Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sternenstürme

Sternenstürme

Titel: Sternenstürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
Vom Netzwerk:
Eine solche Erfindung würde sein Schiff von der langweiligen Aufgabe befreien, von System zu System zu hüpfen und Mitteilungen hoher Priorität an die örtlichen Meister und Diener-Regierungen weiterzuleiten.

    Auf dieser Reise hatte er bereits Versal, Daraf, Meginianalod, Strmpf und Pepcal abgeklappert. Er musste nun noch Modat, Sserrtal, Bestafal, Etnarii, Sasta und Desh besuchen. Erst wenn er diese Liste trister kleiner Vorposten der Zivilisation abgehakt hatte, durften er und sein Schiff nach Hause zurückkehren und die wohlverdiente Erholung genießen.
    Während er noch über die Ungerechtigkeit des Lebens nachdachte, quäkte das Funkgerät in seiner Kabine.
    »Ja?«
    »Ihr wolltet benachrichtigt werden, wenn wir das Tor erreichen, Meister«, meldete Saton, sein ventanischer Fahrens-Meister.
    »Wie ist der Verkehr?«
    »Zwei Erzfrachter, die Vorbereitungen zum Sprung treffen. Ich habe uns identifiziert, und sie machen nun den Weg für uns frei.«
    »Das hätten sie schon tun sollen, als ihre Fernbereichs-Scanner uns erfassten. Wir werden den Schiffs-Meistern dieser Frachter in den nächsten Zyklen eine Lektion erteilen müssen.«
    »Jawohl, Meister«, erwiderte Saton ungerührt. Sein Kommandant äußerte oft solche Drohungen, hatte aber bisher noch keine einzige wahr gemacht. Ob diese Untätigkeit nun moralischen Skrupeln oder mangelnder Initiative geschuldet war, vermochte der Fahrens-Meister nicht zu sagen. Das ging nur den Meister selbst etwas an. Niedere Wesen taten gut daran, sich da rauszuhalten. Denn wie die Schamanen zu sagen pflegten: ›Wenn Darvan-Bestien sich paaren, müssen die schwächeren Rassen sich vorsehen, dass sie im Rausch der Leidenschaft nicht einfach zerquetscht werden.‹
    »Sehr gut, Saton. Du kannst springen, wenn wir in Position sind. Nächster Halt ist der liebliche schweflige Höllenpfuhl von Modat.«

    »Ich freue mich schon darauf«, sagte der Fahrens-Meister ohne jedes Anzeichen von Ironie. Seine Rasse fühlte sich in einem solchen Ambiente, wie der Schiffs-Kommandant es beschrieb, nämlich heimisch.

32
    Die Hülle des Landungsboots wurde von einem Sturmwind umtost, als es dem grünen Hauptkontinent von Pastol entgegenfiel. Bernie Sampson konzentrierte sich auf den Flug und peilte einen Punkt hundert Kilometer östlich am westlichsten Zipfel des Kontinents an: eine kleine Halbinsel, von wo aus eine Weltraum-Boje den Himmel bestrahlte. Der Rest der Bodentruppe, Mark, Lisa und Seiichi Takamatsu, bestaunte derweil die Landschaft.
    Die Meere von Pastol waren von einem tieferen Blau als die der Erde. Das lag an Etnariis Spektralklasse 5, die etwas kühler war als Sol und deren Spektrum einen größeren Gelb-Anteil hatte. Unter ihnen durchpflügten große Schiffe das Wasser und hinterließen ein sich auffächerndes Kielwasser mit weißen Schaumkronen. In Flugrichtung nahm der große Kontinent am Horizont Gestalt an. Die Umrisse wurden durch die diesige Luft weich gezeichnet.
    Auf Backbord zogen große Kumulonimbus-Wolken unter ihnen auf, das Vorzeichen eines aktiven Wetterzyklus. Für einen Planeten, der größtenteils von der Landwirtschaft lebte, wäre viel Regen wohl ein Segen – obwohl diese Annahme auf ihrer Erfahrung mit der irdischen Ökologie beruhte. Auf einer außerirdischen Welt stellte Wasser, das vom Himmel fiel, womöglich ein Problem dar – vor allem, wenn die Einheimischen die Entsprechung von Kaktus-Farmern waren.

    »Sieh nur diese Berge!«, rief Lisa, als der Kontinent sich wieder ein Stückchen über den entfernten Horizont erhob. Das östliche Ende des Kontinents wurde durch eine Gebirgskette mit schneebedeckten Gipfeln abgeriegelt, die dem Mount Everest auf der Erde in nichts nachstanden. Direkt vor ihnen ragten noch mehr als ein Dutzend dieser ›Wolkenkratzer‹-Berge auf.
    »Das liegt an der niedrigeren Schwerkraft«, sagte Takamatsu. »Dadurch ist die Planetenkruste in der Lage, eine größere Landmasse zu tragen.«
    »Ich hoffe nur, dass die Elektroheizung in den Springer-Kombis nicht schlappmacht«, erwiderte Mark. »Es scheint da unten ziemlich kalt zu sein.«
    »Weshalb die Einheimischen wahrscheinlich auch Federn entwickelt haben«, sagte der Technologe. »Sie dient ihnen als Wärmeisolierung.«
    »Müssen Sie denn alles durch die wissenschaftliche Brille betrachten?«, fragte Lisa. »Können Sie nicht einfach nur die Schönheit genießen?«
    »Verzeihung«, sagte er mit einem Grinsen. »Ich übe nur schon mal für meine Rolle als das verkannte Genie

Weitere Kostenlose Bücher