Sternenjagd
gebeten hat. Und Farra hätte Lucho niemals ohne Mitkanos ’ Einwilligung darum gebeten. Trilbys Gefühl traute Mitkanos. »Ja, richtig. Lucho hat mir geholfen. Sagen Sie mir, was ich noch alles vergessen habe. Ich bin ja schwer verletzt, hat der Doc gesagt.«
Jankova lächelte und entspannte sich ein wenig. »Lucho hat Ihnen geholfen. Er hatte keine Ahnung, dass Captain Tivahr Ihre Programme gehackt hat. Sie haben Lucho nur gesagt, Sie hätten Probleme, die Technik Ihres Schiffs mit unserer zu synchronisieren. Lucho hat darauf die Haltekrampen per Hand gelöst, weil Sie ihm gesagt haben, dass die Mechanik nicht auf Ihre Eingaben reagiert.« Sie hörte das Echo von Mitkanos ’ Worten in Jankovas Schilderung. Nur Mitkanos wusste, dass sie die Krampen selbst gelöst hatte.
»Klar. Und was hat Lucho jetzt zu befürchten?« Den hübschen jungen Mann für Tivahr den Teuflischen zu opfern, kam ihr unangemessen vor.
»Da dem Tower auf Degvar keine offizielle Order vorlag, Ihr Schiff festzuhalten, nicht viel. Sein einziges Vergehen, wenn Sie es so nennen wollen, ist, dass er die Razalka nicht von Ihrem Abflug informiert hat. Um diesen Sachverhalt zu klären, wurde er der Obhut von Major Mitkanos unterstellt. Ich nehme an, er bestraft ihn hart, indem er ihn zwingt, die Geschichte der Stegzarda auswendig zu lernen. Selbstverständlich hat er strengsten Hausarrest. Mitkanos ’ zuverlässige Nichte Korporal Rimanava ist die einzige Person, die zu ihm darf, um ihn zu versorgen. Der arme Mann.«
»Also Lucho hat mir geholfen, und ich bin entkommen. Warum hat Tivahr mir die Schwadron auf den Hals gehetzt?«
»Captain Tivahr war sich natürlich der Tatsache bewusst, dass Sie Degvar erst verlassen dürfen, wenn Lord Minister Kospahr zugestimmt hat.«
»Ist das der gewisse Jemand, der mich tot sehen will?«
Jankova fuhr ein wenig zusammen. »Nicht ganz, nein. Sagen wir mal so, ein einzelnes Leben bedeutet ihm grundsätzlich nicht viel, wenn es um politische Entscheidungen geht. Das können wir natürlich nicht beweisen. Aber er ist der Typ, der jede Gelegenheit nutzt. Wenn er herausfände, dass Tivahr Sie absichtlich hat ziehen lassen, würde er ihn sofort des Kommandos entheben.«
Das würde dem verdammten Sohn eines pillorischen Sonstwas nur recht geschehen. Aber Trilby verstand schon, was Jankova wollte. Sie gab ein unflätiges Geräusch von sich. »Tivahr soll mich freigelassen haben? Sie leiden wohl unter Tagträumen, Commander. Er ist ein ligorisches Schleimwiesel. Nein, warten Sie. Ich entschuldige mich. Das ist eine Beleidigung für alle ligorischen Schleimwiesel.«
»Wer hat Ihnen dann bei der Flucht geholfen, Captain Elliot?«, spielte Jankova mit.
»Ich weiß es nicht. Ein netter, gut aussehender Mann. Hab ihn in der Lounge auf Degvar kennengelernt. Hieß glaub ich Luke, oder so ähnlich. Er wollte meine …«, sie hob eine Augenbraue, »Schubkraftverstärker warten. Dann erfuhr ich, dass er im Tower arbeitet. Eins kam zum anderen.«
»Ja, genau dasselbe hat er auch ausgesagt.« Sie stieß sich vom Bett ab, aber Trilby streckte ihre Hand aus, um sie zurückzuhalten.
»Dezi«, sagte sie mit gepresster Stimme und kam wieder in der Wirklichkeit an. »Ich muss es wissen.«
»Ihr Droide war im Maschinenraum, an Steuerbord. Ihr Schiff wurde stark beschädigt. Aber hauptsächlich backbord. Ich weiß nicht, ob man Ihr Schiff reparieren kann.«
Trilby sank das Herz.
»Aber Captain Tivahr hat sich Dezi vorgenommen.« Jankova klopfte Trilbys Hand. »Wir mussten ihn ja irgendwie beschäftigen. Er ist wirklich eine ganz schlimme Nervensäge.«
Nachdem Jankova gegangen war, sank Trilby in ihr Kissen zurück und ließ sich noch mal alles durch den Kopf gehen, überlegte, ob sie mit allem einverstanden war. Alles fiel an seinen richtigen Platz, bis auf Khyrhis Tivahr.
Sie hatte keine Ahnung, wie sie ihn jetzt einordnen sollte oder wo er nun wirklich hingehörte.
Sein Quartier sah aus wie ein Schrottplatz. Über dem Tisch lag eine Schutzgitterdecke. Darunter sah man Kabel durchschimmern und Spulen voller Plaststahlfäden, kleine Schachteln mit Bolzen, stapelweise dünne Steckkontaktplatinen. Zwei lange angelaufene Metallbeine hingen über einem Stuhl. Auf dem Beistelltisch hinter ihm stand eine mattierte Hand mit eingerollten Fingern. Ein großer Metalltorso lag geöffnet mitten auf dem Tisch. Und darüber rotierte langsam das Hologramm einer länglichen Blackbox.
Das hohe Fiepen des Kristallschweißers erfüllte den
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