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Sternenseelen Bd 2 - Solange die Nacht uns trennt

Sternenseelen Bd 2 - Solange die Nacht uns trennt

Titel: Sternenseelen Bd 2 - Solange die Nacht uns trennt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Pflieger
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Er wird immer zwischen uns stehen.«
    »Gibst du uns wirklich so schnell auf?«
    »Bleibt uns denn eine andere Wahl?«
    »Wenn er weggeht und wir hierbleiben …«, setzte sie halbherzig an.
    »Und was ist mit Amadea? Kannst du akzeptieren, dass ich sie retten werde?«
    Erneut wich sie seinem Blick aus. Zu frisch waren die Erinnerungen an die Schläge des Mädchens, den Sturz und den Aufprall. Die Sekunden, in denen sie starb.
    Müde sah er sie an, beugte sich vor und streifte ihren Mund zart mit seinen Lippen. »Lass uns reden, wenn das alles überstanden ist. Zu viele wichtige Dinge verlangen nach unserer Aufmerksamkeit.«
    Die folgenden Stunden hatte sich Lilly mit dem Wissen aufrecht gehalten, dass er sie nicht endgültig verlassen hatte. Solange er noch mit ihr sprechen wollte, bestand Hoffnung, oder? Aber was würde geschehen, wenn es ihm gelang, Amadea zu retten?
    Bei Tagesanbruch verdrängte sie all die offenen Fragen aus ihren Gedanken, hielt Samuels Hand umklammert, den sie kurz vor Beginn der ersten Stunde getroffen hatte, und konzentrierte sich ganz auf die Aufgaben, die sie sich für den Tag vorgenommen hatte. Nett sein zu Michelle und Amy. Calista im Auge behalten. Doch gerade als der erste Sonnenstrahl über den Wipfeln der Bäume auftauchte, ihre blasse Haut liebkoste, ertönte ein gellender Schrei aus dem Turm, in dem der Tanzsaal lag, und vernichtete all ihre Pläne. Ihre ganze Willenskraft entlud sich in dem Wunsch, dem Menschen in Not zu Hilfe zu eilen, und während sie noch spürte, wie sie losrannte, umnachtete sich ihr Geist, erschöpft von der unvermittelten Anstrengung.
    Das Erste, das sie sah, als sie wieder zu sich kam, war das besorgte Gesicht von Mikael, um sogleich voller Verwunderung festzustellen, dass sie auf dem Gartenzaun ihres Elternhauses saßen. Vor Überraschung verlor sie beinahe das Gleichgewicht, fing sich dann aber noch rechtzeitig wieder.
    »Was ist geschehen?«, fragte sie, während sie den Nebel ihrer Erinnerungen durchforstete.
    Er ergriff ihre Hand, woraufhin ein Prickeln sie durchfuhr. »Ich habe schlechte Nachrichten. Frau Magret ist tot. Sie wurde ermordet.«
    »Der Schrei …«
    »Eine Schülerin aus der Unterstufe fand sie.« Er drückte ihre Hand. »Es tut mir so leid.«
    Eine Woge des Schmerzes überrollte sie. Wie konnte jemand dieser zierlichen Frau etwas antun? Zugleich stellte sie sich ganz nüchtern die Frage, wer nun den Tanzunterricht übernehmen und ob die Aufführung noch stattfinden würde. Es war, als wollte ihr Gehirn die Ungeheuerlichkeit der Tat in rationale Gedanken umwandeln, um die Trauer nicht zulassen zu müssen. Dabei scheiterte es jedoch kläglich. Heiße Tränen rannen Lilly die Wange hinunter. So viele Monate hatte sie nun mit der steten Bedrohung durch die Sternenbestien gelebt, hatte gewusst, ein Unschuldiger könnte eines Tages sein Leben lassen, dass sie es schon nicht mehr ernst genommen hatte. Nun fühlte sie sich umso schuldiger. Hätte sie mehr machen müssen? Sich nicht so von ihren persönlichen Problemen ablenken lassen? Sie war immerhin eine Sternenseele und sollte die Menschen beschützen, dennoch hatte nun einer sein Leben gelassen. Sie lehnte sich an Mikaels Brust, suchte schluchzend Zuflucht in seinen Armen. »War es Lucretia?«
    »Wir wissen es nicht. Sie scheint vergiftet worden zu sein. Bisher gibt es keine Hinweise auf den Mörder, aber es ist auch nicht so, dass die Polizei uns stündlich Bericht erstattet. Alles, was ich weiß, sind die paar Dinge, die Samuel in Erfahrung bringen konnte.«
    »Polizei. Das ist gar nicht gut.«
    »Nein. Wir müssen verdammt aufpassen, nicht noch mehr Aufmerksamkeit auf uns zu lenken. Madame Favelkap ist besorgt und wird vorerst weniger Kontakt zu uns halten, damit keine Fragen aufkommen.«
    »Warum sollte Lucretia eine Tanzlehrerin töten? Das ergibt doch keinen Sinn.«
    »Wenn sie es war, ist es höchste Zeit, dass wir ihrem Treiben ein Ende bereiten. Dass sie bereit ist, so viel Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, ist kein gutes Zeichen.«
    »Dann steht es also fest. Ihr werdet Andromeda erwecken.«
    »Selbst Ras wird dem nicht mehr viel entgegensetzen können. Wie wahrscheinlich ist es, dass sowohl Lucretia als auch ein menschlicher Mörder sein Unwesen an der Schule treiben? Sie hat ihre Finger darin – da bin ich mir sicher, auch wenn ich es nicht beweisen kann.«
    »Wir sollten zu den anderen gehen. Sie warten sicher schon auf uns.«
    Er nickte. »Vorher möchte ich allerdings noch

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