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Sternenkinder

Sternenkinder

Titel: Sternenkinder Kostenlos Bücher Online Lesen
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Pirius ist der Richtige für den Job, davon bin ich überzeugt. Ich habe gesehen, was er geleistet hat – in zwei verschiedenen Zeitlinien! Aber wo es ihm an Erfahrung mangelt, müssen wir Wege finden, ihm zu helfen.«
    Pila sah ihn misstrauisch an. »Und da komme ich ins Spiel, nicht wahr? Ich denke, Sie sollten zum Punkt kommen, Kommissar.«
    Nilis wandte sich an Pirius. »Hast du dir schon eine Adjutantin ausgesucht, Pilot? Jeder Staffelführer braucht eine.«
    Pirius verlor immer mehr den Boden unter den Füßen. »Ich weiß nicht mal genau, was eine Adjutantin macht, Sir.«
    Nilis lachte. »Natürlich nicht. Deshalb ist deine Entscheidung besonders bedeutsam. Deine Adjutantin ist das wichtigste Mitglied deines Stabs. Sie ist deine persönliche Assistentin, wenn du willst. Sie ist für den Alltagsbetrieb deiner Staffel zuständig, sodass du dich aufs Fliegen konzentrieren kannst. Sie hält deine Befehle schriftlich fest, führt deinen Terminkalender und sorgt dafür, dass du alles bekommst, was du brauchst, von Ersatzteilen für den GUT-Antrieb bis zu Rationspaketen. Verstehst du? Also, hast du eine Idee?«
    Pirius zuckte die Achseln. »Torec vielleicht…«
    »Torec ist eine großartige Frau, eine Kriegerin und eine enge Gefährtin«, sagte Nilis sanft. »Aber sie hat nicht die politischen und administrativen Fähigkeiten, die du jetzt brauchen wirst.«
    Pirius erkannte auf einmal, worauf es hinauslief.
    Pilas Miene war außergewöhnlich; Pirius hätte nie geglaubt, dass man ein solches Maß an Zorn und Verachtung mit solcher Reglosigkeit ausdrücken konnte. »Soll das ein Scherz sein, Kommissar?«, fragte sie. »Ich?«
    »Ein Scherz? Ganz und gar nicht«, erwiderte Nilis heiter. »Denken Sie doch einen Moment lang darüber nach. Der Job ist nicht so schrecklich anders als der, den Sie für Gramm erledigen. Sie verfügen zweifellos über die erforderlichen administrativen Fähigkeiten. Und mit Ihrer… äh… starken Persönlichkeit werden Sie wie eine Messerklinge durch die Possen und die Obstruktionspolitik der diversen Platzhirsche hier in der Basis fahren. Sie könnten sogar Hebel im Ministerium für ökologische Kriegsführung in Bewegung setzen, wenn es sein muss. Außerdem verstehen Sie als Mitglied des Trupps, der mit mir von der Erde gekommen ist, das Wesen unseres einzigartigen Projekts besser als jeder andere in der Bogen-Basis.
    Und«, sagte er mit einer wegwerfenden Handbewegung, »es braucht Sie bei Ihrer Hauptaufgabe, der Spionage für Minister Gramm, nicht zu stören. Das können Sie genauso effektiv tun, wenn Sie zugleich eine sinnvolle Arbeit ausführen.«
    Pila stieg die Röte in die Wangen, aber sie hatte immer noch keinen Muskel bewegt. »So etwas käme Ihnen niemals über die Lippen, wenn Gramm hier wäre.«
    »Oh, er weiß es bereits! Ich habe die Idee mit ihm besprochen, bevor ich sie Ihnen unterbreitet habe. Er ist voll und ganz einverstanden. Ich glaube, er findet den Gedanken, dass Sie sich mit Frontsoldaten herumschlagen müssen, ganz amüsant.« Er faltete die Hände im Schoß und schaute von einem zur anderen.
    Pirius fasste das als sein Stichwort auf. Er erhob sich. »Ich glaube, wir sind hier fertig.«
    »So ist es, Pilot«, sagte Nilis leutselig.
    »Willkommen an Bord, Madam…«
    »Wage es ja nicht, mich anzusprechen, du kranke kleine Missgeburt!« In den Fenstern ihrer hellen Augen sah er all die Verachtung einer Erdenbürgerin für die Soldaten, die kämpften und starben, um sie zu beschützen.
    Aber Pirius behielt die Nerven. »Die Zusammenarbeit wird bestimmt interessant. Aber ich glaube, der Kommissar hat Recht. Und wir haben nur zehn Wochen Zeit. Weiter unten im Korridor ist ein leerer Raum. Vielleicht sollten wir sofort anfangen.«
    Pila stand stocksteif da, und Pirius fragte sich, was der Kommissar tun konnte, wenn sie die Kooperation verweigerte. Aber dann warf sie Nilis einen letzten mörderischen Blick zu und stolzierte hinaus.
    Nilis war schon wieder in seine Virts vertieft, bevor Pirius den Raum verlassen hatte. Aber er rief ihm nach: »Ach, Pirius. Lass dir die Epauletten wieder annähen. Das sieht nicht gut aus – gar nicht gut.«
     
    Ob ihr die Aufgabe nun widerstrebte oder nicht, Pila war erstaunlich effizient. Innerhalb von 48 Stunden hatte sie Pirius ein kleines Büro besorgt – klein, schlicht und äußerst spärlich ausgestattet, aber dennoch ein Raum im Offiziersland – und so wirkungsvoll diverse bürokratische Hebel betätigt, dass Kandidaten für

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