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Sternenlaeufer

Sternenlaeufer

Titel: Sternenlaeufer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Rawn
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den Fingerknöcheln auf die Armlehne seines Stuhles. »Pass auf. Früher wurde befohlen, dass man dies und das nicht tun dürfe. So war es den Lichtläufern zum Beispiel verboten, ihre Gabe im Kampf einzusetzen. Wenn ich dieses Gesetz neu fassen müsste, dann würde ich hervorheben, dass Faradh’im sterben würden, wenn nur ein wenig Eisen an ihnen ritzt – was in einer Schlacht höchst wahrscheinlich ist. Eisen ist unvereinbar mit dem Einsatz dieser Gaben. Zeige die Konsequenzen auf, und erlaube es den Menschen, ihre Wahl wie Erwachsene zu treffen, und behandle sie nicht wie Kinder, indem du ihnen einfach irgendetwas verbietest. Um ein anderes Beispiel zu nehmen: Das Gebot lautete, ein Mensch solle nicht töten. Sehr präzise, aber die Bestrafung war willkürlich und unterschied sich von einem Prinzentum zum anderen. Jetzt steht im Gesetz geschrieben, dass das Leben einer Person, die einen Mord begeht, nichts mehr wert ist und dass all ihr Besitz der Familie des Opfers zufällt. Die Menschen halten sich nicht einfach an ein Gesetz, weil man es ihnen so sagt. Aber wenn sie die Konsequenzen einer Handlung kennen und die Sache dann trotzdem tun, dann handelt es sich um eine bewusste Entscheidung. Sie haben dann keinen Grund, gegen die Strafe zu protestieren.
    Sicher könnten wir losziehen und diesen Mann jagen, und wir haben auch das Recht dazu. Du hast aus seinem eigenen Mund gehört, dass er genau wusste, was er tat, als er die Drachen tötete. Er wusste, welche Strafe darauf steht. Dennoch hat er es getan und Sorin …« Rohan hatte plötzlich die klare Vision, wie er mit Sorinals kleinem Jungen Drachen gespielt hatte. »Aber hier geht es um mehr als um seinen Tod und den Tod von drei Drachen. Und deshalb müssen wir auf seinen nächsten Zug warten.«
    »Ich verstehe das immer noch nicht.«
    »Du hast Verstand, Pol. Benutze ihn! Bis er und sein Bruder sich wieder an die Öffentlichkeit wagen, wissen wir nicht, wer sonst sie vielleicht benutzt oder sich hinter ihnen versteckt, oder wer mit ihnen zusammenarbeitet, was noch schlimmer wäre. Wenn wir unsere beachtlichen Quellen prinzlicher und Faradhi -Macht jetzt unüberlegt einsetzen, um sie der Gerechtigkeit zuzuführen, die wir beide wünschen, dann übersehen wir vielleicht eine größere Bedrohung. Und du weißt sehr wohl, welche Bedrohung das wahrscheinlich ist.«
    »Die Diarmadh’im«, meinte Pol zögernd. »Genauso, wie wir … den Knaben übersehen haben, der sich in die Schule der Göttin eingeschlichen hat.«
    Rohan erkannte, was Pol hatte sagen wollen, und runzelte die Stirn.
    »Aber ist es nicht auch möglich, dass wir ihnen ein paar sehr wichtige Werkzeuge fortnehmen, wenn wir jetzt mit diesem Paar abrechnen? Ruval und Marron haben doch tatsächlich Anspruch auf die Prinzenmark, wenn man es genau nimmt. Sie sind Roelstras Enkel.«
    »Ja. Aber indem ich Roelstra im fairen Zweikampf getötet und nach allen Regeln des Krieges besiegt habe, habe ich die Prinzenmark gewonnen.«
    »Warum hast du sie eigentlich mir gegeben, Vater? Das habe ich mich schon immer gefragt.«
    Wieder war er versucht, die Frage locker abzutun, aber er konnte sich nicht überwinden, den jungen Mann zurückzuweisen. Aber ebenso wenig konnte er Pol die Wahrheit sagen. Noch nicht. Und nicht ohne Sioneds Einwilligung. »Alles, was ich mir je gewünscht habe, war die Wüste. Es war notwendig, dass ich Hoheprinz wurde, um die Art Welt zu schaffen, die ich mir für dich gewünscht habe. Offen gesagt, wollte ich nicht noch die Prinzenmark zu allem anderen.«
    »Deshalb also hast du sie in Pandsalas Obhut gegeben, solange ich klein war.«
    »Unter ihr und nun unter Ostvel haben sich die Menschen dort an den Gedanken gewöhnt, dass du ihr Prinz bist. Nicht ich. Ich habe niemals zu ihnen gehört. Du schon.«
    »Nun, dieser Schachzug ist jedenfalls aufgegangen.«
    »Dein Vertrauen in meine Weisheit tut gut«, erklärte Rohan trocken. »Du darfst aber auch nicht vergessen, dass zu jener Zeit unsere Familie mächtiger wurde. Davvi, der Bruder deiner Mutter, wurde Prinz von Syr, ihr Vetter war Volog – es schien klüger, die Prinzenmark von der Wüste zu trennen und erst nach meinem Tod unter dir als dem Hoheprinzen zu vereinen.«
    »Tu mir den Gefallen und lebe ewig, ja?«
    »Ich werde mein Bestes tun.« Rohan lächelte flüchtig. »Ehrlich gesagt mache ich mir nur alle drei Jahre deswegen Gedanken.«
    »Das verstehe ich nicht.«
    »Ist es dir denn nie aufgefallen? Die herrschenden Prinzen der

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