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Sternenjagd

Sternenjagd

Titel: Sternenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linnea Sinclair
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operativen Missionen. Er hatte ihr diese verantwortungsvolle Position vor drei Jahren übertragen. Und Captain Trilby Elliot war Teil einer sehr speziellen operativen Mission. So gesehen hatte Jankova das Sagen.
    Was, so gestand Rhis sich ein, im Augenblick wohl auch besser war. Er hätte es in der Flotte niemals so weit gebracht, besäße er nicht den Rang, den er innehatte, wenn er sich mit hörigen, inkompetenten Leuten umgeben würde, die Stärken nicht von Schwächen unterscheiden konnten. Jankova konnte es – und kannte auch ihn sehr gut.
    Er wanderte durch das Zimmer. Sammelte ein paar Medaillen und Pokale auf und stellte sie zurück in das Wandregal, aus dem sie bei seinem Wutanfall geflogen waren. Er popelte mit einem Finger in dem Riss der Polsterung des Stuhls vor seinem Schreibtisch. Er könnte den Riss mit Klebeband flicken. Das würde ihm ein herrlich vertrautes Gefühl geben.
    Es piepte an der Tür. Er sah hoch. Jankova und Kospahr.
    Na wunderbar. Er griff nach seinem Kaffee und lehnte sich an die Schreibtischkante. »Herein.«
    Kospahr wieselte wichtig in den Raum. »Der Commander sagt, ich kann heute Vormittag mit diesem Elliot-Weib sprechen.«
    »Um 1100 Uhr.« Jankova erwiderte ruhig Rhis’ fragenden Blick.
    Kospahr begab sich zielstrebig hinter den Schreibtisch, als wäre es seiner und nicht der des Kapitäns der Razalka , und drehte ihnen einen Moment lang den Rücken zu, um aus den Fenstern zu starren. Ein paar der oberen Ebenen Degvars waren zu sehen.
    »Ich will, dass Sie mit dabei sind, Tivahr«, sagte er schließlich und drehte sich um. »Möglicherweise kennt sie sich mit dem politischen System des Imperiums nicht gut genug aus, um meine Bedeutung richtig einschätzen zu können. Aber vor Ihnen fürchtet sie sich bestimmt, besonders nach allem, was vorgefallen ist. Und sollte es doch nicht so sein, dann können Sie da gewiss rasch nachhelfen.«
    »Sie hat mir das Leben gerettet.« Er ignorierte Jankovas mahnenden Blick.
    »Nur um dafür die Belohnung zu kassieren, so steht es jedenfalls in Ihrem Bericht. Verständlich, wenn man bedenkt, zu welcher Bevölkerungsschicht sie gehört. Port Rumor.« Kospahrs Miene drückte Abscheu aus. »Ich selbst war niemals dort, aber ich habe genug darüber gehört.«
    »Was wollen Sie überhaupt von ihr? Warum müssen Sie sie sprechen? Sie kennen doch die Berichte. Der Kaiser und die Regierung stimmen mit unserem Vorgehen überein. Ihr Job ist erledigt, Kospahr.« Irgendetwas in ihm bäumte sich auf gegen die Vorstellung, Trilby und Durwin Kospahr im selben Raum zu wissen. Er wollte nicht, dass dieser schleimige Kerl in ihre Nähe kam.
    Kospahr blickte kurz zu Jankova, bevor er antwortete. »Da gibt es viele Gründe, aber tatsächlich ist Neugier einer davon. Ich gebe es zu. Sie waren beeindruckt von ihren technischen Fähigkeiten. Das bin ich ebenfalls. Und darüber hinaus interessiert es mich, wie so ein Grantforth-Flittchen aussieht. Gurdan sagt ja, sie ist ein echter Hingucker.«
    Er wollte sich auf ihn stürzen, noch ehe Kospahr zu Ende gesprochen hatte, doch Jankova war schneller. Schließlich musste er erst den Schreibtisch umrunden, um an den Lord Minister heranzukommen, Jankova hingegen brauchte nur einen Schritt, um sich ihm in den Weg zu stellen und ihre Hand auf seinen Arm zu legen, als wäre ihr gerade noch etwas eingefallen.
    »Ach übrigens, Captain, da wir gerade von Grantforth sprechen, wir haben neue Informationen, die Sie sich kurz anschauen sollten.« Sie drückte seinen Arm, hart. Er verstand. Dravda gera mevnahr . Halten Sie jetzt nicht Ihren Arsch ins Feuer.
    Er bog ab und setzte sich auf seinen Schreibtischstuhl, als habe er nie etwas anderes vorgehabt. Lässig drehte er sich von Kospahr weg und brachte sich innerlich wieder einigermaßen unter Kontrolle. Dann aktivierte er den Bildschirm. »In meinem Privatordner, Commander?«
    »Noch nicht, Sir. Ich habe erst davon erfahren, als ich bereits auf dem Weg war, den Lord Minister aus seinem Quartier abzuholen. Wenn wir zum Gespräch mit Captain Elliot gehen, werde ich Näheres wissen.«
    »Davon haben Sie mir gar nichts gesagt!« Kospahrs Tonfall klang empört.
    »Warum sollte ich mich wiederholen, Lord Minister? Ich habe es Ihnen und Captain Tivahr doch jetzt gemeldet.«
    Rhis bewunderte die geschmeidige Schlagfertigkeit, mit der sie Kospahr abfertigte. Ihm wurde allmählich klar, dass Hana Jankova weit mehr war als nur wissbegierig und anteilnehmend. Sie verfügte auch über eine

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