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Sternenlaeufer

Sternenlaeufer

Titel: Sternenlaeufer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Rawn
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übertragen hat.«
    »Ich glaube, ich kann mich ganz schwach an sie erinnern.«
    »Ich wünschte, ich könnte mich besser an sie erinnern.« Ein wenig lockerer fügte Riyan schließlich hinzu: »Nun, wir sind so sauber, wie es ohne ein Bad nur geht. Gegen den Geruch nach Pferd können wir nichts unternehmen, aber ich hoffe, er wird die Damen nicht beleidigen.«
    »Alasen hat nichts dagegen, und Feylin bemerkt so etwas nie – und Sionell ist wahrscheinlich genauso dreckig wie wir.«
    »Aber, aber! Sie wird erwachsen!« Riyan grinste, während er einer Wache bedeutete, sie sollten die Türen in die Haupthalle öffnen.
    »Mmmm. Man hat mir erzählt, dass Pol mit Graypearl dasselbe macht. Dein Vater hatte eine lange Unterredung mit Chadric beim Rialla, und Sionell hat sich nicht gescheut, nach jeder Einzelheit zu fragen!«
    Riyan entdeckte Sionell sofort. Sie saß neben Alasen an dem Tisch der Hohen und spielte mit seiner Halbschwester Camigwen. Die kleine Jeni war zwei Jahre alt. Sie hatte Ostvels dunkles Haar und graue Augen, aber die Züge ihrer Mutter. Dass Alasen ihr erstes Kind nach Riyans Mutter genannt hatte, war ein Zeichen dafür, wie ernst es ihr mit ihrer Ehe war. Riyan kannte nicht viele Frauen, die einer geliebten ersten Gemahlin auf diese sanfte Art Tribut zollten.
    Im Winter 719, als sie in Skybowl lebten, während die Felsenburg für sie vorbereitet wurde, hatte Riyan ausreichend Gelegenheit gehabt, mit der neuen Gemahlin seines Vaters zu reden. Alasen hatte ihn nie dadurch beleidigt, dass sie sich zu einem nur gespielt ernsten Geplauder herabließ; und ebenso wenig hatte sie den Fehler begangen, angestrengt zu versuchen, in die Rolle der Stiefmutter zu schlüpfen. Das wäre lächerlich gewesen, da sie nur drei Winter älter war als er. Stattdessen war sie einfach nur sie selbst gewesen: witzig, intelligent, freundlich und sehr verliebt in seinen Vater.
    Peinlich war die Situation nur Ostvel gewesen. Riyan lächelte, als er jetzt seinen Platz am Tisch der Hohen einnahm und sich dabei an das verwirrte Glück seines Vaters erinnerte – und die unvermeidliche Verlegenheit eines Mannes, der nach achtzehn Jahren eine zweite Frau nimmt, die nur halb so alt ist wie er selbst. Alasens einziger Kommentar Riyan gegenüber hatte dazu gelautet: »Ich wünschte, er würde aufhören, so albern zu sein. Es scheint fast so, als erwartete er, jeden Augenblick senil zu werden.« Die bevorstehende Vaterschaft, die Alasen zu Beginn des Winters beiläufig erwähnt hatte, hatte bei Ostvel zu sprachlosem Staunen und einem dümmlichen Grinsen geführt, das tagelang nicht von seinem Gesicht gewichen war.
    »Die Pferde, die du von Chay gekauft hast, scheinen gut zu sein«, bemerkte Alasen, als Riyan sich neben sie setzte. »Du siehst sehr glücklich aus.«
    »Das sind sie, und das bin ich. Aber ich dachte gerade an den Abend, als du uns erzählt hast, dass du mit Jeni schwanger bist.«
    Sie nahm Sionell die Kleine ab und lachte.
    »Warum?«, fragte Sionell. »Was ist passiert?«
    Riyan sah vor sich auf den Tisch. Sein Vater, Walvis und Feylin waren mit Sorin in eine Diskussion über Feruche vertieft; sie würden nichts hören. »Nun, er …«
    »Riyan!«, schalt Alasen und hielt ihre Tochter hoch in die Luft, um sie zum Lachen zu bringen. »Bedenke die Würde deines Vaters.«
    »Er hat an jenem Abend keinen Gedanken daran verschwendet!« Riyan streckte die Hand aus und kitzelte Jenis Kinn. »Irgendwann werde ich dir die Geschichte erzählen, Kleines. Wenn du sie würdigen kannst.«
    »Aber was ist denn nun passiert ?«, wollte Sionell wissen.
    »Er hatte Alasen gerade Wein eingeschenkt, als sie aufstand und es einfach so verkündete, und er schenkte weiter und weiter und …«
    »Alles lief über mein bestes Kleid!«, schloss Alasen. »Ganz abgesehen von Skybowls bester Tischwäsche und dem besten Teppich aus Gilad und …«
    »Und über sich selbst, möchte ich wetten«, fügte Sionell grinsend hinzu. »Wie hat er denn reagiert, als er von dir erfuhr, Riyan?«
    Alasen zwinkerte ihr zu. »Ich weiß aus zuverlässiger Quelle, dass seine Knie unter ihm nachgaben und er auf einen von Prinzessin Milars kleinen Stühlen fiel, und zwar so heftig, dass das wertvolle Stück zerbrach. Sioned versucht seit Jahren, ihn dazu zu bringen, dafür zu zahlen.«
    »Also damit zieht sie ihn immer auf!« Riyan hatte die Geschichte noch nicht gekannt.
    »Ich wüsste gern, was geschehen ist, als Prinz Rohan von Pol hörte«, grübelte

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