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Sternenstürme

Sternenstürme

Titel: Sternenstürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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aktiviert worden war. Die Ausschussmitglieder nahmen ihre Plätze ein und bedeuteten den Zeugen, es ihnen gleichzutun.
    Vorsitzender Hulsey drückte eine Platte, die in die Tischplatte eingelassen war. Dabei ertönte aus versteckten Lautsprechern der verstärkte Klang eines Hammers auf Holz. Ein uniformierter Bediensteter stimmte feierlich an: »Hört, hört! Der parlamentarische Sonderausschuss für die von der Krebsnebel-Expedition gemachten Entdeckungen tagt. Bürger Anthony Hulsey führt den Vorsitz. Es wird um die Aufmerksamkeit aller Anwesenden gebeten!«
    »Unteroffizier vom Dienst. Sind alle geladenen Personen hier anwesend?«
    »Jawohl, Herr Vorsitzender.«
    »Dies könnte eine lange Sitzung werden. Ich schlage deshalb vor, dass wir gleich anfangen. Der Ausschuss ruft Mark Richard Rykand auf. Dem Vernehmen nach möchten Sie eine Erklärung verlesen?« Als Mark nickte, fuhr er fort: »In Ordnung, Herr Rykand, Sie haben das Wort.«

    Mark hielt im Wesentlichen den gleichen Vortrag, den er bereits im Büro des Direktors der Sternenforschung gehalten hatte – mit dem Unterschied, dass er diesmal visuelle Präsentationshilfen hatte. Er rekapitulierte kurz die Entdeckung
eines Heimatsterns der Souveränität und die Expedition, die sie dorthin ausgesandt hatten, und sein ungläubiges Entsetzen, als der große blaue Taff-Händler Sar-Say als einen Broa beschrieben hatte. Er erwähnte auch den hastigen Rückzug, der daraufhin stattgefunden hatte.
    Dass er, Lisa und noch ein paar andere am Boden zerstört in der Messe der Ruptured Whale gesessen und sich gegenseitig ihr Leid geklagt hätten. Sie hätten gerade über die überwältigende Macht der Souveränität gesprochen, als Lisa eine beiläufige Bemerkung gemacht hatte:

    ›Zu dumm, dass wir das Sonnensystem nicht gegen Sternentore verteidigen können. Was wir bräuchten, ist eine Festung, die den Zugang zu unserem System blockiert – wie Gibraltar einst den Zugang zum Mittelmeer kontrolliert hat.‹

    »Dann hatte ich eine Eingebung«, sagte Mark dem Ausschuss. »Ich wurde mir bewusst, dass die Broa gar keine drei Meter groß und mit Pelz bedeckt sind.« Er lächelte verlegen. »Nun gut, sie haben zwar auch einen Pelz, aber Sie wissen schon, wie ich das meine.«
    »Das wissen wir«, entgegnete Elisabeth Fetscher, eine der jüngeren Abgeordneten im Gremium. »Aber vielleicht sollten Sie diesen Aspekt dennoch etwas ausführen.«
    »Die Broa kontrollieren eine Million Sternsysteme. Wie sollte ein Planet mit einem Dutzend interstellarer Kolonien unter diesen Umständen hoffen, einen Konflikt mit einem so weit überlegenen Gegner zu überleben? Die Antwort lautet natürlich, dass wir dazu nicht der Lage sind. Falls die Broa von der Erde Kenntnis erlangen, hätten wir genauso viele Chancen wie ein Schneeball in der Hölle. Sie würden uns überwältigen, bevor wir uns überhaupt organisiert hätten.
    Aber sie haben keine Kenntnis von uns … noch nicht . Sie haben keine Ahnung, dass wir überhaupt existieren,
und wüssten auch nicht, wo im Universum sie nach uns suchen müssten. Solange das also der Fall ist, haben wir volle Handlungsfreiheit gegen sie, ohne Repressalien befürchten zu müssen.
    Und die Broa sind auch nicht allmächtig. Sie haben selbst Probleme. Es gibt Zwistigkeiten zwischen ihnen, wofür der Angriff auf Sar-Say ein Beweis ist. Sie haben eine abnorm geringe Geburtenrate. Und die Meister der Voldar’ik haben ihre Welt schon seit geraumer Zeit nicht mehr besucht. Die Broa sind dünn gesät. Ein großer Teil ihres Territoriums läuft die meiste Zeit quasi auf Autopilot.
    Dennoch besteht das Problem ihrer inhärenten Macht. Die Souveränität hat eine gigantische Population mit einer Million planetarischer Ökonomien, auf deren Ressourcen sie zuzugreifen vermag. Wenn wir es mit dem ganzen broanischen Territorium aufnehmen wollten, hätten wir nicht die geringste Chance.
    Aber es besteht auch keine Notwendigkeit, dass wir sie alle bekämpfen. Um Sicherheit für uns und unsere Kinder zu gewährleisten, müssen wir keine Million Welten erobern. Wir müssen nur die broanische Heimatwelt finden und sie dort schlagen.«
    »Und wie sollen wir das bewerkstelligen?«, fragte der Vorsitzende.
    Mark erläuterte ihm schnell seinen gesamten Plan, den die Besatzung der Ruptured Whale inzwischen als ›die Gibraltar-Erde-Strategie‹ bezeichnete.
    Punkt eins:
Die Menschheit würde die Arbeit beenden, die sie auf Klys’kra’t begonnen hatte, und eine planetarische

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