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Sternenstaub

Sternenstaub

Titel: Sternenstaub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Winter
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Regierung, der geplante Kuppelausbau! Erst kürzlich hatte ich darüber eine Reportage gesehen. Die Bevölkerung hatte seit der Klimakatastrophe erstmals wieder zugenommen und unter der Kuppel war einfach zu wenig Platz. Schon seit Wochen warb die Regierung im Falle ihrer Wiederwahl mit einem Ausbau. An nahezu jedem öffentlichen Platz wurde auf den Hologrammbildschirmen unser aller Wunschvorstellung von mehr Lebensraum in unserer engen Stadt mit Bildern zum Leben erweckt.
    »Und unser Gelände eignet sich nun mal hervorragend«, klinkte sich Boris’ Stimme wieder in meine Gedanken. »Seitdem kramen sie alle erdenklichen Gründe hervor, über die sie in den letzten Jahren aus Bequemlichkeit hinweggesehen haben. Zum Beispiel, dass hier Kinder leben.«
    Denn Kinder unter zwölf Jahren brauchten bei uns aus gesundheitlichen Gründen eigentlich eine Sondergenehmigung, um die Kuppel überhaupt verlassen zu dürfen.
    »Alles war gut, solange wir ihnen keinen Ärger gemacht haben«, pflichtete mein Dad Boris nun bei. Mit beiden Händen stützte er sich am Türrahmen ab. Ein Kampf gegen die Regierung, die sich noch dazu im Wahlkampf befand. Wie sollte er den gewinnen?
     
    Die Sonne flimmerte am Himmel, als ich den schmalen Pfad durch die Dünen entlangging. Hells Caravan stand etwas außerhalb. Ach, und was ich ja noch gar nicht erwähnt habe, er wohnte mit Mirjam dort. Nein, ihr habt euch nicht verlesen und es hat sich auch kein Tippfehler in den Text geschlichen, ich meine tatsächlich Mirjam Weiler, unsere ehemalige Schulzicke. Sie war mit ihrer Familie untergetaucht, weil der illegale Waffenhandel ihres Vaters mit Lokondra aufgeflogen war. Aber jetzt lebte sie mit Hell unter einem Dach und eine zweite wichtige Station in meinem heutigen Tagesablauf sollte es sein, einmal dem ominösen Warum auf den Grund zu gehen. Mirjam hatte sich nämlich in den letzten Wochen äußerst undurchsichtig verhalten. Und auch wenn ich dieses Mädel, ehrlich gesagt, früher für ein eher überflüssiges Anhängsel dieser Gesellschaft gehalten hatte, das mir genauso wenig Gutes wünschte wie ich ihm, keimten da inzwischen Zweifel bei mir auf. Spätestens seit sie mich am Strand zu Iason geführt hatte, zu einem Zeitpunkt, an dem ich ihn und mich schon für verloren glaubte, fragte ich mich, ob sich da hinter dem lasergetackerten Gummigesicht nicht vielleicht doch eine andere Mirjam verbarg. Warum hatte sie das gemacht? Das alles widersprach meiner bisherigen Vorstellung von ihr komplett. Auch, dass Iason, nachdem sie seine kleine Schwester entführt hatte, inzwischen recht gut mit ihr auszukommen schien, war absolut unlogisch und somit untypisch für einen Loduuner. Aber immer wenn ich Iason danach fragte, wich er mir aus. Nur ein Mal, als ich es nicht mehr ausgehalten hatte – was er ja jetzt zwangsläufig am eigenen Leib spürte – war er wenigstens mit der Info herausgerückt, er und auch Hell hätten Mirjam versprechen müssen, dass sie zu diesem Thema Stillschweigen bewahrten. Und das sagte er zu mir, der wahrscheinlich größten Neugierde des Universums. Ganz toll, echt! Aber eines hatte ich inzwischen verstanden. Wenn Iason ein Versprechen gegeben hatte, würde eher der Mond auf die Erde stürzen, als dass er es brach. Demnach blieb mir nichts anderes übrig, als dem Geheimnis irgendwie anders auf die Spur zu kommen. Und da ich bekanntlich nicht nur neugierig, sondern auch von äußerst beharrlicher Natur war, rechnete ich mir dabei ganz gute Chancen aus. Wetten, meine Gelegenheit würde schon noch kommen?
    Die beiden Jungs beugten sich im Schatten des Sonnensegels über einen silbernen Kasten. Hell hielt noch immer einen kleinen Sicherheitsabstand zu Iason, was nach ihrer ersten, ziemlich unglücklich verlaufenen Begegnung mehr als nachvollziehbar war. Ein Wunder, dass er überhaupt mit Iason sprach. Als sie mich näher kommen sahen, winkte Hell mir schüchtern. Mirjam war weit und breit nicht zu sehen, was ja zu erwarten gewesen war. Ich winkte zurück und sie unterbrachen ihre Unterhaltung.
    Die Sonne blendete stark und verschwand erst, als ich noch näher kam und Iason mir mit seinem Körper Schatten spendete.
    »Und, wie war’s?«, fragte Iason.
    Ein zwiespältiges Lächeln meinerseits hob die Frage fürs Erste auf.
    »Was ist das eigentlich für ein Ding?« Ich deutete auf den Kasten.
    »Oh, das«, spielte Hell seine deutlich spürbare Begeisterung herunter. »Eine kleine Spielerei, die Frank mir gebaut hat.«
    Tja, Hells

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