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Sternenspiel

Sternenspiel

Titel: Sternenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Lukianenko
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berechnen«, warf der Zähler sofort ein.
    »Das bezweifle ich nicht«, sagte ich. »Aber wie lassen wir Rinat auf der Erde? Und wie kriegen wir dich und meinen Großvater an Bord des Schiffs?«
    »Nicht nur Karel und Andrej Valentinowitsch.« Jetzt mischte sich auch Mascha, die bislang geschwiegen hatte, ins Gespräch. »Sondern auch mich.«
    »Ist das eine Forderung des Zählers?« Danilow sah Karel an.
    »Das ist meine Forderung«, intervenierte mein Großvater. »Mascha wird uns gute Dienste leisten.«
    »Nach unserer Flucht wird deine Familie ernste Schwierigkeiten bekommen, Mädchen.« Auf Danilows Gesicht stand deutlich geschrieben, was er von dieser Idee hielt.
    »Ich habe keine Familie. Ich bin Waise«, nahm ihm Mascha den Wind aus den Segeln.
    Unwillkürlich huschte mein Blick zu ihr. Sie also auch … Auch sie war ohne Eltern aufgewachsen … obendrein noch ohne Großvater, ganz allein. Dennoch hatte sie die Spur, auf die alle Waisenkinder stillschweigend gesetzt werden, gewechselt … indem sie ein Studium abgeschlossen und nicht auf einem Bauernhof oder in einer Raketenfabrik geschuftet hatte … Hut ab, Mascha …
    Erneut schrie etwas schwach und alarmierend in meiner Brust auf. Ich hatte den Eindruck, ich würde mich von etwas abwenden, würde einer unangenehmen, bösen, ekelhaften Wahrheit nicht ins Auge sehen wollen.
    »Gut. Wenn Sie darauf bestehen, Andrej Valentinowitsch …«
    Mein Großvater nickte.
    »Ich kriege euch schon ins Schiff«, erklärte Danilow. »Petja und ich übernehmen das.«
    Er schaute auf die Uhr.
    »Sieben. In einer Stunde ruft jemand aus dem Sternenstädtchen Petja an. Sie schicken einen Wagen. Halte dich also zum Rapport bereit, Junge.«
    Ich nickte.
    »Den ganzen Vormittag werden sie dich quälen. Dann musst du bei jemandem aus dem Direktorenrat von Transaero und bei jemandem von Roskosmos vorsprechen …«, sinnierte Danilow laut. »Sie alle werden dir über den Kopf streichen und dich loben. Irgendwann strecken sie dann ihre Fühler aus und wollen wissen, ob du bereit für neue Flüge bist. Sie werden dir einen Platz als Co-Pilot auf der Wolchw vorschlagen.«
    Mein Herzschlag beschleunigte sich. Als Pilot auf dem legendären Schiff Danilows zu fliegen – damit ging mein Traum in Erfüllung!
    »Du erklärst dich einverstanden … Zwei Stunden gehen danach noch für die Bürokraten drauf … Am Abend musst du wahrscheinlich nach Chabarowsk. Ich denke, wir werden im gleichen Flugzeug sitzen.«
    »Mascha und ich werden eine andere Maschine nehmen«, schaltete sich mein Großvater ein. »Ich nehme an, ins Kosmodrom kommen wir problemlos? In den Besucherbereich?«
    »Ja«, sagte Danilow. »Der Chef des Kosmodroms, General Kisseljow, hält übrigens einiges von Chrumows Postulaten.«
    »Man kann nie wissen, auf welchen Boden die eigenen Worte fallen«, bemerkte mein Großvater nachdenklich. »Petja, geh dich waschen – wenn du schon mal ins Sternenstädtchen fährst.«
    Ich erhob mich. Ich schnappte mir vom Teller ein Stück eingetrockneten Lachs.
    »Tritt ernsthaft und konzentriert auf!«, rief mir Danilow hinterher. »Lass dir nicht anmerken, dass du schon alles weißt.«
    »Zu Befehl, Genosse Schiffskommandant«, entgegnete ich.
    Also echt, die Welt musste verrückt geworden sein. Also musste auch ich überschnappen – um mit der Mode zu gehen.
     
    Warum ist Großpapa nur so von meinen Fähigkeiten überzeugt?, überlegte ich, während mich der Wagen der Fluglinie gegen Abend nach Hause zurückbrachte. Wenn er unbedingt aus mir den Retter der Menschheit hatte machen wollen, dann hätte ich doch einfallsreich und trickreich wie er selbst sein müssen. Und mich nicht immer nur allen Entscheidungen fügen dürfen.
    Mit mir setzte er aufs falsche Pferd – falls er denn auf mich setzte. Auf das ganz falsche.
    Das Auto hielt vorm Zaun.
    »In drei Stunden holen wir Sie wieder ab«, informierte mich der Fahrer. »Reicht das, um Ihre Sachen zu packen, Pjotr Danilowitsch?«
    »Ja, absolut. Vielen Dank.«
    Kaum dass ich aus dem Auto gestiegen war, bemerkte ich Aljoschka. Der Junge drückte sich an der Pforte zu seiner Datscha herum, blickte mürrisch und unzufrieden drein.
    »Hallo!« Ich winkte ihm zu. In aller Seelenruhe machte sich Aljoschka daran, die Straße zu überqueren. Er blieb kurz stehen, um das abfahrende Auto vorbeizulassen.
    »Guten Tag …« Er erwiderte meinen Gruß erst, als er mich fast erreicht hatte, dann auch noch grummelnd.
    »Hast du auf mich

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