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Sternenstaub (German Edition)

Sternenstaub (German Edition)

Titel: Sternenstaub (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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doch?
    „Es ist noch viel zu früh“, drang Laandas Stimme zu Shua. Diese erschrak. Die Worte klangen deutlich gedämpft.
    Dicke Schwaden senkten sich immer rascher herab und raubten dem ohnehin schwindenden Tag schon bald das letzte Licht.
         „Laanda?“, rief Shua entsetzt. Als sie keine Antwort hörte, schlug Panik in ihr hoch. Dann vernahm sie etwas, das gerade noch an ihre Ohren drang. Hilflos irrte sie in der Dunkelheit umher, bis die Stimme etwas lauter wurde.
    Unvermittelt tauchte die Freundin vor ihr auf. Die beiden krallten sich aneinander fest und ließen sich nicht mehr los.
    „Was ist das?“, hauchte Shua, wobei ihre Atemluft beim Ausatmen kondensierte.
    „Wir sind versehentlich zu weit gegangen und befinden uns im Grenzland“, flüsterte Laanda. Sie löste sich von der Schwester, hielt sie aber weiterhin an der Hand.
    „Ins Reich der Fai?“, entrang sich der bestürzten Shua.
    Laanda hob die freie Hand, als hielte sie es für keine gute Idee, das Wort laut auszusprechen.
    „Wir müssen umkehren!“, rief Shua und wollte losstürzen. Laanda schaffte es kaum, sie zu bremsen. „Lass mich los!“, forderte die jüngere der beiden, doch Laanda hielt ihre Hand immer noch umklammert.
    „Das bri ngt doch nichts. Sieh dich um“, forderte Laanda in beruhigendem Ton. Dabei zitterte jedoch ihre Stimme ein wenig.
    Langsam hob Shua den Blick. Dicke Schwaden zogen an ihr vorbei, doch mancher ihrer Blicke vermochte sie zu durchdringen. Sie erschrak und schloss die Augen. Dann fuhr sie mit der Hand über ihre Lider und versuchte es wieder.
    „Ich glaube, ich habe welche von den Pilzen erwischt“, meinte Shua. Wie oft sie es auch versuchte, das Ergebnis blieb gleich. Die Bäume rund um sie herum bewegten sich, sie schoben sich auseinander und wuchsen dabei in die Länge und Breite. Alles wurde größer und das Land erhielt ein wildes, aber lebendigeres Aussehen.
    „Seltsam“, sinnierte Laanda.
    „Bloß seltsam?“ Shua versuchte mit aller Kraft, ihre Nerven zu bewahren.
    „Das meine ich doch gar nicht“, gab die Freundin zurück. „Seltsam ist, dass wir das Zwischenreich so rasch verlassen. Ich habe gehört, dass verschiedenste Wesen dort schon sehr lange feststeckten – vielleicht sogar ihr ganzes Leben.“ Das beruhigte Shua nicht eben.
    Dann musste sie ihre Augen zusammenkneifen, denn über allem lag helles Tageslicht; viel intensiver, als sie es kannte.
    „Sei vorsichtig“, flüsterte Laanda. „Diese Wesen hier – die Fai – verfügen über höchst magische Fähigkeiten und ver -mögen vieles, das uns sehr absonderlich erscheinen mag. Ich könnte nicht sagen, dass sie böse sind, aber sie denken ganz anders als wir. Pass also auf.“
         Vor ihnen ragte plötzlich eine Istrada auf, die aber jene, die Shua zuvor mit dem Pfeil verfehlt hatte, um ein Viel-faches überragte. Sie wurde von enormen Gräsern umge-ben, die in ihrer Heimat Baumstämmen gleichgekommen wären. Die Farben wirkten weitaus intensiver und über allem lag ein seltsamer Schein.
    Voll Unbehagen dachte Shua daran, dass es an diesem Ort riesige Käfer, Läuse und dergleichen geben musste, aber sie sah nichts dergleichen.
    Als Shua die ungeahnte Ruhe dieses Ortes auffiel, tat sich vor ihnen etwas auf und ein Wesen erschien. Seine Formen bewegten sich, als wären sie darüber unschlüssig, in was sie sich denn wandeln sollten. Schließlich ergaben sie eine Gestalt wie in einem grün-grau-braunem Mantel.
    Tatsächlich jedoch floss alles auch weiterhin ineinander, bis ein ernstes Gesicht mit hoher Stirn erschien, das weder eindeutig männliche noch weibliche Züge trug. An dem Haupt befan d sich etwas wie Haar, das mal an Federn, dann wieder an Gestrüpp erinnerte.
    Shuas Hand zuckte zu dem Bogen auf ihrem Rücken.
    Laanda gebot ihr sofort Einhalt und die Bewegung der Jüngeren fror auch gleich ein, aber es war bereits zu spät.
         Die Gestalt runzelte ihre Stirn und kniff die Augen missgünstig zusammen. Die Farben der ganzen Erschei-nung verdunkelten sich und damit schwand auch etwas von dem sie umgebenden Licht. Eine schmutzige Hand des Wesens kam zum Vorschein. Mit einer raschen Bewegung riss es etwas von seinem Rücken. Es handelte sich um einen langen, matt schimmernden Bogen. Er schien aus Stahl gegossen worden zu sein, wobei er anmutete, als ob er immer noch flöße.
    „Du willst dich also mit mir messen?“, vernahmen sie eine Stimme. Shuas Hände zitterten und ihr Herz pochte so wild, dass sie

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