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Sternenstaub

Sternenstaub

Titel: Sternenstaub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Winter
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»Es gelingt mir einfach nicht.« Verzweiflung war gar kein Ausdruck.
    »Du darfst keine Angst haben vor dem, was du siehst. Du musst es wirklich sehen wollen.«
    »Ich habe aber Angst!« Luna riss die Augen auf. Ein Blick, als wäre sie dem leibhaftigen Teufel begegnet. Ein Blick, der sich jetzt mit Tränen füllte. »Verdammt, Hell«, wimmerte sie. »Ich will das nicht sehen können! Es ist schrecklich, das zu wissen.«
    Meine Gedanken tobten durch meinen Kopf. Sie würden alle umkommen!
    »Und was machen wir jetzt?«, fragte Mirjam nervös.
    Wenn Lokondra jetzt noch einer aufhalten konnte, dann ich.
    »Bring mich da rein«, sagte ich entschieden.
    Hell fuhr sich über den Nacken. »Mia, ich weiß nicht. Die Sache hat sich anders als geplant ent...«
    »Du sollst mich da reinbringen! Die Jäger sind auf die Wächter konditioniert, nicht auf uns, verstehst du? Wenn jemand Iason jetzt noch da rausholen kann, dann wir!«
    Hell und Luna unterhielten sich für mich stumm in ihrer Sprache. Dann schmiss Hell den Halm weg, auf dessen Ende er kaute. Aber was tat er denn jetzt? Mit schleichenden Schritten näherte er sich Mirjam, wobei er mir den Rücken zuwandte.
    Mirjam keuchte schockiert auf. »Hell! Was …?« Dann hörte ich sie betäubt stöhnen. Er fuhr herum. Hells Augen waren hypnotisch und glühten eiskristallgrün, als er sie jetzt verengte, wie ein Puma kurz vor dem Angriff.
    Was geschah hier? Ich löste mich auf. Überrumpelt versuchte ich, mich gegen seine mentalen Kräfte zu wehren, doch es war zu spät …

36
     
     
    A ls ich mich wieder zusammensetzte, war alles dunkel um mich herum.
    »Was ist? Wo sind wir?«
    »In einem Tunnel, den das Wasser Richtung Kraterstadt durch den Fels gespült hat«, raunte Hell. Vollkommen überrannt von der Situation fuhr ich herum. Wo waren wir? Und wo war er? »Warum ist es hier so dunkel?«
    »Weil wir durch Lavafelsen gehen. Kraterstadt steht in einem erloschenen Vulkan.«
    Wo zum Teufel war er? Himmel, hatte ich Panik!
    Um sich mir zu zeigen, dimmte er ganz leicht sein grünes Leuchten auf. Mirjam stand neben ihm. Sie war ebenfalls so perplex, dass sie sich nur staunend umsah.
    »Alles klar?«, flüsterte Hell kaum hörbar.
    Nicken von uns beiden.
    »Es gibt noch einen Eingang von unten. Wenn der Jaeromond das Wasser hebt, legt er ein Labyrinth von Tunneln frei. Sonst ist es schwer, hindurchzukommen, weil Kraterstadt mit unsichtbaren Hitzeschilden versehen ist, die uns verglühen würden.«
    »Und wo ist Ariel?« Ich konnte ihn nicht sehen.
    »Luna wartet am Eingang des Tunnels mit ihm.« Die Sache war geplant? Luna hatte davon gewusst?
    »Aber …« Und in dieser Sekunde begriff ich erst so richtig. Es traf mich wie ein Schlag. Ich wagte kaum zu atmen, solche Angst hatte ich, uns zu verraten.
    Scheiße! Wir waren in Lokondras Kraterfestung!
    »Du hast Angst zu sleiten«, erklärte er scharfsichtig.
    Woher wusste er? Und dann, auch wenn es gerade so gar nicht hierher passte, schossen meine Gedanken weiter zu dem, was an jenem Tag zuvor geschehen war. In der Grotte. Hinter dem Wasserfall! Iason und ich vermeintlich allein!
    Hatte er mal wieder gespannt? Das war ja wohl die Höhe!
    »Hättest du gewusst, was auf dich zukommt, hättest du dich innerlich gesperrt und somit Gegenenergie aufgebaut. Dadurch wäre es mir unmöglich gewesen, mit euch beiden zu sleiten«, katapultierte er mich ganz sachlich ins Hier und Jetzt zurück. »Ich hätte Mirjam zurücklassen müssen.« Schon klar. Das war natürlich indiskutabel.
    »Aber wie hast du das geschafft?«, fragte ich erstaunt und ehrlich gesagt auch sehr erleichtert. Kurzzeitig hatte ich nämlich den Verdacht gehabt, Hell wäre womöglich heimlich wieder auf Lokondras Seite übergewechselt, um uns zu entführen. »Iason hat mir gesagt, dass Sleiten mit zwei Leuten im Schlepptau unmöglich ist.«
    Hell grinste. »Tja, das ist der Vorteil am Chronistendasein. Du kennst die Tricks aller Generationen.« Und in diesem Moment wirkte es, als würde er zum ersten Mal Stolz empfinden, für das, was er war.
    »Und wie sind wir hier reingekommen?«
    »Na, ich kenne den Weg. Kommt. Wir sollten uns beeilen.«
    »Was?«
    Mit schnellen Schritten setzte Hell sich in Bewegung. »Schon vergessen?«, sagte er mit leichtem Seitenblick über seine Schulter. »Ich war fast zwei Jahre gezwungen, Lokondras Lakai zu spielen.«
    »Scheiße, scheiße, scheiße!«, flüsterte ich wie ein eigens entworfenes Mantra vor mich hin.
    »Autsch«, wisperte

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