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Sternenstaub

Sternenstaub

Titel: Sternenstaub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Winter
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vielleicht vieles anders, aber manches verhält sich auch wie bei euch auf der Erde.«
    »Ihr macht es eurem Dad also nicht so leicht.«
    Ein Schmunzeln schlich um seine Mundwinkel und ein Blick voll ungestillter Sehnsucht traf mich. »Mia, eins gibt es da noch, das du wissen solltest.«
    »Hm?«, fragte ich, in Gedanken noch immer bei Ajas. Was würde er jetzt von mir denken?
    »Die Leute hier wissen nicht, dass wir verbunden sind. Und es wäre besser, wenn sie es auch nicht erfahren, bevor unsere Verbindung nicht offiziell genehmigt wurde.«
    »Soll das etwa heißen, du hast … also unserer loduunischer Kuss war illegal? Er hätte erst nach der Verbindungsfeier stattfinden dürfen?«
    Er nickte und hob entschuldigend den rechten Mundwinkel.
    Auch das noch.
    »Iason Santo! Willst du mir etwa sagen, dass du mich auf loduunisch … entehrt hast?«
    Sofort lag sein Finger auf meinen Lippen. »Nicht so laut.« Er spähte kurz zur Tür. Aber niemand schien mich gehört zu haben.
    »Nun ja.« So wie er sich durch das Haar fuhr, schien ihm das Ganze jetzt doch unangenehm.
    »Bist du sauer?«
    Als ich nichts dazu sagte, wurde sein Strahlen zu einem vorsichtigen Schimmern.
    Ich legte den Kopf schief. »Du weißt doch, dass ich auf Verbotenes stehe.«
    Er verengte die Augen und ich wusste, diesen Schrecken würde er mir heimzahlen.
    »Es weiß also keiner, außer Luna, Hell und den Wächtern?«, vergewisserte ich mich ernster. »Dein Vater auch nicht?«
    Augenblicklich fuhr er eine mentale Mauer hoch, wie immer, wenn das Thema auf seinen Dad und ihn zu sprechen kam.
    Ich seufzte. »Hör mal, Iason, wie soll das werden? Du kannst Ajas nicht ständig aus dem Weg gehen.«
    Jetzt war er es, der nichts sagte. Er schob mir eine Haarsträhne zurück und strich dabei sinnlich über meine Ohrmuschel.
    »Ihm werde ich es noch sagen«, flüsterte er mit verführerischem Unterton, wobei er seine Hände in mein Haar schob und sich meinen Lippen näherte.
    »Du lenkst ab.«
    »Hm«, machte er, als es gegen die Tür donnerte.
    »Beeilung, Bruder. Es gibt noch viel zu tun.« Mensch, das war ja hier wie im Tulpenweg. »Die anderen warten schon oben.«
    Iason ließ mich seufzend los.
    »Sag es ihm heute noch«, forderte ich sein Versprechen ein.
    Er gab mir einen zärtlichen Nasenstüber. »Morgen ist auch noch ein Tag. Heute müssen sie nur noch wissen, dass Hope auf dem Weg nach Hause ist.«
    Er küsste mich auf die Stirn. »Jetzt schläfst du erst mal. Du kannst kaum noch gerade stehen.«
    Die Aussicht auf eine Portion Schlaf machte meine Lider nur noch schwerer. Stimmt, ich war viel zu müde, um mich noch auf irgendeine Diskussion mit Mr. Sturkopf einzulassen. Das konnte bis morgen warten. Also nahm ich meinen Rucksack. »Und wo schlafe ich jetzt?«
    Iasons Augen flimmerten leicht. »Na hier. Das ist der einzige Raum mit so etwas wie einem Bett und ich habe mir schließlich nicht umsonst die Finger wundgeknüpft.«
    Ich blinzelte müde. »Und du?«
    Er griff nach meiner Hand und küsste meine Fingerknöchel. »Ich bin gleich nebenan.« Rückwärts schlenderte er zur Tür. »Ich sage Jola noch Bescheid, dass sie dir Bettwäsche und etwas zu Essen bringen soll.« Er ließ erst den Blick von mir, als er die Tür hinter sich schloss.
    Von draußen hörte ich einen dumpfen Schlag, gefolgt von einem Lachen. Rojan und Iason rauften miteinander, froh und glücklich, sich endlich wiederzusehen.
    Tja, in einer großen Familie war immer was los. Und wie sich langsam herausstellte, waren die Santojungen insgesamt alles andere als Klosterknaben. Und Hope hatte ja neben ihrer liebevollen und fürsorglichen Art auch einen äußerst starken Willen. Ich dachte an Ajas, der diese Aufgabe hier all die Jahre ganz allein gemeistert hatte, okay, er hatte Jola als Unterstützung, aber die Verantwortung lag doch bei ihm. Kein Wunder, dass er so autoritär auftrat.
    Noch bevor Jola das Zimmer betrat, war ich eingeschlafen.

24
     
     
    A m nächsten Morgen brachte Iason mir einen holzähnlichen Becher mit Mojas, das laut ihm in meiner Welt dem Kaffee am nächsten kam.
    »Guten Morgen, du Langschläfer.«
    Ich öffnete ein Auge. »Was heißt hier Langschläfer? Das ist doch unnormal, wie früh ihr aufsteht.«
    »Von wegen, es ist fast Mittag.«
    »Mist!« Ich richtete mich so schnell auf, dass mir der Kaffee über die Decke schwappte. »Doppelt Mist«, fluchte ich und knurrte hinterher: »Du hast vergessen, dass eure Nächte hier dreimal kürzer sind. Mensch,

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