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Sternenjagd

Sternenjagd

Titel: Sternenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linnea Sinclair
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Frachtspediteurin. Das gehört zu ihrem Beruf.« Er entschloss sich, hinab bis in die Maschinenräume zu fahren. Dahin würde ihm dieser Trottel doch wohl hoffentlich nicht folgen.
    »Aber einige dieser Routen werden seit Jahrzehnten nicht mehr beflogen. Und es gibt unbekannte Strecken, die direkt in unser Imperium führen.«
    Er hatte die Sternenkarten in Trilbys Datenbanken gesehen und darauf einige Routen wiedererkannt. Aber Trilby hatte tatsächlich auch ein paar Schleichwege auf ihren Karten, die selbst ihm völlig unbekannt waren. Wie hatte sie es ausgedrückt: Alle Wege führen nach Port Rumor.
    »Ich habe die Schleichwege auf ihren Sternenkarten und in den Navigationsdateien der Venture gesehen. Stillgelegte Strecken, weil sie für die immer größer und schneller werdenden Schiffe und deren hoch entwickelte Technologie nicht ausgelegt sind. Die Leuchttürme, besonders die konklavischen, sind zu alt und zu schwach. Oder ganz ausgefallen.«
    »Ja. Natürlich.« Kospahr wirkte enttäuscht, nicht endlich etwas gefunden zu haben, was die Fehlbarkeit des großen Captain Tivahr belegte. »Aber vielleicht könnte man ein paar dieser alten Strecken gewinnbringend umrüsten. Ich könnte das mit meinem Cousin, dem Kaiser, besprechen.«
    »Die imperiale Flotte hat bessere Verwendung dafür.« Der Lift kam. Rhis stieg schnell ein und fluchte innerlich, als Kospahr sich zu ihm in die Kabine gesellte.
    »Maschinenraum«, sagte er.
    »Aber Sie sagten doch, die Leuchttürme wären zu schwach. Zu alt.«
    »Das sind sie.«
    »Und was will dann die Flotte damit anfangen?«
    Rhis schaute auf den Mann hinunter. Er schätzte einen Moment die Lage ab. Er konnte auf Kospahrs Störungen gut verzichten. »Das, Lord Minister, ist etwas, was man nur weiß, wenn man es wissen darf. Und Sie dürfen es nicht wissen.«
    »Aber die ’Sko! Grantforth!«
    »Das habe ich bereits bedacht. Und auch bereits mit Kaiser Kasmov darüber gesprochen.«
    »Aber ich habe gar keinen Bericht bekommen.«
    »Ich habe auch keinen geschrieben.«
    Die Liftanzeige plingte zweimal. »Maschinenraum, Zentraldeck«, sagte eine dünne Automatenstimme.
    Rhis wandte sich ab. »Ich habe zu tun. Wenn Sie mich entschuldigen wollen.« Er nickte, dann stiefelte er in den Korridor. Und fluchte erneut in sich hinein, als er Fußgetrappel hinter sich hörte.
    »Captain Tivahr.«
    Rhis blieb stehen und zählte bis zehn, bevor er sich umwandte. Zwei Ingenieure sahen seinen Blick und verschwanden schleunigst in die entgegengesetzte Richtung.
    »Sie haben mit dem Kaiser gesprochen, ohne sich vorher an mich zu wenden?«
    »Schon oft.«
    »Ich bestehe darauf, von den Inhalten solcher Gespräche in Kenntnis gesetzt zu werden.«
    »Werden Sie, nämlich dann, und nur dann, wenn ich es für angemessen halte.«
    »Aber wir werden innerhalb der nächsten zwei Wochen nach Konklavien vorstoßen! Wir –«
    »Kospahr!« Rhis packte den Mann an der Vorderseite seines Jacketts und hob ihn hoch, bis er nur noch auf den Zehen stand. Er sah zu, wie Kospahrs Gesicht langsam violett anlief und er zu röcheln und zu würgen begann. Himmel, tat das gut!
    Er ließ ihn fallen. Kospahr stolperte und legte sich die Hand an den Hals. »Sie Narr! Sie –«
    »Nein. Sie sind hier der Narr. Wir stehen in einem offenen Korridor, und Sie schwätzen laut über eine bevorstehende Invasion. In ein benachbartes System.« Rhis ’ Stimme war ein einziges tiefes Knurren.
    »Aber das ist Ihr Schiff! Die Razalka «, jammerte Kospahr.
    »Ja, es ist mein Schiff. Und auf meinem Schiff heißt die Devise Diskretion. Besser, Sie halten sich an diese Regel, oder ich setze Sie auf Degvar ab. Hab ich mich verständlich ausgedrückt?«
    Kospahr wich zurück. »Sie müssen mich nicht an die Regeln erinnern, Captain. Ich bin stellvertretender Verteidigungsminister. Der Kaiser ist mein Cousin.« Er machte auf dem Absatz kehrt und stolzierte endlich davon.
    Rhis holte zweimal tief Luft. Na, wenn das kein Fortschritt ist. Aus ›mein Cousin, der Kaiser‹ wurde ›der Kaiser ist mein Cousin‹ .
    Er zupfte sich die Ärmel zurecht und schaute auf die Uhr. Noch elf Stunden und fünfzehn Minuten.
    Er setzte wieder seinen finsteren Blick auf und verschwand im Maschinenraum.

16
    Um Punkt 0600 rief er übers Intracom auf der Krankenstation an. »Doc?«
    »Jankova sagt Nein.«
    Nicht Hana Jankova führt dieses Schiff, wollte er dem Mann entgegenbrüllen. Ich führe es. Aber Jankova leitete sein taktisches Einsatzteam und koordinierte die

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