
    »Ja. Und ja.«
    »Sie hätten mich holen müssen.« Er zog sich die Brille über den Kopf und schleuderte sie durchs Zimmer. Sie landete auf einem Karton mit Ersatzteilen. »Ich hätte –«
    »Sie kennen doch unseren Plan.« Sie piekte ihren Finger in seine Brust.
    »Aber da war sie noch bewusstlos. Kospahr hätte Verdacht geschöpft, wenn er mitbekommen hätte, dass ich an ihrem Lager Nachtwachen halte. Aber wenn sie wach ist und spricht – spricht sie?«
    »Dem Doc klingeln wohl schon die Ohren, schätze ich.«
    »Also kann ich jetzt zu ihr gehen. Und sie befragen. Sie verhören. Oder was immer ein arroganter, ekelhafter Scheißkerl wie ich eben so tut.« Er suchte nach seiner Jacke. Wo verdammt war sie hin?
    »Captain –«
    »Sekunde. Ich brauch nur noch meine Jacke.«
    »Captain Tivahr.«
    Er hielt inne. Atmete schwer. Er hob die rechte Hand, dann ließ er sie in einer verzweifelten Geste herabsinken. »Hana, bitte. Es sind schon drei Tage. Fast vier. Ich habe sie die ganze Zeit nicht gesehen. Verdammt, sie ist fast draufgegangen! Ich hätte sie fast verloren.«
    »Doc Vanko hat ihr ein leichtes Schlafmittel gegeben. Sie braucht jetzt viel Schlaf.«
    Er warf sich auf die Couch. »Sie wollen mich nicht zu ihr lassen, richtig?
    »Sie sollten …« Sie zögerte.
    » Dravda gera mevnahr ?«, sagte er ihr vor. Den Arsch nicht ins Feuer halten?
    »Genau.«
    Er legte die Hand unter sein Kinn und begann es zu kneten. »Ich weiß«, sagte er leise. »Ich weiß es ja.«
    »Hauptsache, Kospahr weiß es nicht.« Sie setzte sich neben ihn auf die Couch und legte die Hand auf seine Schulter. »Morgen. Geduld bis morgen.«
    »Darf ich sie sehen? Nur sehen? Heute. Das würde es leichter machen. Ich reiß mich auch ganz bestimmt zusammen. Ich verspreche es.«
    Sie kicherte. »Lügner.«
    »Ja, ich weiß.« In seinen Worten schwang Niedergeschlagenheit mit.
    »Captain –«
    »Sie ist immer noch wütend wegen allem, nicht wahr?«
    »Sie hat nichts gesagt. Sie macht sich Sorgen um Dezi. Und ich musste ihr klarmachen, warum sie sich woran zu erinnern hat. Das war alles, was wir besprochen haben. Ich wollte sie nicht ermüden.«
    »Wie sah sie aus?«
    »Ein paar Prellungen. Aber sonst intakt. Besser als vor drei Tagen.«
    Vor drei Tagen war sie kalt und leblos und entsetzlich schwach gewesen. Und hatte sein Blut auf ihren Händen gehabt.
    Er betrachtete seine Hände. Sie waren vollständig verheilt. Keine Narben, weder von dem zerbrochenen Lesestift noch von dem scharfkantigen Metall in ihrem Schiff, das er verbogen hatte. Ein Dankeschön an die imperialen Gentechnologen.
    »Morgen?« Er schaffte es nicht, die Hoffnung aus seiner Stimme zu verbannen.
    Sie stand auf. »Morgen.«
    Er brachte sie zur Tür seines Quartiers. Als sie gegangen war, lehnte er sich an die Wand.
    Morgen war datumstechnisch gesehen in sechseinhalb Stunden. Aber dann musste er mindestens noch weitere sechs Stunden warten, ehe er einen glaubhaften Grund vorweisen konnte, die Krankenstation aufzusuchen.
    Zwölfeinhalb Stunden. Eher dreizehn, wie er Commander Jankova kannte. Er fand seine Jacke schließlich auf dem Bett im anderen Zimmer. Sie war über ein kleines, katzenartiges Plüschtier gelegt.
    Er würde jetzt mit seiner Crew Ekelhafter-Arroganter-Scheißkerl-Kapitän spielen gehen. Das würde ihm etwas die Zeit vertreiben.
    Unglücklicherweise lief ihm zwanzig Minuten später Durwin Kospahr über den Weg, gerade als er die Brücke verließ.
    »Captain Tivahr!«
    »Was gibt’s, Lord Minister?«, fragte er unwirsch.
    Kospahr stolperte neben ihm her, um Schritt zu halten. »Ich habe Lieutenant Gurdans Bericht studiert, ebenso die Datenanalyse von Captain Elliots Schiff. Ihre Kenntnis der Handelsrouten ist bemerkenswert.«
    Rhis blieb vorm Fahrstuhl stehen und drückte den Knopf. »Sie ist

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