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Sternenstaub (German Edition)

Sternenstaub (German Edition)

Titel: Sternenstaub (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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sehen, was sie davon haben, ihren größten Schüler exkommuniziert zu haben. Wie konnten sie es wagen , mich derart zu beleidigen? Verdammt sollen sie sein! Jagd sie bis in die letzten Winkel ihrer Häuser. Brennt die Stadt nieder und lasst niemanden am Leben!“
    Eine kleine Geste schickte die Kugel in die Nacht.
    Fast wollte er sein Schwert greifen und den Magier in die-sem Moment durchbohren. Aber der Nekromant faszi-nierte ihn und er konnte nicht umhin, ihn zu bewundern. Er war vielleicht tatsächlich ungerecht behandelt worden. War es da nicht sein gutes Recht sich zu rächen?
         Nun verstand er den Grund seiner Reise. Er war unter-wegs zu seinem Herrn gewesen und er würde ihm nun treu und ergeben zu Diensten sein.
    Sein neuer Meister untersuchte die Diener. Als er an der Reihe war, verzog dieser das Gesicht.
     
    „Madenverseuchtes Scheusal!“, rief er und sofort zeichnete er magische Zeichen mit den Händen und rief einige For -meln. Seine Handflächen fingen an zu leuchten. Blitze zün-gelten um seine Finger und schlugen zwischen seinen Hän-den über. Ein gleißender Lichtpunkt zwischen ihnen wurde schließlich zu einem Kugelblitz.
         Sein Meister war einzigartig. Was er vollbringen konnte, verlangte Respekt.
         Dann sah er Dalia, die ein letztes Mal vor seinen Augen erschien. Der Duft ihres Haares streichelte ihn mit einer sanften Brise.
    Sie trug ein weißes Kleid u nd einen Schleier. Er war einfach und wenig verspielt, aber es war ihrer und sie hatte ihn getragen, um ihn zu ehelichen.
    Jetzt erinnerte er sich wieder, was er mit ihr zu schaffen hatte. Er lächelte.
         Ein letzter Moment des Menschseins genügte, um sich gegen den Nekromanten zu werfen. Dieser rechnete nicht mit seinem Angriff und verlor das Gleichgewicht. Gemein-sam stürzten sie den Turm hinunter in die Tiefe.
    Sein Meister schrie , bis sie auf dem harten Fels landeten und alles um ihn herum dunkel und still wurde.
     
         Der Kommandant der Stadtgarde, fühlte sich ohn-mächtig. Die riesige Horde lebendiger Leichen bewegte sich zäh aber unaufhaltsam auf die Stadt zu.
    Nur wenige Gardisten waren geblieben. Die Bewohner, denen man in der Not behelfsmäßige Waffen in die Hände gedrückt hatte, waren im Kampf hoffnungslos unterlegen und vor Angst vollkommen gelähmt. In wenigen Minuten würde das Massaker unaufhaltsam seinen Lauf nehmen und es gab nur einen möglichen Ausgang. Jeder einzelne noch lebende Mensch der Stadt würde sterben und was noch schlimmer war, sich danach dem Zug der wandelnden Lei-chen anschließen.
         Verzweifelt suchte er nach einer Lösung, doch im fahlen Mondschein wollte ihm nichts einfallen. Also klammerte er sich an sein Schwert wie ein Ertrinkender an ein Stück rettendes Holz und schloss mit seinem Leben ab.
    Die Menschen lagen sich in den Armen und weinten, sie trugen ihre Kinder auf den Armen und liebkosten sie ein letztes Mal.  
    Die wandelnden Toten rückten heran. Die vielen Pfeile, die sie auf sie abfeuerten, zeigten keinerlei Wirkung und die brüchige Palisade würde bestimmt nur für einen Moment standhalten. Er schloss die Augen und betete.
    Das Poltern und Schlagen der Kreaturen an die Palisade wirkte wie der Donner eines tosenden Herbststurms.
    Einmal, zweimal, dreimal. Dann herrschte Stille. Sie muss -ten durchgebrochen sein und er erwartete jeden Moment die Schreie seiner Schützlinge in den Gassen der Stadt.
    Doch er hörte nichts.
         Langsam wagte er die Augen zu öffnen und er verstand nicht, was vor sich gegangen war. Von einem Moment auf den anderen war die Horde zu Boden gegangen. Nur noch ein armseliges Häufchen war übrig geblieben. Diese waren bereits so verwest, dass sie sich kaum mehr fortbewegen konnten. Dazwischen rannten Männer in Roben aufgeregt herum und suchten entsetzt das Weite.
         Fassungslos blickte er in das Meer aus Leichen und war nicht im Stande mit den Menschen der Stadt zu jubeln.
    Ein Held, dessen Name viele Dekaden später noch in Liedern besungen werden würde, musste den Zauber des Nekromanten gebrochen habe n. Er fragte sich, welch ein Mensch wohl zu solch einem Streich in der Lage war. Es hatte sich um einen Magier, Erzpriester oder Paladin ge-handelt. Dessen war er sich sicher.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    E insamer Drache
     
    Franziska Brüggen
     
     
         Wehmütig hob der Herrscher der Lüfte seinen mäch-tigen Kopf, blickte auf das Schlachtfeld der Erde hinab.
    Seine großen dunklen

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