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Sternenlaeufer

Sternenlaeufer

Titel: Sternenlaeufer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Rawn
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auch deine Augen. Aber dein Gesicht sieht gerötet aus, Lichtläufer. Du fühlst dich fiebrig und krank, nicht wahr? Ich glaube, du wirst sehr krank werden, und das auch lange bleiben. Und im Fieber wirst du dich an all dies hier nur als an einen Traum erinnern.
    Ungeheuer!, kreischte er.
    Ich? Ihr Faradh’im seid die Ungeheuer, ihr verdreht uraltes Wissen, ihr macht es kraftlos und blutleer! Obgleich ich zugeben muss, dass dieser Lord Andry, den du ja nicht besonders schätzt, ein paar interessante Ansichten zur Macht hat. Du kannst ganz ruhig bleiben, Lichtläufer. Er wird nicht lange genug leben, um sie auszuführen. Kehre jetzt in deine Gemächer zurück. Du fühlst dich sehr, sehr krank, nicht wahr? Du musst allein sein. Im Dunkeln. Denn das Licht schmerzt deine Augen. Du musst dich von der Sonne fernhalten.
    Vamanis taumelte gegen den Spiegel und warf ihn und die meisten Bürsten, Cremetiegel und Duftfläschchen der Prinzessin um. Hitze tobte durch seinen ganzen Körper, und das Fieber ließ selbst seine Knochen brennen. Chianas wütender Schrei schien seinen Kopf zerbersten zu lassen, und er brach auf dem umgestürzten Spiegel zusammen.
    »Steh auf! Was ist los mit dir?« Die Prinzessin trat ihm in die Seite, so dass er stöhnte. »Ungeschickter Tölpel! Du hättest den Spiegel zerbrechen können!«
    Er wusste nicht genau, warum, aber er wusste, dass er den Spiegel zerstören musste. Er streckte den Arm danach aus. Licht wurde von seinen Augen zurückgeworfen und stach wie Messer in seine Augen, als er die Hand zur Faust ballte.
    Chianas Fuß senkte sich auf sein Handgelenk. Seine Augen tränten vor Enttäuschung, und seine Finger öffneten sich hilflos, als das Fieber ihn in Dunkelheit hüllte.
    Chiana ging ungeduldig auf und ab, während ihr Knappe den Spiegel zurechtrückte und den Schaden begutachtete. Zuvor hatte nur eine Silberranke repariert werden müssen – sie konnte sich zwar nicht genau daran erinnern, warum sie so verbogen worden war, aber das war jetzt nicht so wichtig; jetzt jedenfalls hatte sich das gesamte Zierwerk am oberen Rand gelöst. Dieser lausige Lichtläufer würde ihr Rede und Antwort stehen müssen, sobald er sich von seiner plötzlichen, geheimnisvollen Krankheit erholt hatte. Sie hatte ihn in seine eigenen Gemächer bringen lassen.
    »Nun?«, bellte sie.
    »Er ist heil geblieben, Hoheit, bis auf dieses Stückchen hier. Ich denke, das kann bis morgen Abend repariert werden, Hoheit.«
    »Ich werde mich meines Lieblingsspiegels nicht einmal halb so lange berauben lassen. Bring es heute Abend in Ordnung. Es ist mir egal, wen du aufwecken musst, damit die Arbeit getan wird!«
    »Jawohl, Hoheit. Sofort.« Der Knappe zog sich zurück. Den Spiegel hielt er vorsichtig in den Armen.
    Chiana lief noch ein wenig auf und ab. Sie wollte diesen Spiegel mitnehmen, wenn sie morgen früh abreiste. Es gab keinen Grund, dass sie während des Feldzuges wie eine Barbarin leben sollte. Und wenn sie Drachenruh einnahm, würde es äußerst befriedigend sein, etwas aus ihrem Besitz in Prinz Pols privater Suite aufzustellen.
    »Chiana? Was gibt es hier denn für Probleme?«
    Sie wirbelte herum, als ihr Gemahl das Zimmer betrat.
    »Ein kleiner Unfall. Kein Grund zur Beunruhigung. Aber Vamanis hat meinen schönen Spiegel beschädigt!«
    »Ich bin sicher, dass er gerichtet werden kann.« Halian machte eine Handbewegung, und der Knappe zog sich unter Verbeugungen zurück. »Der Stallmeister hat mir berichtet, dass auf deinen Befehl die Kadari-Stute morgen bereits in aller Frühe gesattelt werden soll. Wünschst du Gesellschaft?«
    »Wie reizend von dir, Liebling«, schnurrte sie. »Aber du weißt doch, dass ich dann und wann gerne allein ausreite. Das macht meinen Kopf frei von all dieser Politik.«
    Pflichten, zu denen er kein Talent hatte, und die schrecklich vernachlässigt worden wären, wäre sie nicht gewesen. Nachdem er jahrelang herbeigesehnt hatte, dass sein alter Vater endlich starb und verbrannt wurde, hatte Halian eine Weile den Prinzen gespielt und ihr dann zufrieden diese Last überlassen. Dass sie mehr als bereit gewesen war, diese Aufgabe zu übernehmen, änderte nichts daran, dass sie ihn wegen seiner Faulheit verachtete. Es gab viel, was für einen frühen Tod dieses Prinzen sprach; dann würde sein Sohn herrschen können, solange er noch jung und lebhaft war, und bevor er sich zu sehr an das süße Nichtstun und die Machtlosigkeit gewöhnt hatte.
    In den Jahren, in denen er auf Cluthas Tod

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