Sternenschweif 10 - Geheimnisvolles Fohlen
Sternenschweif am Rande des kleinen Wäldchens zur Landung ansetzte.
„Vielleicht sollte ich lieber noch einmal ganz genau hinhören“, meinte Sternenschweif eifrig, „und die neu entdeckte Kraft meines Super-Gehörs einsetzen!“
Laura grinste. „Sicher ist sicher!“
Sternenschweif setzte sanft auf der Wiese gleich bei den Bäumen auf. Sofort nach der Landung schloss er die Augen und konzentrierte sich. Sein Horn begann silbern zu schimmern.
„Ich höre eine Stimme!“, flüsterte er.
„Meinst du, es ist Mrs Wakefield?“, fragte Laura erschrocken.
„Das glaube ich nicht. Klingt eher wie ein Mädchen. Hört sich an, als würde sie ‚Geh weg’ oder etwas Ähnliches sagen.“
Sternenschweif lauschte angestrengt. Plötzlich fuhr er zusammen und sah Laura bestürzt an. „Wer immer es ist, er ist im Fohlenstall und hat echte Schwierigkeiten!“
„Im Fohlenstall?“, fragte Laura mit großen Augen.
Sternenschweif nickte. „Du musst sofort nachsehen, was da drinnen los ist!“
Laura stieg hastig ab und lief so leise wie möglich zum Stall. Als sie näher kam, hörte sie eine ängstliche Stimme:
„Geh weg, Apple. Bitte, geh weg!“
Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und linste durch das Fenster. Apple hatte wütend die Ohren angelegt. Mit lang gestrecktem Hals und funkelnden Augen hielt sie ein Mädchen in Schach, das sich ängstlich an die Wand presste.
Laura schnappte nach Luft. Es war niemand anders als – Jade Roberts!
9
Laura sah, wie Apple wütend nach Jade schnappte. Nur um Millimeter verfehlten ihre Zähne den Arm des verängstigten Mädchens. Jade stieß einen gepressten Schrei aus und drückte sich noch enger an die Wand. Sie hielt etwas in der Hand. Laura konnte nicht erkennen, was es war.
Ihr Herz schlug wie verrückt, als sie zu Sternenschweif zurückjagte. „Es ist Jade“, stieß sie hervor. „Sie ist im Stall und kann nicht raus.Apple ist so wütend und verängstigt, dass sie sie nicht gehen lässt. Du musst Jade helfen.“
Sternenschweif schüttelte bedauernd den Kopf. „Das geht nicht. Wenn ich mit Apple spreche, würde Jade mich in meiner Einhorngestalt sehen. Vielleicht wäre es am besten, Mrs Wakefield zu holen?“
„So viel Zeit haben wir nicht“, rief Laura verzweifelt. „Apple ist vollkommen außer sich. Sie könnte Jade ernsthaft verletzen.“
„Dann musst du mit ihr sprechen!“
„Ich?“
„Wer sonst? Du kannst zwar nicht wie ich mit ihr sprechen, aber du bist bisher noch mit jedem Pony klargekommen. Ich bin sicher, du schaffst es, sie zu beruhigen oder zumindest so lange abzulenken, dass Jade aus dem Stallkommt.“
Laura wünschte, sie wäre sich da ebenso sicher wie Sternenschweif. Sie wusste, dass Apple Nachtwind nur beschützen wollte. Aber Apples Verhalten hatte ihr richtig Angst eingejagt!
„Du wirst es schaffen“, ermutigte sie Sternenschweif voller Überzeugung.
„Aber … aber ich …“, stotterte Laura hilflos.
Sternenschweif streifte mit seinen Nüstern sanft ihre Wange. „Du musst es versuchen, Laura. Du würdest es dir nie verzeihen, wenn Jade etwas passiert.“ Er senkte sein Horn auf ihre Schulter. Ein Gefühl der Wärme durchströmte sie. Sie spürte, wie Mut und Entschlossenheit sie plötzlich erfüllten. Sie waren stärkerals die Angst, Apple gegenüberzutreten.
„Also gut.“ Laura streckte sich und atmete tief ein. „Ich werde es versuchen.“
„Vorher solltest du mich erst noch in ein Pony verwandeln“, riet Sternenschweif. „Dann kann ich dir zu Hilfe kommen, ohne dass mich jemand als Einhorn sieht.“
Laura murmelte rasch die Zauberworte. Als Sternenschweif wieder ein Pony war, drängte er sie sanft aus dem Schutz der Bäume. Laura schluckte tapfer. Mit klopfendem Herzen hastete sie Richtung Stall.
„Laura“, rief Jade, als sie die Tür öffnete. Apple drehte sofort ihren Kopf Richtung Tür. „Keine Angst, meine Schöne“, murmelte Laura beruhigend. Sie spürte, wie ihre Hände feucht wurden. Sie wusste, dass sie sich ihre Angst auf gar keinen Fallanmerken lassen durfte.
„Jade will Nachtwind nichts Böses“, sagte Laura mit sanfter Stimme. Apple starrte sie jedoch misstrauisch an.
Laura schob sich vorsichtig etwas weiter in den Stall hinein. „Ganz ruhig, ganz ruhig“, flüsterte sie. Sie drehte sich leicht zur Seite und hoffte, so etwas weniger bedrohlich auf die Stute zu wirken.
„Nun mach schon, Laura“, jammerte Jade weinerlich. „Hol mich endlich hier raus!“
Laura sah, wie Apples Körper
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