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Sternenstaub

Sternenstaub

Titel: Sternenstaub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Winter
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Schritte nach vorn. »Ich möchte dir meine Familie vorstellen«, sagte er und ließ dabei zumindest nach außen hin keine Unsicherheit erkennen. Vor dem Mann mit dem dunklen gewellten Haar blieben wir stehen. »Vater, das ist Mia.« Ich hatte es gewusst!
    Die Spannung zwischen den beiden war nahezu greifbar. Nur konnte ich mich diesmal des Eindrucks nicht erwehren, dass ich den Grund dafür nur zur Hälfte kannte.
    Der Blick seines Vaters fiel auf Iasons zerrissene Hose. Und Iason beruhigte ihn kurz, dass es ihm gut ging. Anschließend wanderte die Aufmerksamkeit von Iasons Dad weiter zu mir. Für eine gefühlte Ewigkeit geschah nichts. Ehrlich, ich machte mir fast in die Hose!
    Der Schutzwall um Iason herum begann zu vibrieren und das sagte mir, auch er zwang sich zu einer Ruhe, die er nicht wirklich besaß.
    »Okay«, er schlug in die Hände, in dem Versuch, die Anspannung hier irgendwie zu durchbrechen. »Also das sind mein Vater Ajas und mein Bruder Rojan mit Kaja, seiner verbundenen Partnerin.« Ich nickte den dreien zu, was sie jedoch nicht erwiderten. »Und dort rechts steht mein kleiner Bruder Bo.« Iason griff nach meiner Hand und deutete damit zu einem umgefallenen Baumstamm. »Die beiden dort sind meine Cousinen Fjoka und Ghini. Hinter ihnen steht Wedol und der daneben ist Behnto.«
    Ach du liebes bisschen. Wie in allen Welten sollte ich denn die ganzen Namen behalten, die jetzt auf mich einprasselten? Bald schon tobte ein einziger Wirrwarr an Buchstaben und Silben durch meinen Kopf. Himmel! Stopp! Ich komme aus einer Kleinstfamilie!
    Iason hatte mir inzwischen schon über zwanzig Leute vorgestellt, und das Fatale war, da fehlten noch einmal grob geschätzte vierzig.
    »Die daneben sind meine Tante Jola und mein Großonkel Thais«, hörte ich Iason wieder zu. »Dann kommen …«, er unterbrach sich mit einem Lächeln. »Ach, egal. Mit der Zeit wirst du sie schon noch kennenlernen.«
    Jola schickte mir ein freundliches goldenes Leuchten aus den Augen. Moment mal! Sie war also Ajas Schwester. Aber lebten nicht eigentlich immer die Frauen in ihren Clans und die Männer wechselten dorthin, wo ihre Partnerinnen herstammten?
    »Du hast einen weiten Weg auf dich genommen, Mia.«
    Huch, Iasons Vater konnte ja perfekt Irdisch. Dann erinnerte ich mich, dass Iasons Tante auf der Raumstation gearbeitet hatte. Sie hatte es ihm bestimmt beigebracht.
    »Du erlaubst, dass ich dich auf loduunisch begrüße?«
    »Aber klar doch!«, sagte ich schnell. Ich durfte das jetzt bloß nicht vermasseln. Mutig straffte ich die Schultern, trat einen Schritt näher, bemerkte, wie groß er war und … Verstohlen blickte ich mich um.
    Ajas wartete. – Alle anderen auch.
    »Was suchst du?«, wollte Iason leise wissen.
    »Ich weiß nicht«, flüsterte ich »Eine Kiste oder was Ähnliches.«
    Iasons Körperhaltung veränderte sich.
    »Dein Dad ist genauso groß wie du«, verteidigte ich mich. Von hier unten bekäme ich doch nie meine Handfläche auf seinen Kopf. Und dass die Sache mit dem Handauflegen nur einseitig geschah, nun, das kam gar nicht infrage. Ja, ein Hocker zum Draufstellen war vielleicht peinlich, aber begrüßt werden wie ein Kind wollte ich auf keinen Fall, auch wenn ich größentechnisch mit meinen einssechsundfünfzig hier allen Erwachsenen weit unterlegen war.
    »Mia!«, lenkte ein freudiger Ruf meinen Blick an Ajas vorbei. Aus der Ferne näherte sich rasch eine wild winkende Gestalt. Dann erkannte ich sie.
    »Luna«, rief ich aus, so froh hier ein vertrautes Gesicht zu sehen. Da war sie schon bei uns und fiel mir ohne große Vorwarnung um den Hals.
    »Ach Mensch, komm her! Ich freu mich so, dich zu sehen!«, sprudelte sie fast über und drückte mich. Dann ließ sie mich los und blickte in die Runde: »Na, worauf wartet ihr? Ich habe sogar von dahinten aus verstanden, was Mia braucht, um Ajas zu begrüßen. Wo bleibt die Gemüsekiste und wo eure Gastfreundlichkeit?«
    Wo war das Loch im Boden?, dachte ich nur, während sie tonlos die Lippen bewegte und ihr Gesagtes noch einmal ins Loduunische übersetzte. Aber Ajas hatte schon reagiert und sich an den umgefallenen Baumstamm gestellt, der quer über dem Platz lag und zirka einen Meter Durchmesser besaß. Dort stand er nun, ohne den leisesten Anflug von Spott im Gesicht. Er nahm unsere Zusammenkunft hier völlig ernst, das beruhigte mich etwas. Um nicht unverschämt rüberzukommen, kletterte ich nur auf einen Ast daran. Das war hoch genug, um sich auf Augenhöhe zu

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