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Sternenlaeufer

Sternenlaeufer

Titel: Sternenlaeufer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Rawn
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heraus, einfach nur, weil diese Diarmadh’im über Kräfte verfügen, die das gemeine Volk nicht hat – die Zeit, in der sie lebten, hat all das gebracht, was ich an der Macht verachte. Lady Merisel und ihre Lichtläufer haben sich verpflichtet, niemals auch nur zu versuchen, prinzliche Macht an sich zu reißen, um so ihre anderen Gaben zu vergrößern. Das war eine Zeit der Beruhigung für das Volk, die erstmals unterbrochen wurde, als die Großmutter deiner Mutter einen Prinzen von Kierst heiratete.«
    »Und jetzt bin ich da. Aber die Diarmadh’im -Zeiten sind längst vergessen, Vater.«
    »Glaubst du? Sie haben nichts vergessen. Und jetzt, wo Roelstras Enkel versuchen, ihren prinzlichen Anspruch mit Hilfe von Zauberei durchzusetzen, wird sich schon bald jedermann sehr klar daran erinnern.«
    Pol lachte böse. »Meinst du denn, dass ich dann in den Augen der anderen Prinzen besser dastehe?«
    »Vielleicht. Trotzdem verursacht ihnen jeder, der etwas kann, was sie nicht können, ein ungutes Gefühl.«
    »Also warten wir ab.«
    »Du begreifst, wie schwierig es ist, wie ich sehe.«
    »Ein zivilisierter Mann mit Prinzipien zu sein? Ja. Es wäre sehr viel leichter, wenn ich mich wie ein Barbar aufführen könnte.«
    »Ich habe diesem Impuls so manches Mal nachgegeben. Und musste anschließend mit den Folgen leben.«
    Er blickte auf, als Pols Knappe Edrel eintrat. Rohan versuchte ihm durch ein Lächeln Mut zu machen, aber ohne Erfolg; obwohl sich der Knabe daran gewöhnt hatte, Pol zu dienen, wurde er in Anwesenheit des Hoheprinzen noch immer bleich. Nach einer Verbeugung, die sehr viel formeller war als alle, die Rohans eigene Knappen ihm je hatten angedeihen lassen, wenn sie die ersten Tage bei ihm hinter sich gebracht hatten, erklärte Edrel in kaum mehr als leisem Flüsterton: »Lord Tallain ist hier, Hoheit, und lässt fragen, ob Ihr einen Augenblick Zeit habt, ihn zu empfangen.«
    »Immer. Schick ihn herein, Edrel.« Nachdem der Knabe sich erneut tief verneigt und dann den Raum verlassen hatte, wandte sich Rohan seinem Sohn zu und seufzte: »Tu etwas dagegen, ja?«
    Pol grinste nur und erhob sich, um Tallain zu begrüßen.
    Die Verantwortung für das wichtigste Gut in der nördlichen Wüste hatte Tallain – und auch die Ehe und das Familienleben. Rohan entdeckte viel vom Vater in dem Sohne: So hatte auch Eltanin in den tragisch kurzen Jahren seiner Ehe mit Antalya von Waes ausgesehen. Auch sie war im Antlitz ihres Sohnes deutlich sichtbar, ihr süßes Lächeln und ihre Ruhe, die sich bei Tallain als heiterer Charme ausdrückte, der ganz anders war als Pols gelegentliches Feuer.
    »Entschuldigt, dass ich Eure störe«, fing Tallain an. »Aber es gibt da ein paar Dinge, von denen Ihr wohl besser erfahren solltet.«
    »Setzt Euch. Wir sind alle die ganze Nacht über auf den Beinen gewesen.« Rohan unterdrückte einen Seufzer. Wenn sogar Tallain das Gefühl hatte, die Angelegenheit könnte nicht warten, dann würde es auf die eine oder andere Art sicher Ärger geben.
    Nachdem er sich Wein eingeschenkt hatte, setzte sich Tallain und fing an. »Erst vor Kurzem hat Andry mit Tobin über das Sonnenlicht gesprochen. Er wird in drei oder vier Tagen hier sein.«
    »Und hat sich an seine Mutter gewandt anstatt an irgendeinen der anderen anwesenden Faradh’im, weil sie nicht gelernt hat, wie sie ihm antworten kann«, bemerkte Rohan und nickte. »Kluger Knabe. Fahrt fort.«
    »Ich habe das gar nicht so gesehen, aber Ihr habt sicher Recht«, murmelte Tallain. »Er hätte ebenso gut mit Riyan sprechen können.«
    »Aber nicht mit meiner Mutter«, warf Pol ein.
    »Äh, nein. Sie reden nicht sehr viel miteinander, oder? Jedenfalls hat er außerdem gesagt, dass es in Faolain Riverport ein Mädchen gibt, dem man von Sorins Tod berichten sollte, ehe sie es anderswo erfährt. Wie es scheint, gebührt ihr diese Höflichkeit.«
    Rohan zog die Brauen hoch. »Soria hatte eine junge Dame? Davon höre ich zum ersten Mal.«
    »Andry ist der Einzige, dem er von ihr erzählt hat. Nicht einmal Riyan weiß von ihr. Ich vermute, er wollte nicht, dass es allgemein bekannt wird, ehe er sie offiziell erwählt hätte. Es war nichts zwischen ihnen. Aber sie sollte es unter vier Augen erfahren.«
    »Aber wer ist sie?«, fragte Pol.
    »Die Tochter des ersten Architekten. Wie es scheint, hat Sorin gezögert, weil die Wüste ein verteufelter Ort für eine unwissende Braut ist.«
    Rohan lächelte. »Ich kann mich erinnern, dass ich vor dreißig Jahren

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