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Sternenstürme

Sternenstürme

Titel: Sternenstürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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lecker‹ sagen konnten.
    Schließlich besuchten sie eine Farm, die sich dem Anbau eines purpurroten kohlartigen Gewächses mit roten Beeren widmete. Das war nicht nur schmackhaft, sondern man hätte es in den besseren Restaurants der Erde durchaus auf die Speisekarte zu setzen vermocht, wenn sie denn ein echtes Interesse am interstellaren Importgeschäft gehabt hätten.
    »Was ist das denn?«, fragte sie und hielt die rote Beere hoch, in die sie gerade gebissen hatte. Zu ihrer Überraschung hatte die Beere einen faszinierenden süß-sauren Geschmack.
    Der Bauer, der an diesem Tag ihr Reiseführer war, sagte: »Wir nennen es vasa . Es ist der Spross dieser setei -Pflanze.«
    »Wir nennen so etwas eine Frucht. Ich sehe aber keine Samen.«
    »Was ist Samen?«, fragte der Bauer.
    »Die Teile der Frucht, die den genetischen Code der Pflanze tragen. Der äußere Teil dient nur dazu, um Tiere anzulocken, die die Frucht dann fressen und die Samen mit ihren Exkrementen überall verbreiten.«
    Die Erklärung schien den Bauersmann zu verwirren. »Die Pflanzen auf Eurer Welt locken wirklich Tiere an, damit sie von ihnen gefressen werden?«

    »Sicher. Ist das auf Eurer Welt denn nicht auch so?«
    »Nein. Der vasa trocknet mit der Zeit aus, und dann werden seine Sporen vom Winde verweht.«
    »Wenn man vasa auspresst, erzeugt er dann eine rote Flüssigkeit mit demselben Geschmack?«
    »Ja, obwohl ich nicht weiß, wieso man das tun sollte.«
    »Wir haben einen Prozess, den wir Weinmachen nennen«, sagte sie, wobei sie notgedrungen das Standard-Wort benutzte. »Wenn man diese vasa -Beeren zerdrückt und die Flüssigkeit abfließen lässt, würde es sich wohl lohnen, sie zu unserer Heimatwelt zu transportieren, wo wir es mit einem Mehr-Wert verkaufen könnten.«
    »Das scheint aber mit einem großen Aufwand verbunden«, erwiderte der Bauer.
    »Vielleicht, aber es konzentriert die Essenz, die meine Spezies so schmackhaft findet. Ich muss mit dem Meister-Händler darüber sprechen.«
    Und so geschah es, dass die Bodentruppe ins vasa -Wein-Geschäft einstieg; aber nicht, bevor die verblüfften Ranta zur Veranschaulichung des Prinzips den Saft für eine Flasche ausgedrückt hatten.

    »Es wird uns aber teuer zu stehen kommen, die benötigten Maschinen zu bauen, um die Mengen von vasa auszupressen, die für den von Euch begehrten Saft erforderlich sind«, nörgelte CanVisTal.
    Mark Rykand lächelte innerlich. Wenn es überhaupt eine universale Konstante gab, dann war es die Kunst des Feilschens. Die Vertragsverhandlungen hatten vor zwei Tagen begonnen und von Etnarii-Aufgang bis Etnarii-Untergang gedauert.
    Zu seiner Überraschung fand Mark das Verhandeln spannend. Es war die Erregung der Jagd, die Verfolgung des schwer zu fassenden Tiers, das Essen auf den Familientisch
bringen würde. Nicht einmal der Umstand, dass die ganze Verhandlung nur eine Farce war, tat seiner Begeisterung Abbruch. Um seine wahren Interessen zu verschleiern, hatte Mark so viel Zeit damit verbracht, seine außerirdische Ersatz-Handelsware anzupreisen und über den Fruchtsaft zu verhandeln. Als Entgelt für die Unterkunft und die technische Unterstützung hatte er CanVisTal bereits mit einem vithianischen Generator bedacht. Wie die Voldar’ik auf Klys’kra’t schienen auch sie dieses besondere Gerät am attraktivsten zu finden. Zu dumm, dass Sar-Says Schiff nicht noch mehr davon an Bord gehabt hatte.
    »Ich bin sicher, dass Ihr den Preis der Maschinerie mit den Kosten für den Wein verrechnen werdet«, versuchte er den Einwand von CanVisTal zu entkräften. »Zumal das, was wir in diesen Behältern haben, im Grunde nur der Saft der vasa -Beere ist. Wir werden versuchen müssen, sie zu richtigem Wein zu vergären. Wir werden auf der Heimreise auch eine Destillation versuchen, um einen hochprozentigen Schnaps zu brennen.«
    »Destillation? Ich kenne das Wort, aber ich verstehe den Zusammenhang in Bezug auf vasa nicht.«
    »Es ist eine Methode, den Saft zu konzentrieren und ihm eine stimulierende Wirkung auf meine Spezies zu verleihen. Während sich der Saft auf Troja gut verkaufen wird, wenn er in konzentrierter Form unseren anderen Weinen entspricht, werden meine Leute viel mehr dafür zahlen. Und Ihr werdet auch einen höheren Mehr-Wert damit erzielen. Es wäre also plausibel, den vasa -Saft an Ort und Stelle zu destillieren, anstatt ihn erst nach Troja zu schaffen und dort zu konzentrieren.«
    »Alles, womit ein Mehr-Wert realisiert wird, soll umgesetzt

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